Bildschaffende Methoden der Anthroposophie: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 7: | Zeile 7: | ||
Die bildschaffenden Methoden sind seit etwa 1930 in anthroposophischen Kreisen populär. | Die bildschaffenden Methoden sind seit etwa 1930 in anthroposophischen Kreisen populär. | ||
− | Die bildschaffenden Methoden sind wissenschaftlich nicht anerkannt, einzelne erlangten aber eine begrenzte Beachtung im Bereich der ökologischen Lebensmittelbranche (bio-dynamischer Landbau) und der anthroposophischen Arzneimittel- und Kosmetikaherstellung sowie zur privaten Wasseruntersuchung von Anhängern der Methode. Auf sie kann | + | Die bildschaffenden Methoden sind wissenschaftlich nicht anerkannt, einzelne erlangten aber eine begrenzte Beachtung im Bereich der ökologischen Lebensmittelbranche (bio-dynamischer Landbau) und der anthroposophischen Arzneimittel- und Kosmetikaherstellung sowie zur privaten Wasseruntersuchung von Anhängern der Methode. Auf sie kann auch nach Belieben zurückgegriffen werden um bei Nahrungsmittelproben auf eine angeblich unterschiedliche ''Dynamik'' oder ''Vitalkraft'' zwischen bestimmten Proben hinzuweisen, auch wenn gesundheitsrelevante Unterschiede nicht bekannt sind. So fordert z. B. die Herausstellung ökologischer Produkte gegenüber konventionellen oder nach EU-Richtlinien (EG-Öko-Verordnung 1991) erzeugten entsprechend validierte Methoden, die einen Unterschied zwischen diesen Produkten im Lebensmittel selbst zeigen. Moderne, validierte analytische Methoden konnten diesen Unterschied bisher nicht eindeutig nachweisen. Daher wird seit Jahren versucht die bildschaffenden Methoden der Anthroposophie zu validieren um auf sie zurückgreifen zu können um entsprechende Produkte erkennbar zu machen. |
+ | |||
+ | Da die Methoden jedoch bekanntlich andererseits nicht in der Lage sind prinzipiell Pestizide oder toxische Substanzen nachzuweisen die tatsächlich gesundheitsliche Auswirkungen haben können, ist die Aussagekraft der bildschaffenden Methoden auf die an diese Tests Glaubenden begrenzt. | ||
Die bildschaffenden Methoden sind nicht mit den bildgebenden Verfahren der Medizin zu verwechseln. | Die bildschaffenden Methoden sind nicht mit den bildgebenden Verfahren der Medizin zu verwechseln. |
Version vom 7. Februar 2008, 23:14 Uhr
Bildschaffende Methoden sind Verfahren zu einer Qualitätsdarstellung von organischem Material, Wasser und wässrigen Lösungen und Gemischen aus anthroposophischer Sicht. In anthroposophischen und esoterischen Kreisen wird häufig die Ansicht vertreten, dass die Inhaltsstoffanalyse (Analytik) von Lebensmitteln die Qualität nur teilweise erfasse. Eine angenommene sogenannte „Vitalqualität“, „Lebenskraft“ oder „innere Qualität“ von Lebensmitteln sei dagegen durch bildschaffende Verfahren beurteilbar und kommt somit diesen Interessen entgegen.
Die von Befürwortern genannten Kriterien der bildschaffenden Methoden zur Beurteilung von Lebensmittelqualität gehen von der Existenz einer "inneren" Fähigkeit zu sogenannten Gestaltbildung im anthroposophischen Sinne (gestaltbildenden Kraft) aus. Die gestaltbildende Kraft soll als organisierendes Prinzip die innere Ordnung in organischen Substanzen herstellen und diese postulierte innere Formung oder Ordnung wird als wertgebend stellvertretend für deren Qualität als Vitalqualität angesehen.
Das gemeinsame Prinzip dieser Untersuchungsverfahren besteht darin, eine Probe einem System zuzusetzen, in dem aufgrund einer dem System eigenen Instabilität sich zufällig bildende Strukturen und Formen ergeben die nach Ansicht ihrer Befürworter aufgrund ihrer Morphologie geignet seien eine Aussage über die postulierte Vitalqualität zu machen. Das entstehende sogenannte Chromabild wird von den Anwendern als Ausdruck der Vitalkraft eines Produktes interpretiert. Die bildschaffenden Methoden sind in diesem Zusammenhang also als ein Versuch anzusehen, in okkulter Schau oder für die elitäre Minderheit der entsprechend Empfänglichen übersinnlich erfahrbare ätherische Bildekräfte der Anthroposophie für jeglichen Betrachter (und somit auch Kritiker) sichtbar zu machen.
