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Bei den Patienten Nr.3-9 (also bei sieben Patienten) waren die Erfolge auf beiden Seiten so minimal, dass sie sich problemlos durch Ablesefehler der Sehtafeln (durch den Untersucher) bei der Sehschärfenprüfung erklären lassen. Ebenso sind Lerneffekte (durch den Patienten) beim Ablesen der Sehtafeln als Erklärungsursache möglich. Zu solchen Ablesefehlern bzw. Lerneffekten kommt es rasch. Blicken Sie noch einmal auf die Umrechnungstabelle von Sachsenweger (1980) für die ft-Angaben. Sie erkennen, dass es Sprünge zwischen den Optotypenzeilen gibt. Dies ist auch sinnvoll, denn jede Zeile einer Optotypentafelbeschriftung hat die gleiche Sehschärfe zu prüfen und der Übergang zur nächsten Zeile ist nicht fließend, sondern sprunghaft. Da man die Sehschärfenprüfung bei Kurzsichtigen (und alle Patienten in der Studie von La Salle und Brown waren offensichtlich kurzsichtig, wie die Sehschärfen-Daten zeigen) dann abbricht, wenn zwei oder mehr Ziffern, Buchstaben, Landolt- oder Snellen-Sympbole pro Zeile falsch erkannt werden, ist es denkbar, dass der Untersucher (aus Unachtsamkeit oder Fehlinterpretation ungenauer Probandenangaben) die Prüfung 1-2 Reihen zu spät abbricht und somit dem Patienten eine höhere Sehschärfe attestiert, als eigentlich korrekt ist. Ebenso möglich ist es, dass der Patient, der die Sehschärfenprüfung bereits mehrfach über sich hat ergehen lassen, die Sympbole auf der Tafel mittlerweile halbwegs kennt und so durch Raten seine Fehlerquote minimieren kann. Dies rettet ihn durchaus ebenso über 1-2 Zeilen hinweg, so dass er dadurch eine scheinbar größere Sehschärfe erreicht, die in Wirklichkeit aber nicht besteht. Addieren sich sowohl Untersucher- als auch Probandenfehler, so sind Ungenauigkeiten in der Sehschärfenprüfung in Bereichen von 0,25 und darüber möglich.
 
