Plakat zu einer Ausstellung zur Soyana Methode

Die Soyana Methode ist eine wissenschaftlich weder anerkannte noch diskutierte Methode aus dem Umfeld der Spagyrik zur Begutachtung von Lebensmitteln, die von einem einzigen Schweizer Anbieter LifevisionLab angeboten wird, der der Firma Soyana angegliedert ist.

Die Methode ähnelt sowohl der Kristallanalyse nach Hagalis als auch Methoden aus dem Bereich der anthroposophisch inspirierten bildschaffenden Methoden, wie etwa der Kupferchloridkristallisation.

Methode

Von einer zugesandten Probe wird über einen nicht bekannt gemachten Prozess, der einen ganzen Tag in Anspruch nehmen soll, eine Probeflüssigkeit gewonnen. Eine Recherche ergibt, dass die Proben zunächst zerkleinert werden und danach eine Destillation stattfinden soll. Das Destillat wird später offenbar mit der abdestillierten Flüssigkeit erneut vermischt. Bei diesem geheimen Prozess sollen so genannte "Ordnungskräfte" der Probe erkennbar werden. Die gewonnene Flüssigkeit wird als Tröpfchen auf ein Reagenzglas gegeben und über Nacht getrocknet. Sie soll dabei auskristallisieren. Anschließend wird das so genannte "Kristallisationsbild" am Lichtmikroskop betrachtet und fotografiert.

Die Interpretation der Kristallisationsbilder wird rein subjektiv nach völlig unbekannten Kriterien bewertet. Dazu heißt es bei LifevisionLabs von Soyana:

.. Gleichzeitig sind diese Bilder von allen Menschen sofort und ohne Schulung richtig interpretierbar, die offen sind, neue Horizonte zu betrachten, ob man das jetzt als Wissenschaft anerkennen will oder nicht..

Diese ausserwissenschaftliche Methode weist zahlreiche Analogien zu den anthroposophischen bildschaffenden Methoden auf. Nach Angaben der Anbieter sei die Methode von der alchemischen Spagyrik beeinflusst, einer typischen pseudomedizinischen Lehre. Auch bei der Spagyrik ist die Destillation und das Vermengen von Destillaten und abdestillierten Flüssigkeiten eine häufig zu beobachtende Praxis.

Soyana

 
A.W. Dänzer

Soyana ist der Name eines 1981 gegründeten Schweizer Handelsunternehmens (Soyana Walter Dänzer e.K.) von A. W. Dänzer in Schlieren[1] und München[2]. Angeboten werden vegatarische Lebensmittel, so genannte BioVegi-Lebensmittel und esoterisch inspirierte Scharlatanerieprodukte der Marka "Ojas" zu einer so genannten Wasserbelebung, gleichzeitig auch zu einer Entstörung von Elektrosmog und Erdstrahlung, von Wasser und zu einer "Hausbelebung". Verkauft werden die Produkte nach eigenen Angaben über rund 400 Läden und über das Internet. Ojas-Produkte werden in Deutschland von Mahan Bachmann[3] aus Fürth angeboten.

Ab 1981 wurden Tofu, Tofu-Burger, Tofu-Würste und Soya-Joghurt verkauft. Hinzu kamen später Getränke als Alternative zu abgelehnten milchhaltigen Getränken.

Soyana behauptet zu seinen Produkten eine nicht genau erklärte und definierte zusätzliche "feinstoffliche Energie".

Firmengründer Dänzer wurde 1947 geboren und absolvierte keine naturwissenschaftliche Ausbildung. Er studierte Jura und Betriebswirtschaft. Nach eigenen Angaben scheiterte ein Promotionsversuch über ein Ökologiethema, was ihn dazu bewogen habe sich für Jahre "in die Berge" zurückzuziehen. Später arbeitete er als Verkaufsleiter bei Verlagen, und war als Autor und Sänger aktiv. Er verbreitet auch eine Gesundheitspflege nach A.W. Dänzer. Dänzer soll in der Vergangenheit Anhänger von Sri Chinmoy und von The Secrets of Perfection-Flames gewesen sein. Dänzer ist Autor des Werks "Die unsichtbare Kraft in Lebensmittel", mit einem Vorwort von Rüdiger Dahlke.

LifevisionLab

Das Soyana LifevisionLab wird auch als "Photo-Labor" und als "Forschungs-Labor für ganzheitliche Lebensmittel-Qualität / Research Laboratory for Holistic Food Quality" bezeichnet. Es residiert an der Anschrift der Firma Soyana von A. W. Dänzer.[4] Die Aktivitäten sollen 1996 begonnen haben. Angeboten werden "feinstoffliche Qualitätsanalysen".

Praktischer Weise bietet LifevisionLab bereits vor Annahme von Proben an, die getesteten Lebensmittel auf einer eigenen Werbeseite vorzustellen. Da aber dazu auch die Testergebnisse mit veröffentlicht werden, wird damit der Eindruck einer Werbemaßnahme geweckt.

Nach Angaben von Dänzer soll das Eidgenössische Bundesamt für gesundheit (BAG) eine Beschäftigung mit der Soyana Methode abgelehnt habe, da es wissenschaftlich nicht evaluiert sei.

Literatur

Zur Soyana Methode liegt aktuell (Stand: 2017) keine auswertbare Literatur in wissenschaftlichen Datenbanken vor.

Quellennachweise

  1. Soyana A.W. Dänzer, Turmstr. 6, CH-8952 Schlieren, Schweiz
  2. Soyana Walter Dänzer e.K., An der Würm 28, D-81247 München
  3. Mahan Bachmann Dienstleistungen, Am Eschenausteg 14, D-90768 Fürth
  4. LifevisionLab Walter Dänzer, Turmstr. 6, CH-8952 Schlieren-Zürich, Schweiz