Die bildschaffenden Methoden sind seit etwa 1930 in anthroposophischen Kreisen populär.
Die bildschaffenden Methoden sind wissenschaftlich nicht anerkannt, einzelne erlangten aber eine begrenzte Beachtung im Bereich der ökologischen Lebensmittelbranche (bio-dynamischer Landbau) und der anthroposophischen Arzneimittel- und Kosmetikaherstellung sowie zur privaten Wasseruntersuchung von Anhängern der Methode. Auf sie kann auch nach Belieben zurückgegriffen werden um bei Nahrungsmittelproben auf eine angeblich unterschiedliche Dynamik oder Vitalkraft zwischen bestimmten Proben hinzuweisen, auch wenn gesundheitsrelevante Unterschiede nicht bekannt sind. So fordert z. B. die Herausstellung ökologischer Produkte gegenüber konventionellen oder nach EU-Richtlinien (EG-Öko-Verordnung 1991) erzeugten entsprechend validierte Methoden, die einen Unterschied zwischen diesen Produkten im Lebensmittel selbst zeigen. Moderne, validierte analytische Methoden konnten diesen Unterschied bisher nicht eindeutig nachweisen. Daher wird seit Jahren versucht die bildschaffenden Methoden der Anthroposophie zu validieren um auf sie zurückgreifen zu können um entsprechende Produkte erkennbar zu machen.
Da die Methoden jedoch bekanntlich andererseits nicht in der Lage sind prinzipiell Pestizide oder toxische Substanzen nachzuweisen die tatsächlich gesundheitsliche Auswirkungen haben können, ist die Aussagekraft der bildschaffenden Methoden auf die an diese Tests Glaubenden begrenzt.
Die bildschaffenden Methoden sind nicht mit den bildgebenden Verfahren der Medizin zu verwechseln.
die Methoden
Den bildschaffenden Methoden ist gemeinsam, dass wässrige Extrakte des Untersuchungsgutes mit bestimmten Metallsalzlösungen in angepasster Konzentration in Verbindung treten und nach einem Übergang aus der Flüssig- zur Festphase werden nach bestimmten Kriterien Substanzqualitäten in Formen und zum Teil auch mit Farben "ins Bild gesetzt", teilweise auch als Bildfolge. Die Interpretation der erzeugten Bilder und Bilderfolgen ist eng an die Fähigkeiten (im Sinne der Befürworter) des Auswertenden gebunden, erst seine innere Erfahrung ermögliche es ihm die richtige Interpretation zu finden heisst es zu dieser Frage in anthroposophischen Kreisen.
Die bildschaffenden Methoden der Anthroposophie sind:
- Steigbildmethode von Lilly Kolisko und Wala (ein anthroposophischer Pharmakonzern)
- Kupferchloridkristallisation / empfindliche Kristallisation nach Ehrenfried Pfeiffer
- Rundfilterchromatogramm (Chroma Test)
- Tropfbildmethode nach Theodor Schwenk entwickelt wurde.
Ein zu gleichen Zwecken vorgeschlagener Test ist die Auswertung der ultraschwachen Zellstrahlung als Biophtonenstrahlung nach Popp, diese wird jedoch nicht zu den bildschaffenden Methoden gezählt.
Anbieter
- Forschungsinstitut am Goetheanum, Laboratorium für Empfindliche Kristallisation
- Forschungsinstitut für Vitalqualität
- Institut für Strömungswissenschaften
- Institut Kepler, St. Genis Laval (Frankreich)
- Louis Bolk Instituut, Driebergen (Holland) www.louisbolk.nl
- Verein für Krebsforschung Institut Hiscia
Quellennachweis
Literatur
Weblinks
- Der Spiegel: Erleuchtung durch die Gurke?
- der Gnomen-Klüngel
- Kasseler Professoren erhalten Ruf nach Hogwarts School of Witchcraft and Wizardry
- Astralische Kräfte im Rindermist: Kasseler Agrarforscher auf den Spuren von Rudolf Steiner - Biologisch-dynamischer Esoterik-Schabernack mit staatlichen Mitteln