Bei den Patienten Nr.3-9 (also bei sieben Patienten) waren die Erfolge auf beiden Seiten so minimal, dass sie sich problemlos durch Ablesefehler der Sehtafeln (durch den Untersucher) bei der Sehschärfenprüfung erklären lassen. Ebenso sind Lerneffekte (durch den Patienten) beim Ablesen der Sehtafeln als Erklärungsursache möglich. Zu solchen Ablesefehlern bzw. Lerneffekten kommt es rasch. Blicken Sie noch einmal auf die Umrechnungstabelle von Sachsenweger (1980) für die ft-Angaben. Sie erkennen, dass es Sprünge zwischen den Optotypenzeilen gibt. Dies ist auch sinnvoll, denn jede Zeile einer Optotypentafelbeschriftung hat die gleiche Sehschärfe zu prüfen und der Übergang zur nächsten Zeile ist nicht fließend, sondern sprunghaft. Da man die Sehschärfenprüfung bei Kurzsichtigen (und alle Patienten in der Studie von La Salle und Brown waren offensichtlich kurzsichtig, wie die Sehschärfen-Daten zeigen) dann abbricht, wenn zwei oder mehr Ziffern, Buchstaben, Landolt- oder Snellen-Sympbole pro Zeile falsch erkannt werden, ist es denkbar, dass der Untersucher (aus Unachtsamkeit oder Fehlinterpretation ungenauer Probandenangaben) die Prüfung 1-2 Reihen zu spät abbricht und somit dem Patienten eine höhere Sehschärfe attestiert, als eigentlich korrekt ist. Ebenso möglich ist es, dass der Patient, der die Sehschärfenprüfung bereits mehrfach über sich hat ergehen lassen, die Sympbole auf der Tafel mittlerweile halbwegs kennt und so durch Raten seine Fehlerquote minimieren kann. Dies rettet ihn durchaus ebenso über 1-2 Zeilen hinweg, so dass er dadurch eine scheinbar größere Sehschärfe erreicht, die in Wirklichkeit aber nicht besteht. Addieren sich sowohl Untersucher- als auch Probandenfehler, so sind Ungenauigkeiten in der Sehschärfenprüfung in Bereichen von 0,25 und darüber möglich.
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Dass diese Fehlerquelle nicht einfach aus der Luft gegriffen ist, zeigt eine Studie zum Sehtraining bei 55 mittelgradig kurzsichtigen High-School-Studenten, die von Angi et al. (1996) durchgeführt wurde. Die Sehschärfe, die sich vermeintlich unter Verwendung der subjektiven Optotypen-Messung (Sehtafeln) gebessert hatte, zeigte sich bei einer untersucherunabhängigen, deutlich objektiveren, maschinell unterstützten Sehschärfenprüfung als nicht vorhanden. Als Grund für diesen scheinbaren Widerspruch sehen die Autoren in einer erhöhten foveation time bei der Optotypen-Messung. Da die Kinder in der Sehphase bei den Optotypen-Tafeln nicht zeitlich begrenzt waren und beliebig lange auf die Optotypen sehen konnten, erreichten sie eine längere Belichtungszeit und somit eine höhere Treffsicherheit als beim standardisierten maschinellen Messverfahren. Zudem wurde auch ein gewisser Lerneffekt der Kinder bei diesen sich wiederholenden Optotypen-Messungen von den Autoren konstatiert.
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Dass diese Fehlerquelle nicht einfach aus der Luft gegriffen ist, zeigt eine Studie zum Sehtraining bei&nbsp;55 mittelgradig kurzsichtigen High-School-Studenten, die von Angi et al. (1996) durchgeführt wurde<ref>Angi et al.: Changes in myopia, visual acuity, and psychological distress after biofeedback visual training. Optom Vis Sci, 73, 35-42, 1996</ref>. Die Sehschärfe, die sich vermeintlich unter Verwendung der subjektiven Optotypen-Messung (Sehtafeln) gebessert hatte, zeigte sich bei einer untersucherunabhängigen, deutlich objektiveren, maschinell unterstützten Sehschärfenprüfung als nicht vorhanden. Als Grund für diesen scheinbaren Widerspruch sehen die Autoren in einer erhöhten foveation time bei der Optotypen-Messung. Da die Kinder in der Sehphase bei den Optotypen-Tafeln nicht zeitlich begrenzt waren und beliebig lange auf die Optotypen sehen konnten, erreichten sie eine längere Belichtungszeit und somit eine höhere Treffsicherheit als beim standardisierten maschinellen Messverfahren. Zudem wurde auch ein gewisser Lerneffekt der Kinder bei diesen sich wiederholenden Optotypen-Messungen von den Autoren konstatiert.
    
Welche Sehtafeln verwendet wurden und wie groß diese Fehlerrate hätte sein können, kann aus den vorliegenden Angaben zur Studie von La Salle und Brown (1997) in der Arbeit von Hevekerl (1991) nicht genau entnommen werden. Es wird allerdings von Hevekerl (1991) kein Wort über die Art der verwendeten Sehtafeln von La Salle und Brown (1977) verloren. Vergleicht man die Schrittfolge der einzelnen Patienten, so sind deren Sehschärfenangaben interessanterweise z.T. völlig andere als jene, die nach Axenfeld (1980) für Optotypengrößen üblich sind. Besonders fallen hier Angaben wie '20/800', '20/600' oder '20/300' auf. Ob es sich um die erreichte Sehschärfe vor dem Aufsetzen einer Brille oder nach dem Aufsetzen einer Brille.
 
Welche Sehtafeln verwendet wurden und wie groß diese Fehlerrate hätte sein können, kann aus den vorliegenden Angaben zur Studie von La Salle und Brown (1997) in der Arbeit von Hevekerl (1991) nicht genau entnommen werden. Es wird allerdings von Hevekerl (1991) kein Wort über die Art der verwendeten Sehtafeln von La Salle und Brown (1977) verloren. Vergleicht man die Schrittfolge der einzelnen Patienten, so sind deren Sehschärfenangaben interessanterweise z.T. völlig andere als jene, die nach Axenfeld (1980) für Optotypengrößen üblich sind. Besonders fallen hier Angaben wie '20/800', '20/600' oder '20/300' auf. Ob es sich um die erreichte Sehschärfe vor dem Aufsetzen einer Brille oder nach dem Aufsetzen einer Brille.
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Die Medizin beschäftigt sich seit etlichen Jahren mit der Untersuchung der Wirkung von verschiedenen Augentrainingsverfahren. Allerdings handelt es sich nicht um Verfahren nach Bates, Gollub oder Selby, sondern primär um Biofeedbackverfahren. Eine der zentralen Behauptungen der Bates'schen Anhänger ist es, durch Entspannungs- und Konzentrationsübungen zu besserem Sehvermögen zu kommen. Dies fordert den Vergleich mit seriösen Studien heraus, die mittels Biofeedback versuchten, eine Verbesserung der Sehschärfe zu erreichen oder zumindest eine Verschlechterung von Kurzsichtigkeit mit zunehmendem Lebensalter zu stoppen.
 
