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| Schon in den 1970’ern wurden aber In-Vitro-Studien durchgeführt, die DNA-schädigende Effekte erzielten. Dies führte dazu, dass eine Langzeitstudie initiiert wurde, vom amerikanischen National- Toxicology-Programm (NPP). Bei einer Dosis von 2.000mg/kg Körpergewicht und Tag stellte man bei Ratten die Auslösung von chronischen Nierenschäden, sowie Krebszellen in Epithelen der Nieren. <ref>NTP. Toxicology and Cancerogenesis Study of Quercetin (Cas.Nr.117394, Report Series Nr. 409 1992</ref>, Bei einer Folgestudie mit geringeren Dosierung trat der Effekt nicht auf. Ob dies für den Mensch Relevanz hat wir noch diskutiert. Einige Humanstudien, die positive Effekte zeigten, waren Untersuchungen, die aufgrund von Fragebögen und Auswertungen durchgeführt wurde. Die Aussagekraft ist daher kritisch zu bewerten und mit Vorsicht zu betrachten. (siehe Studienlage) | | Schon in den 1970’ern wurden aber In-Vitro-Studien durchgeführt, die DNA-schädigende Effekte erzielten. Dies führte dazu, dass eine Langzeitstudie initiiert wurde, vom amerikanischen National- Toxicology-Programm (NPP). Bei einer Dosis von 2.000mg/kg Körpergewicht und Tag stellte man bei Ratten die Auslösung von chronischen Nierenschäden, sowie Krebszellen in Epithelen der Nieren. <ref>NTP. Toxicology and Cancerogenesis Study of Quercetin (Cas.Nr.117394, Report Series Nr. 409 1992</ref>, Bei einer Folgestudie mit geringeren Dosierung trat der Effekt nicht auf. Ob dies für den Mensch Relevanz hat wir noch diskutiert. Einige Humanstudien, die positive Effekte zeigten, waren Untersuchungen, die aufgrund von Fragebögen und Auswertungen durchgeführt wurde. Die Aussagekraft ist daher kritisch zu bewerten und mit Vorsicht zu betrachten. (siehe Studienlage) |
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| ===Tannine=== | | ===Tannine=== |
− | Tannine (franz.: Tanin-> Gerbstoff) sind natürlich vorkommende Polyphenole, die sich alle von der Gallussäure ableiten lassen. Deswegen spricht man häufiger auch von Gallotanninen. Bekannteste Verbindung und Namensgeber dieser Stoffgruppe ist das Gallotannin. Zu finden sind Tannine unter anderem in Schalen, Kernen von Weintrauben. Sie gelangen beim Maischen in den Traubensaft. Sie dienen der Pflanze als Instrument zur Abwehr gegen Pflanzenfresser. Tannine findet man außer in Weintrauben auch im Holz und der Rinde von Eichen und Kastanien und in Sumachgewächsen, | + | Tannine (franz.: Tanin-> Gerbstoff) sind natürlich vorkommende Polyphenole, die sich alle von der Gallussäure ableiten lassen. Deswegen spricht man häufiger auch von Gallotanninen. Bekannteste Verbindung und Namensgeber dieser Stoffgruppe ist das Gallotannin. Zu finden sind Tannine unter anderem in Schalen, Kernen von Weintrauben. Sie gelangen beim Maischen in den Traubensaft. Sie dienen der Pflanze als Instrument zur Abwehr gegen Pflanzenfresser. Tannine findet man außer in Weintrauben auch im Holz und der Rinde von Eichen und Kastanien und in Sumachgewächsen. |
