Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:  
Die '''Deutschen Wirtschafts Nachrichten''' (DWN) sind seit 2011 ein werbe- und abonnentenfinanziertes Nischenmedien-Projekt des österreichischen Journalisten und Unternehmers Michael Maier (geb. 21. März 1958, Klagenfurt). Das EU-kritische<ref>[http://www.freitag.de/autoren/barbara-muerdter/kampf-um-das-saatgut  Barbara Mürdter: Kampf um das Saatgut. der Freitag, 26. April 2013]</ref> und [[truther]]nahe Projekt erscheint in Blogform im Internet. Die DWN sind nach eigenen Angaben das Hauptprodukt der Firma BF Blogform Social Media GmbH,<ref>http://www.blogformgroup.com/produkte</ref> deren Geschäftsführer Michael Maier ist. Weitere ähnliche Blogs der BF Blogform Social Media GmbH sind ''Deutsche Mittelstands Nachrichten'', ''Deutsche Gesundheits Nachrichten'', ''Deutsch Türkische Nachrichten'' und ''Deutsch Russische Nachrichten'', aber auch ''Readers Edition''.<ref>http://www.readers-edition.de/impressum/ </ref>
 
Die '''Deutschen Wirtschafts Nachrichten''' (DWN) sind seit 2011 ein werbe- und abonnentenfinanziertes Nischenmedien-Projekt des österreichischen Journalisten und Unternehmers Michael Maier (geb. 21. März 1958, Klagenfurt). Das EU-kritische<ref>[http://www.freitag.de/autoren/barbara-muerdter/kampf-um-das-saatgut  Barbara Mürdter: Kampf um das Saatgut. der Freitag, 26. April 2013]</ref> und [[truther]]nahe Projekt erscheint in Blogform im Internet. Die DWN sind nach eigenen Angaben das Hauptprodukt der Firma BF Blogform Social Media GmbH,<ref>http://www.blogformgroup.com/produkte</ref> deren Geschäftsführer Michael Maier ist. Weitere ähnliche Blogs der BF Blogform Social Media GmbH sind ''Deutsche Mittelstands Nachrichten'', ''Deutsche Gesundheits Nachrichten'', ''Deutsch Türkische Nachrichten'' und ''Deutsch Russische Nachrichten'', aber auch ''Readers Edition''.<ref>http://www.readers-edition.de/impressum/ </ref>
   −
Im Februar 2015 übernahm Bonnier Business Press des schwedischen Medienunternehmens Bonnier mit 51 Prozent den Mehrheitsanteil an den DWN. 49 Prozent hält die in Berlin ansässige Blogform Verlags Gesellschaft mbH.  
+
Im Februar 2015 übernahm die Bonnier Business Press des schwedischen Medienunternehmens Bonnier mit 51 Prozent den Mehrheitsanteil an den DWN. 49 Prozent hält die in Berlin ansässige Blogform Verlags Gesellschaft mbH.
 +
 
 +
Ein Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia über die DWN wurde inzwischen gelöscht (Stand März 2015).
   −
Ein Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia über die DWN wurde inzwischen gelöscht. (Stand März 2015)
   
==Themen==
 
==Themen==
 
[[image:DWN.jpg|Beispiel für tendenziösen Stil in den DWN<ref name="gemuese"/>|350px|thumb]]
 