Die Medizin beschäftigt sich seit etlichen Jahren mit der Untersuchung der Wirkung von verschiedenen Augentrainingsverfahren. Allerdings handelt es sich nicht um Verfahren nach Bates, Gollub oder Selby, sondern primär um Biofeedbackverfahren. Eine der zentralen Behauptungen der Bates'schen Anhänger ist es, durch Entspannungs- und Konzentrationsübungen zu besserem Sehvermögen zu kommen. Dies fordert den Vergleich mit seriösen Studien heraus, die mittels Biofeedback versuchten, eine Verbesserung der Sehschärfe zu erreichen oder zumindest eine Verschlechterung von Kurzsichtigkeit mit zunehmendem Lebensalter zu stoppen.
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So zeigt die Studie von Balliet et al.(1982), in der 17&nbsp;Kurzsichtige mit einem computerbasierten Optometer ihre Sehschärfe in der Ferne durch Biofeedbacktraining bessern sollten, nicht einmal eine Verbesserung bei kurzfristiger maximaler Konzentrationssteigerung. Die Studie von Koslowe et al. (1991), in der 15 Versuchs- und 15&nbsp;Kontrollpersonen u.a. hinsichtlich der Sehschärfe untersucht wurden, konnte ebenfalls keinen Vorteil von Augentraining aufzeigen.
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So zeigt die Studie von Balliet et al.(1982), in der 17&nbsp;Kurzsichtige mit einem computerbasierten Optometer ihre Sehschärfe in der Ferne durch Biofeedbacktraining bessern sollten, nicht einmal eine Verbesserung bei kurzfristiger maximaler Konzentrationssteigerung<ref>Balliet et al.: The training of visual acuity in myopia. J Am Optom Assoc, 53, 719-724, 1982</ref>. Die Studie von Koslowe et al. (1991), in der 15 Versuchs- und 15&nbsp;Kontrollpersonen u.a. hinsichtlich der Sehschärfe untersucht wurden, konnte ebenfalls keinen Vorteil von Augentraining aufzeigen.
    
In augenärztlichen Fachkreisen trifft die Bates'sche Therapie auf deutlichen Widerstand. So teilt der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) auf seiner Website http://www.augeninfo.de/presse/medien.htm wird die Meinung des Augenarztes und Leiters des Arbeitskreises Psychosomatik im Berufsverband der Augenärzte, Dr. Christian Laugs erwähnt. Er betont, dass es beim 'Sehtraining' keine nachgewiesene Wirkung gibt. Augenübungen könnten lediglich den Patienten entlasten, indem sie ihm das Gefühl geben, dass er etwas für sich tun könne.
 
In augenärztlichen Fachkreisen trifft die Bates'sche Therapie auf deutlichen Widerstand. So teilt der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) auf seiner Website http://www.augeninfo.de/presse/medien.htm wird die Meinung des Augenarztes und Leiters des Arbeitskreises Psychosomatik im Berufsverband der Augenärzte, Dr. Christian Laugs erwähnt. Er betont, dass es beim 'Sehtraining' keine nachgewiesene Wirkung gibt. Augenübungen könnten lediglich den Patienten entlasten, indem sie ihm das Gefühl geben, dass er etwas für sich tun könne.
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==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==
* Angi et al.: Changes in myopia, visual acuity, and psychological distress after biofeedback visual training. Optom Vis Sci, 73, 35-42, 1996
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<references/>
* Balliet et al.: The training of visual acuity in myopia. J Am Optom Assoc, 53, 719-724, 1982
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* Bates WH: Rechtes Sehen ohne Brille. Grimma, 1931 (zit. n. Hevekerl 1991).
 
* Bates WH: Rechtes Sehen ohne Brille. Grimma, 1931 (zit. n. Hevekerl 1991).
 
* Federspiel K, Herbst V: Die Andere Medizin. Nutzen und Risiken sanfter Heilmethoden. Stiftung Warentest Verlag, 4. Aufl., 1996
 
* Federspiel K, Herbst V: Die Andere Medizin. Nutzen und Risiken sanfter Heilmethoden. Stiftung Warentest Verlag, 4. Aufl., 1996
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