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| Darüber hinaus werden diese Stoffe von Akazien wie der Verek-Akazie produziert, um potenzielle Fressfeinde abzuschrecken. Tannine sind auch im Hopfen sowie in Schwarzem und Grünem Tee enthalten, werden bei Tee allerdings als Catechine bezeichnet. Bekannte Untergruppen sind die Catechine und Epigallocatechine, die als Bestandteile diverser Teesorten ein Rolle spielen und denen auch eine Reihe von positiven Wirkungseigenschaften zugeschrieben werden.(siehe Antioxidantien->Tee) | | Darüber hinaus werden diese Stoffe von Akazien wie der Verek-Akazie produziert, um potenzielle Fressfeinde abzuschrecken. Tannine sind auch im Hopfen sowie in Schwarzem und Grünem Tee enthalten, werden bei Tee allerdings als Catechine bezeichnet. Bekannte Untergruppen sind die Catechine und Epigallocatechine, die als Bestandteile diverser Teesorten ein Rolle spielen und denen auch eine Reihe von positiven Wirkungseigenschaften zugeschrieben werden.(siehe Antioxidantien->Tee) |
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| Spitzenreiter beim Gehalt von Tanninen ist die Sorghumhirse, ein Süßgras aus Afrika und Südeuropa, mit einem Anteil von bis zu 2.000mg/100g. Aber auch die heimischen Apfel- und Preiselbeeren bieten mit bis zu 600mg/100g eine gute Versorgung. Die Berechnung der täglich notwendigen Aufnahme ist, wie bei vielen derartiger Stoff uneinheitlich. In den USA wurde ein Wert von 460mg/Person/Tag errechnet. Andere Studien liegen bei 60mg/Tag <ref> Knasmüller et al, Risiken und Prävention....2014,Tannine, ab S.300 </ref>. | | Spitzenreiter beim Gehalt von Tanninen ist die Sorghumhirse, ein Süßgras aus Afrika und Südeuropa, mit einem Anteil von bis zu 2.000mg/100g. Aber auch die heimischen Apfel- und Preiselbeeren bieten mit bis zu 600mg/100g eine gute Versorgung. Die Berechnung der täglich notwendigen Aufnahme ist, wie bei vielen derartiger Stoff uneinheitlich. In den USA wurde ein Wert von 460mg/Person/Tag errechnet. Andere Studien liegen bei 60mg/Tag <ref> Knasmüller et al, Risiken und Prävention....2014,Tannine, ab S.300 </ref>. |
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− | Ein großer Teil der Untersuchungen im Zusammenhang mit Tanninen wurden mit Säften und Extrakten vom [[Granatapfel] durchgeführt. Dies werden von vielen Produzenten als [[Nahrungsergänzungsmittel]] hergestellt und mit einer ganzen Reihe von gesundheitsrelevanten Effekten beworben, wie z.B. Schutz vor Alzheimer-Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und natürlich Krebs.<ref>http://eatsmarter.de/ernaehrung/news/granatapfel-gesund</ref> | + | Ein großer Teil der Untersuchungen im Zusammenhang mit Tanninen wurden mit Säften und Extrakten vom [[Granatapfel]] durchgeführt. Dies werden von vielen Produzenten als [[Nahrungsergänzungsmittel]] hergestellt und mit einer ganzen Reihe von gesundheitsrelevanten Effekten beworben, wie z.B. Schutz vor Alzheimer-Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und natürlich Krebs.<ref>http://eatsmarter.de/ernaehrung/news/granatapfel-gesund</ref> Zitat: |
− | *das Herz. Schützt vor hohem Bluthochdruck, verbessert die Durchblutung der Herzkranzgefäße. | + | *''das Herz. Schützt vor hohem Bluthochdruck, verbessert die Durchblutung der Herzkranzgefäße. |
| *die Gefäße. Granatapfel beeinflusst den Lipidstoffwechsel: er senkt das LDL-Cholesterin und beugt der Arteriosklerose vor. | | *die Gefäße. Granatapfel beeinflusst den Lipidstoffwechsel: er senkt das LDL-Cholesterin und beugt der Arteriosklerose vor. |
| *die Leber. Überall dort, wo oxidativer Stress (durch Alkohol, Rauchen oder UV-Strahlung... ) eine Rolle spielt. | | *die Leber. Überall dort, wo oxidativer Stress (durch Alkohol, Rauchen oder UV-Strahlung... ) eine Rolle spielt. |
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| *die Gelenke, erhält ihre „reibungslose“ Funktion aufrecht. Hemmt den Knorpelabbau und mögliche Entzündungen. | | *die Gelenke, erhält ihre „reibungslose“ Funktion aufrecht. Hemmt den Knorpelabbau und mögliche Entzündungen. |