[[image:DWN.jpg|Beispiel für tendenziösen Stil in den DWN<ref name="gemuese"/>|350px|thumb]]
   −
In den DWN finden sich Artikel, die in panikmachender Art von verschiedenen Ereignissen berichten, wie die Schlagzeile "Sturmwarnung in Fukushima – Die größte Krise der Menschheit droht". [[Verschwörungstheorie]]n und EU-Kritik, die derzeit im Internet zirkulieren, sind ebenfalls Thema der DWN. So ist beispielsweise von den DWN zu erfahren, dass in einem Stadtteil von Stockholm das Bargeld abgeschafft worden sei, oder dass die EU plane, Saatgut für den privaten Anbau im eigenen Garten bei Strafe zu verbieten,<ref name="gemuese">http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/04/23/eu-will-anbau-von-obst-und-gemuese-in-gaerten-verbieten/</ref> eine Falschmeldung, wie die Berliner taz herausfand.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=wu&dig=2013%2F04%2F26%2Fa0067&cHash=a8f7afef8a365823f14b6116b881d4ef Jost Maurin: Fehlalarm bei Facebook. taz.de, 26. April 2013]</ref>
+
In den DWN finden sich Artikel, die in panikmachender Art von verschiedenen Ereignissen berichten, wie die Schlagzeile "Sturmwarnung in Fukushima – Die größte Krise der Menschheit droht". [[Verschwörungstheorie]]n und EU-Kritik, die derzeit im Internet zirkulieren, sind ebenfalls Thema der DWN. So ist beispielsweise von den DWN zu erfahren, dass in einem Stadtteil von Stockholm das Bargeld abgeschafft worden sei, oder dass die EU plane, Saatgut für den privaten Anbau im eigenen Garten bei Strafe zu verbieten<ref name="gemuese">http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/04/23/eu-will-anbau-von-obst-und-gemuese-in-gaerten-verbieten/</ref> - eine Falschmeldung, wie die Berliner taz herausfand.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=wu&dig=2013%2F04%2F26%2Fa0067&cHash=a8f7afef8a365823f14b6116b881d4ef Jost Maurin: Fehlalarm bei Facebook. taz.de, 26. April 2013]</ref>
    
Artikel aus dem Gesundheitsbereich (Beispiel: "Heilende Tropenfrucht ist wirksamer als Chemotherapie") berufen sich auf einseitig recherchierte Quellen.<ref>http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/11/21/grippe-impfung-gefaehrlicher-cocktail-aus-quecksilber-und-forstschutz/</ref>
 
Artikel aus dem Gesundheitsbereich (Beispiel: "Heilende Tropenfrucht ist wirksamer als Chemotherapie") berufen sich auf einseitig recherchierte Quellen.<ref>http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/11/21/grippe-impfung-gefaehrlicher-cocktail-aus-quecksilber-und-forstschutz/</ref>
Zeile 16: Zeile 17:     
==Manipulative Sprache==
 
==Manipulative Sprache==
Neben reißerischen Schlagzeilen werden innerhalb mancher Artikel bestimmte Buzzworte gefettet, die beim Leser bestimmte Zusammenhänge zwischen diesen Begriffen suggerieren.<ref>http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/01/10/ende-der-euphorie-mehrheit-der-spanier-will-nicht-mehr-von-bruessel-regiert-werden/</ref> Die Sprache der Artikel ist zudem von Angstmache und Alarmismus geprägt.
+
Neben reißerischen Schlagzeilen werden innerhalb mancher Artikel bestimmte Buzzworte durch Fettdruck hervorgehoben, die beim Leser bestimmte Zusammenhänge zwischen diesen Begriffen suggerieren.<ref>http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/01/10/ende-der-euphorie-mehrheit-der-spanier-will-nicht-mehr-von-bruessel-regiert-werden/</ref> Die Sprache der Artikel ist zudem von Angstmache und Alarmismus geprägt.
 +
 
