Gerhard F. Klügl (geb. 1946, auch "Gerhard Kluegl" oder Falschschreibung "Gerhard Klügel") ist ein Geistheiler und "Aurachirurg" aus Ruggell in Liechtenstein. Weitere von Klügl behauptete Fähigkeiten beziehen sich auf die Astrologie sowie Baubiologie.

Beachtung fand Klügel beim deutschen Filmemacher Clemens Kuby, der eine Dokumentation über Klügl drehte. Im Jahre 2005 erhielt Klügl einen "Alternativen Europäischen Medizinpreis" der "Dr. Ingeborg Gebert-Heiß-Stiftung".

Kurzbiographie

Klügl war 1972 Beamter beim Deutschen Patentamt in München, studierte später Biologie und wandte sich ab 1988 englischen Geistheilern zu.

Klügl als Aurachirurg

Klügl bezeichnet sich als "Chirurg", allerdings nicht im herkömmlichen Sinne. Vielmehr will er mit Scheinoperationen eine hypothetische so genannte Aura scheinchirurgisch angehen mit dem Ziel einer Heilung. Mehr als 10.000 solcher Auraoperationen will er durchgeführt haben.

In der Tradition phillipinischer und brasilianischer Geistchirurgen wird bei den Klügl’schen Manövern kein körperverletzender Eingriff vorgenommen, es fließt kein Blut. Der "Eingriff" kann beispielsweise auch auf der Kleidung des Klienten erfolgen, da in der Alternativmedizin die angenommene und zu behandelnde Aura als ein Phänomen verstanden wird, das räumlich über die Hautoberfläche hinaus anwesend sei. Die von Klügl verwendeten Skalpelle, Scheren und Spritzen verletzen nicht die Haut, sondern bleiben stets Zentimeter über der Hautoberfläche. Auch nimmt er "Eingriffe" an Stellvertretermodellen durch.

Klügl beschäftigt sich aurachirurgisch mit der "Wirbelrichtung", Wundheilung oder "Sehnenspannung". Unter der Behandlung will er auch Verletzungen vergangener Leben in der "Aura" des Erkrankten aufspüren und heilen können. Bei seinen magisch-pseudomedizinischen Handlungen postuliert Klügl die Anwesenheit bestimmter ihn unterstützender Wesenheiten in Form von Chirurgen, Internisten und Pharmakologen. Dies ist in guter Übereinstimmung mit Praktiken brasilianischer Geistheiler, die beispielsweise die Anwesenheit einer "Doktor-Entität" namens Dr. Fritz behaupten, um eigene Handlungen aufzuwerten.

Als Folge von Klügels Wundereingriffen sollen auch Tage danach auf der Kleidung Operationsnähte zu sehen sein.

Berufung auf Orbs

 
Klügl mit drei Orb-Artefakten

Auffällig sind Klügls Versuche, eigene Wunderfähigkeiten mit dazu ungeeigneten "Tricks" zu untermauernn. So präsentiert er im Internet Bilder, die so genannte "Geisterflecken" zeigen, die auch als Orbs bekannt sind. Es handelt sich dabei um sehr einfach zu reproduzierende Artefakte der Fotografie: Kleine Partikel, die sich kurz vor der Linse einer Kamera befinden, werden unscharf und relativ groß abgebildet und haben eine runde bis rundliche Form. Die Orbs erscheinen dann besonders eindrucksvoll, wenn mit einem Blitzlicht gearbeitet wird. Bilder mit Orb-Kreisen oder Orb-Flächen ergeben sich beispielsweise bei Verteilung von Staubpartikeln und Verwendung eines Blitzlichts. Bei Digitalbildern lassen sich natürlich auch "Geisterflecken" nachträglich per Software einfügen.