Karl und Veronica Carstens-Stiftung

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Die in Essen ansässige Karl und Veronica Carstens-Stiftung wurde 1982 vom damaligen deutschen Bundespräsidenten Karl Carstens und seiner Ehefrau Veronica Carstens mit dem Ziel gegründet, Alternativmedizin, vor allem Homöopathie finanziell zu fördern und gleichberechtigt neben die wissenschaftliche Medizin zu stellen.[1]

Ziele der Stiftung

In § 2 der Stiftungssatzung heißt es dazu:

Zweck der Stiftung ist die Förderung der wissenschaftlichen Durchdringung von Naturheilkunde und Homöopathie sowie unkonventioneller Methoden in der Medizin.[2]

Die Karl und Veronica Carstens-Stiftung fördert vor allem Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Homöopathie als eines der zentralen Anliegen. Hierzu gehören Grundlagenforschung, klinische Studien, Feldforschung, Reviews/Meta-Analysen und Geschichte. Weitere Gebiete sind Phytotherapie, Naturheilkunde nach Kneipp, und Traditionelle Chinesische Medizin.

Beispielsweise unterstützte die Stiftung 2005 an der Charité Berlin Versuche unter der Leitung von Claudia Witt zum Einsatz des REDEM-Tests zur Unterscheidung homöopathischer Potenzen.[3]. Ab Sommersemester 2010 fördert die Stiftung generell die Einführung des Wahlflichtfaches Homöopathie an medizinischen Fakultäten. Medizinische Fakultäten können dann Fördermittel in Höhe von bis zu 750 Euro pro Semester pauschal beantragen, wenn Sie das Wahlfach anbieten wollen. Neben der Mittelvergabe sieht die Carstens-Stiftung ihre Aufgabe insbesondere darin, die Universitäten bei der Suche nach Referenten zu unterstützen und ihnen Curricula zur Verfügung zu stellen[4].

Weiterhin wurde eine Stiftungsprofessur von Claudia Witt am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité am Institut für einen Zeitraum von fünf Jahren und mit einer Fördersumme von einer Million Euro[5] sowie das Modellprojekt „Homöopathie in der Pädiatrie“ am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität München gefördert.[6]

Siehe auch:Universitäten mit pseudowissenschaftlichen Lehr- und Forschungsinhalten

Weitere, von der Stiftung geförderte, Maßnahmen sind u.a. die Promotionsförderung und die Förderung studentischer Arbeitskreise.[7]

Studentische Arbeitskreise

Die studentischen Arbeitskreise dienen dazu, pseudomedizinische Verfahren wie die Homöopathie bereits unter Studierenden bekannt zu machen und zu etablieren, mit dem Ziel, diese in Lehre und Forschung der Hochschulen zu verankern. Zudem wird angestrebt, dass die Studierenden durch den Kontakt mit der Pseudomedizin diese auch in ihrem späteren Berufleben ausüben. Derzeit wird praktisch jede studentische Initiative zur Einrichtung von Lehrveranstaltungen für Pseudomedizin an deutschen Universitäten unterstützt. Finanziert werden hier vor allem Referentenhonorare und Reisekosten.[8]

Die studentischen Arbeitskreise sind bundesweit untereinander vernetzt. Als Plattform dafür dient das Wilseder Forum - studentische Arbeitskreise Homöopathie.[9]

Neben der Projektförderung betreibt die Stiftung auch eigene Vorhaben, z.B. Homöopathie in der Tierheilkunde.

Die Vorstellung der Carstens-Stiftung ist es, dass eine neue Ärztegeneration heranwächst, die der Homöopathie aufgeschlossener gegenübersteht und sie verfolgt langfristig das Ziel, die Homöopathie an den medizinischen Fakultäten zu festigen und schließlich die Institutionalisierung der Homöopathie an den Universitäten zu erreichen. Damit versucht sie, pseudomedizinischen Methoden einen wissenschaftlichen Anstrich und universitäres Ansehen zu verleihen und mit der evidenzbasierten Medizin gleichzustellen.

Sonstiges

Die Stiftung betreibt einen eigenen Verlag, den KCV-Verlag, der Bücher zu den Themen Homöopathie und anderen pseudomedizinischen Verfahren verlegt. Er wurde 1998 als Projekt der Carstens-Stiftung gegründet.

Chefstatistiker der Karl und Veronica Carstens-Stiftung ist der Diplom-Statistiker Rainer Lüdtke. Von Oktober 1993 bis Dezember 1999 förderte die KVC-Stiftung unter der Bezeichnung "Biometrisches Zentrum Erfahrungsmedizin" (BZE) die Stelle eines Biometrikers am Institut für medizinische Informationsverarbeitung der Eberhardt-Karls-Universität in Tübingen.

Weblinks

Quellenverzeichnis