 
==Kritik==
 
==Kritik==
Der deutsche Journalist Johannes Hano warf den DWN einen "alarmistischen Ton" im Zusammenhang mit der atomkatsatorphe von Fukoshima vor.<ref>Johannes Hano: ''Was von den Fukushima-Horrormeldungen zu halten ist'', heute.de, aufgerufen am 2. November 2013</ref>  
+
Der deutsche Journalist Johannes Hano warf den DWN einen "alarmistischen Ton" im Zusammenhang mit der Atomkatastrophe von Fukushima vor.<ref>Johannes Hano: ''Was von den Fukushima-Horrormeldungen zu halten ist'', heute.de, aufgerufen am 2. November 2013</ref>  
   −
Auch Fefes Blog und Misha Anouk begründen anhand einer Vielzahl unterschiedlicher Beispiele ihre Einschätzung als „unseriösen“, „tendenziösen“ Journalismus.<ref>Misha Anouk: ''Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten'', aufgerufen am 8. November 2014</ref><ref>Felix von Leitner: [http://blog.fefe.de/?ts=af862e13 'Fefes Blog: Apr 25 2013'], aufgerufen am 5. Oktober 2014</ref> Das TV-Magazin ''Elektrischer Reporter'' stellte die DWN im April 2014 in einem eigenen Beitrag als Beispiel für eine neue Art von Onlinemedien vor, deren Hauptprodukte gemäß Moderator Mario Sixtus „leider oft Lautstärke, Aufregung und fragwürdige Fakten“ seien. Im Beitrag bezeichnete Journalismusforscher Stephan Weichert Provokation als das Grundkonzept der DWN, die auf diesem Weg vor allem eine gegen die Europäische Union gerichtete politische Haltung verbreiten.<ref>Niklas Hofmann: ''[http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-verpasst/#/beitrag/video/2128312/Elektrischer-Reporter:-SEO Die Hysterie des Netzjournalismus,]'' TV-Beitrag in ''Elektrischer Reporter'' vom 4. April 2014, abgerufen am 16. Januar 2015</ref> Markus Beckedahl charakterisierte DWN auf ''netzpolitik.org'' als „Medienhysterie als Geschäftsmodell“, sie seien „der [[Kopp Verlag|Kopp-Verlag]] für ‚irgendwas mit Medien‘“.<ref>Markus Beckedahl: ''[http://netzpolitik.org/2014/medienkompetenz-fuer-einsteiger-deutsche-wirtschafts-nachrichten/ Medienkompetenz für Einsteiger: Deutsche Wirtschafts Nachrichten,]'' in: ''Netzpolitik.org'' vom 10. April 2014, abgerufen am 16. Januar 2015.</ref>
+
Auch Fefes Blog und Misha Anouk begründen anhand einer Vielzahl unterschiedlicher Beispiele ihre Einschätzung des „unseriösen“, „tendenziösen“ Journalismus.<ref>Misha Anouk: ''Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten'', aufgerufen am 8. November 2014</ref><ref>Felix von Leitner: [http://blog.fefe.de/?ts=af862e13 'Fefes Blog: Apr 25 2013'], aufgerufen am 5. Oktober 2014</ref> Das TV-Magazin ''Elektrischer Reporter'' stellte die DWN im April 2014 in einem eigenen Beitrag als Beispiel für eine neue Art von Onlinemedien vor, deren Hauptprodukte gemäß Moderator Mario Sixtus „leider oft Lautstärke, Aufregung und fragwürdige Fakten“ seien. Im Beitrag bezeichnete der Journalismusforscher Stephan Weichert Provokation als das Grundkonzept der DWN, die auf diesem Weg vor allem eine gegen die Europäische Union gerichtete politische Haltung verbreiten.<ref>Niklas Hofmann: ''[http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-verpasst/#/beitrag/video/2128312/Elektrischer-Reporter:-SEO Die Hysterie des Netzjournalismus,]'' TV-Beitrag in ''Elektrischer Reporter'' vom 4. April 2014, abgerufen am 16. Januar 2015</ref> Markus Beckedahl charakterisierte DWN auf ''netzpolitik.org'' als „Medienhysterie als Geschäftsmodell“ und befand, sie seien „der [[Kopp Verlag|Kopp-Verlag]] für ‚irgendwas mit Medien‘“.<ref>Markus Beckedahl: ''[http://netzpolitik.org/2014/medienkompetenz-fuer-einsteiger-deutsche-wirtschafts-nachrichten/ Medienkompetenz für Einsteiger: Deutsche Wirtschafts Nachrichten,]'' in: ''Netzpolitik.org'' vom 10. April 2014, abgerufen am 16. Januar 2015.</ref>
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
8.396

Bearbeitungen

Navigationsmenü