Alexander Tarasov

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A.V. Tarasov

Alexander Tarasov ist ein russischer Physiker (auch als "Quantenphysiker" bezeichnet), Erfinder und esoterisch-theosophischer Geistheiler, der auch im deutschsprachigen Raum aktiv ist.

Tarasov gibt an, Direktor eines Laboratory for Energy-Information Methods and Technologies in Moskau zu sein. Er wird auch als Mitglied einer Internationalen Kommission unabhängiger Wissenschaftler zum Schutz vor nicht-ionisierenden Strahlungen genannt. Tatsächlich gibt es die angesehene International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP), nur kennt deren Mitgliederliste keinen Herrn Tarasov. Im Internet wird er jedoch als Mitglied des deutschen Vereins INTERDIS angegeben.

Tarasov wird auch als korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Naturwissenschaften bezeichnet, die als weithin unbekannte und privat finanzierte Einrichtung nicht rein zufällig einen sehr ähnlichen Namen trägt wie die angesehene Russische Akademie der Wissenschaften. “Bedauerliche” Verwechslungen mit jener können nicht ausgeschlossen werden, wie etwa in einem Atox-Jubelartikel in der esoterischen Zeitschrift Pulsar. Tarasov ist auch für die Firma Internationale Gesellschaft für Elektrosmog-Forschung Ltd. tätig, die Gutachten für Elektrosmog-Scharlatanerie erstellte.

Tarasov als Erfinder

Tarasov ist Erfinder von Geräten, die Schutz vor elektromagnetischen, geopathogenen und radioaktiven Strahlungen bieten sollen: NABAT und ATOX Bio Computer. Der Atox soll angenommene schlechte Energie in "mundgerechte" Happen zerstückeln, so dass sie nicht mehr schädlich sei. Derartige Geräte kosten etwa 200-300 Euro.

Die Funktionsweise des ATOX® Bio Computers soll auf der Master Wave Technology® (MWT), einer Schwingungs- und Bioinformatik, beruhen. Dabei soll es sich um eine "komplexe Synthese aus mathematischen Naturkonstanten, neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Teilchenphysik und der Informationsmedizin sowie Know-how aus der Weltraumforschung" handeln. Tarasov will auch entdeckt haben, dass die feinstoffliche Energie-Informations-Komponente seiner Strahlung um ein Vielfaches schneller als die physikalische Komponente sei.

Tarasov als Esoteriker

Tarasov behauptet in Channeling-Kontakt zu MEISTERN einer "planetaren HIERARCHIE" zu stehen. Die "planetare HIERARCHIE" definiert Tarasov als eine "[...] völlig reale hierarchische Struktur, die im feinstofflichen Feld unseres Planeten existiert und danach strebt, durch ihre Mitarbeiter des Vertrauens Unterstützung zu geben beim Lösen wesentlicher Probleme der Menschheit und der Zivilisation [...]". Die MEISTER channeln ihm diverse interessante Details, so etwa über UFOs oder über Kornkreise.

Bezüge bestehen dabei zur umstrittenen Sathya-Sai-Baba-Sekte.

Tarasov als Fernheiler

Im Jahre 2002 nahm Alexander Tarasov als Versuchs-Geistheiler an einer wissenschaftlichen Studie (EUHEALS) zur Fernheilung teil.[1][2] Die Studie ergab keinen statistisch nachweisbaren Vorteil bei von Geistheilern behandelten Patienten mit chronischer Müdigkeit (CFS).[3] Ein weiterer Teilnehmer der EUHEALS-Studie war anfangs der umstrittene Lübecker Geistheiler Jürgen Podey ("Mille Artifex"), der allerdings später ausgeschlossen wurde, als er sich nach der Studie als staatlich geprüfter Heiler bezeichnete.

Tarasov und seine Ätherschnitte

Auf seinen Webseiten finden sich fotografische Aufnahmen, die fotografische Artefakte als so genannte Geisterflecken (auch Orb genannt) zeigen und von ihm eigenwillig als Ätherschnitte bezeichnet werden. Sein Physikstudium scheint ihn offenbar nicht befähigt zu haben, Artefakte zu erkennen. Auf Fotos anderer Personen, die er begutachtete [1], sah er ebenfalls lediglich seine Ätherschnitte.

Weblinks

Quellennachweise

  1. Harald Walach, H Bösch, Haraldsson, E., Marx, A., Tomasson, H., Wiesendanger, H. & Lewith, G. (2002) Efficacy of distant healing – a proposal for a four-armed randomized study (EUHEALS). Forschende Komplementärmedizin und Klassische Naturheilkunde 9: 168-176
  2. Walach H, Bösch H, Lewith G, Naumann J, Schwarzer B, Falk S, Kohls N, Haraldsson E, Wiesendanger H, Nordmann A, Tomasson H, Prescott P, Bucher HC: Effectiveness of Distant Healing for Patients with Chronic Fatigue Syndrome: A Randomised Controlled Partially Blinded Trial (EUHEALS). Psychother Psychosom 2008;77:158-166 (DOI: 10.1159/000116609
  3. Zitat aus Walach et al 2008: [...] There were no differences over 6 months in post-treatment MHCS scores between the treated and untreated groups. There was a non-significant outcome (p = 0.11) for healing with PHCS (1.11; 95% CI -0.255 to 2.473 at 6 months) and a significant effect (p = 0.027) for blinding; patients who were unblinded became worse during the trial (-1.544; 95% CI -2.913 to -0.176). We found no relevant interaction for blinding among treated patients in MHCS and PHCS. Expectation of treatment and duration of CFS added significantly to the model. Conclusions: In patients with CFS, distant healing appears to have no statistically significant effect on mental and physical health but the expectation of improvement did improve outcome [...]