Der Kopp Verlag ist ein deutscher Verlag und eine Versandbuchhandlung in Rottenburg am Neckar. Inhaber ist (2009) Jochen Kopp. Das Verlagsprogramm beinhaltet vor allem Bücher der Bereiche Esoterik, Verschwörungstheorien, Ufologie, aber auch Alternativmedizin und Pseudowissenschaften. Angeboten werden auch Werke von bekannten Antisemiten oder Propagandisten brauner Esoterik.

Der Kopp-Verlag verfügt über Anbindung zur deutschen rechten Szene. So existiert eine enge Kooperation mit dem rechtsextremen Tübinger Grabert-Verlag und es existierte früher eine derartige Beziehung zum rechts-neuheidnischen Arun-Verlag. In rechten Publikationen wird Werbung für den Kopp Verlag geschaltet, beispielsweise in der nationalliberalen Monatszeitschrift eigentümlich frei oder der ultrarechten Wochenpostille Junge Freiheit. Der Kopp Verlag wirbt auch in der ADAC Motorwelt.

Der Verlag ist nicht identisch mit dem Hubert Kopp Verlag in Hannover.

Eigenverständnis

Der Kopp Verlag gibt als Ziel an, auf "unterdrückte Informationen, Entdeckungen und Erfindungen hinzuweisen. Die Ausweitung von Tabuthemen, Political Correctness und Zensur in unserer Gesellschaft und den Medien soll untersucht und mit enthüllenden Büchern und Artikeln auf die Unterdrückung bedeutender Fakten und Tatsachen hingewiesen werden." Darüberhinaus will der Verlag ausdrücklich Bücher zu Themen vermarkten, die in den Medien angeblich "überberichtet" werden. Überflüssigerweise wird dazu auf Zitate von Johann Wolfgang von Goethe oder Max Planck verwiesen.

Aktivitäten

 
Bericht über Gaza-Hilfstransport bei den Kopp-Nachrichten. Sprecherin: Eva Herman[1]

Neben den Verlagstätigkeiten ist der Kopp-Verlag auch im Internet mit einem Webshop sowie Webseiten mit Nachrichten präsent, die einerseits in Videoform vorgelesen werden, und andererseits als Text abrufbar sind.

Als Sprecher der Kopp Videonachrichten tritt die ehemalige ARD-Sprecherin und Moderatorin Eva Herman auf, sowie seit Ende Juni 2010 auch der Schau­spie­ler Micha­el Me­zia­ni, der in der Ver­gan­gen­heit zu­nächst durch Rol­len in den ARD-​So­aps „Ma­ri­en­hof“ und „Ver­bo­te­ne Liebe“ be­kannt wurde, später aber nur noch sporadisch im Fernsehen präsent war.

Die Kopp-Nachrichten werden von der rechten Internetseite "Ge­samt­rechts" in ihre Seitenn­hal­te ein­ge­bun­den, die ebenfalls der rechten Szene zuzuordnenden ​Sei­te "Al­ter­me­dia" weist immer wie­der auf die Nach­rich­ten des Ver­lags hin.

Autoren

Im Kopp Verlag selbst erscheinen überwiegend Werke unbekannter Autoren. Einige etwas prominentere Ausnahmen sind Erich von Däniken, Oliver Gerschitz, Michael Grandt, Guido Grandt, G. Edward Griffin, Eva Herman, Bärbel Mohr, Illobrand von Ludwiger, Gerhard Wisnewski, Thomas Ritter, Andreas von Retyi und Mike Adams. Das Lieferprogramm umfasst auch Bücher anderer Verlage, die thematisch ins Verlagskonzept passen. Hier finden sich Autoren wie Hademar Bankhofer, Rüdiger Dahlke, Des Griffin, Dietrich Grönemeyer, Eva Herman, Heribert Illig, Kurt Tepperwein, Harald Wiesendanger, Hans-Joachim Zillmer und Michael Leitner. Autorin im Kopp-Verlag ist auch Niki Vogt (siehe Bewusst.TV).

Für Werke von Jan Udo Holey ("Jan van Helsing") wird auf Kopp-Seiten Werbung gemacht. Holey ist für seine antisemitischen und rechtsextremen Aussagen bekannt.

Themen

Loveparade-Unglück in Duisburg 2010

 
Herman-Beitrag zur Loveparade 2010 im Kopp-Verlag
 
Medienkritik an Eva Herman[2]

Einen Tag, nachdem es am 24. Juli 2010 durch Massenandrang und organisatorische Fehlentscheidungen zum Unfalltod von 19 Besuchern mit hunderten Verletzten der Duisburger Loveparade kam, verbreitete der Kopp-Verlag einen Beitrag der christlich-konservativen Eva Herman, in dem diese die Veranstaltung mit alttestamentarischen Szenen aus "Sodom und Gomorrha" verglich und die Veranstaltung als "Sex- und Drogenorgie", die auch noch mit öffentlichen Mitteln finanziert worden sei. Die Veranstaltung war für sie ein Sinnbild eines "geistigen und kulturellen Untergangs unserer Gesellschaft". In ihrem Resümee ging Hermann sogar so weit, das geschehene Unglück als Wirken "göttlicher Mächte" zu erklären, die das gottlose Treiben beenden wollten. Sie sprach in diesem Zusammenhang von einer verspürten "Erleichterung", die sie angesichts des Endes der Loveparade empfinde. In zahlreichen Internetforen und Blogs sowie zahlreichen Printmedien wurde der Herman-Beitrag überwiegend mit Empörung aufgenommen. So schreibt "Focus Online" vom 26.7.2010 davon, dass Eva Herman sich offenbar auf dem Rücken der Loveparade-Opfer profilieren wolle.[3] Laut Berliner "TAZ" deute Herman das Unglück als "Strafe für ausschweifendes Feiern" und hätte "Schadenfreude über das Lotterleben der Jugend" empfunden.[4] Laut Bildzeitung vom 26.7.2010 habe "Skandal-Moderatorin" Herman die Unfallopfer der Duisburger Loveparade "verhöhnt".[5]

Weblinks

Blog

Quellennachweise