| *gereizte Nerven. | | *gereizte Nerven. |
− | *die körpereigenen Abwehrkräfte in vielen Aspekten. Auch bei Krebserkrankungen ist der Granatapfel ein Schutzfaktor.<ref>http://www.kraeuterweisheiten.de/granatapfel.html</ref> | + | *die körpereigenen Abwehrkräfte in vielen Aspekten. Auch bei Krebserkrankungen ist der Granatapfel ein Schutzfaktor.''<ref>http://www.kraeuterweisheiten.de/granatapfel.html</ref> |
− | Schlussendlich beruhen aber der größte Teil der Aussagen auf In-Vitro-oder Tierversuche. Dei durchgeführten Humanstudoen waren epidemiologische, also Umfrage-basierend (siehe Studienlage) | + | Schlussendlich beruhen aber der größte Teil der Aussagen auf In-Vitro-oder Tierversuche. Dei durchgeführten Humanstudien waren epidemiologisch, also Umfrage-basierend (siehe Studienlage). Oder es kommen wir so oft [https://de.wikipedia.org/wiki/Anekdotische_Evidenz anekdotische Evidenz] zur Anwendung. |
| ==Studienlage== | | ==Studienlage== |
| Phenole sind Bestandteile vieler pflanzlicher Lebensmittel, die dazu noch einen Menge andere Substanzen enthalten. Von daher ist es sehr schwierig über epidemiologische Studien konkrete Ergebnisse zu erzielen und Aussagen zu treffen. Resveratrol und Quercetin sind Substanzen, die auch mit klinischen Studien unter kontrollierten Bedingungen und mit reinen Substanzen durchgeführt wurden. Ansonsten werden bei der Beurteilung eventueller Effekte auf In-Vitro oder Tierversuche benutzt. | | Phenole sind Bestandteile vieler pflanzlicher Lebensmittel, die dazu noch einen Menge andere Substanzen enthalten. Von daher ist es sehr schwierig über epidemiologische Studien konkrete Ergebnisse zu erzielen und Aussagen zu treffen. Resveratrol und Quercetin sind Substanzen, die auch mit klinischen Studien unter kontrollierten Bedingungen und mit reinen Substanzen durchgeführt wurden. Ansonsten werden bei der Beurteilung eventueller Effekte auf In-Vitro oder Tierversuche benutzt. |
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| =====Studien Lunge===== | | =====Studien Lunge===== |
| Eine Fallstudie zur Lunge, aus den USA mit 558 Fällen, sowie 837 Kontrollen, zeigten einen deutlichen Zusammenhang beim Konsum einzelner Substanzen bei Rauchern (Quercetin 9mg), Kaempferöl (2mg/d, Bei Nichtrauchern waren die Effekte geringer. | | Eine Fallstudie zur Lunge, aus den USA mit 558 Fällen, sowie 837 Kontrollen, zeigten einen deutlichen Zusammenhang beim Konsum einzelner Substanzen bei Rauchern (Quercetin 9mg), Kaempferöl (2mg/d, Bei Nichtrauchern waren die Effekte geringer. |
− | Eine prospektive Studie aus den USA mit 34.708 Frauen zeigte signifikante Assoziation zwischen Lungenkrebs bei Rauchern und Exrauchern und dem Verzehr von Flavononen. Der Effekt war bei Frauen, die nicht rauchen, nicht signifikant | + | Eine prospektive Studie aus den USA mit 34.708 Frauen zeigte signifikante Assoziation zwischen Lungenkrebs bei Rauchern und Exrauchern und dem Verzehr von Flavononen. Der Effekt war bei Frauen, die nicht rauchen, nicht signifikant. |
| =====Studien Dickdarm===== | | =====Studien Dickdarm===== |
| Fallstudie zum Wiederauftreten von Dickdarmpolypen. 947 Risikopatienten/948 Kontrollen. Die Aufnahme von Flavanoiden wurde per Fragebogen erfasst. Bei der Auswertung ergab sich eine Reduzierung von Rezidiven beim Konsum flavonoidreicher Nahrung. | | Fallstudie zum Wiederauftreten von Dickdarmpolypen. 947 Risikopatienten/948 Kontrollen. Die Aufnahme von Flavanoiden wurde per Fragebogen erfasst. Bei der Auswertung ergab sich eine Reduzierung von Rezidiven beim Konsum flavonoidreicher Nahrung. |
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| In einer prospektiven Studie in Finnland mit 9.959 Männern und Frauen und einer Laufzeit von 30 Jahren ergaben sich Hinweise auf die Reduzierung aller Krebsarten <ref>Knekt P, Jarvinen R, Seppanen R et al. Dietary flavanoids and the Risk of Lung Cancer…. Am J Epidemol 1997, 223-230</ref>. Diese Befunde wurde durch eine, ähnlich durchgeführte, Fallstudie aus den USA untermauert <ref>Cui Y, Morgenstern H, Greenland S et al. Dietary Flavonoid intake lung cancer – a population based case-control-study, 2008, Cancer, 2241-2248</ref>. Auch hier die Fragebogenmethode. | | In einer prospektiven Studie in Finnland mit 9.959 Männern und Frauen und einer Laufzeit von 30 Jahren ergaben sich Hinweise auf die Reduzierung aller Krebsarten <ref>Knekt P, Jarvinen R, Seppanen R et al. Dietary flavanoids and the Risk of Lung Cancer…. Am J Epidemol 1997, 223-230</ref>. Diese Befunde wurde durch eine, ähnlich durchgeführte, Fallstudie aus den USA untermauert <ref>Cui Y, Morgenstern H, Greenland S et al. Dietary Flavonoid intake lung cancer – a population based case-control-study, 2008, Cancer, 2241-2248</ref>. Auch hier die Fragebogenmethode. |
| Auch zum Prostatakrebs wurde eine Fragebogenstudie durchgeführt.Die Ergebnisse waren vielversprechend und lassen auf einen Zusammenhang schließen, zwischen der Aufnahme von Flavonoiden und Erkrankung. <ref>Strom SS, Yamamura Y, Duphorne CM et al. Phytoöstrogen intake and prostate cancer, a case control study using a new database. Nutr.Cancer 1999, 20-25</ref> | | Auch zum Prostatakrebs wurde eine Fragebogenstudie durchgeführt.Die Ergebnisse waren vielversprechend und lassen auf einen Zusammenhang schließen, zwischen der Aufnahme von Flavonoiden und Erkrankung. <ref>Strom SS, Yamamura Y, Duphorne CM et al. Phytoöstrogen intake and prostate cancer, a case control study using a new database. Nutr.Cancer 1999, 20-25</ref> |
− | | + | =====Studien Tannine===== |
| + | Bei den Studien zu diesen Substanzen dominieren die in Vitro, wie auch in Vivi Versuche mit Labornager auf Basis von Präparaten des [[Granatapfel]]. Dabei fand man Schutzeffekte für Brust- und Prostatakrebs. Aber auch bei Versuchen mit Kakaobohnen wurden Effekte bei der Entwicklung von Darmkrebs festgestellt. Bei einer Humanstudie mit an Brustkrebs erkrankten Frauen, konsumierten die Teilnehmerinnen 3x/d 100mg. vom Extrakt des Granatapfels. Nach 6 Monaten wurden die Veränderungen untersucht und es wurde eine deutliche Verbesserung festgestellt. Allerdings hatten die Frauen auch eine Strahlentherapie gemacht, so dass die Ergebnisse nicht eindeutig zugeordnet werden können.<ref>Brooker S, Martin S, Pearson A. et al. Doubleblind-placebo controlled and randomised Phase II Trial....Radiother Oncol 2006, 45-51</ref> |
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| Um all diese, im Ansatz positiven Erkenntnisse und vielversprechenden Ergebnisse zu bestätigen, braucht es aber noch einige klinische Humanstudien und Untersuchung unter kontrollierten Bedingungen. | | Um all diese, im Ansatz positiven Erkenntnisse und vielversprechenden Ergebnisse zu bestätigen, braucht es aber noch einige klinische Humanstudien und Untersuchung unter kontrollierten Bedingungen. |
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