Wilhelm Tischler

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Wilhelm Tischler ist ein österreichischer promovierter Arzt (Allgemeinmedizin) aus dem öberösterreichischen Bad Hall, wo er eine Ordination als Praxis für biologische Heilverfahren betreibt.[1] Sein Name findet sich auf einer Liste von Leugnern des wissenschaftlich nachgewiesenen Zusammenhangs von HIV-Infektion und AIDS.[2] Tischler agiert im Internet als Kritiker der modernen, wissenschaftlichen Medizin. Er beruft sich dabei jedoch auf fragwürdige Quellen. So zitiert Tischler unter anderem einen amerikanischen Tierarzt Joel D. Wallach und sein Werk "Dead Doctors Don´t Lie" aus dem Jahre 1993, um zu belegen dass Ärzte selbst nicht in der Lage seien, gesund zu leben. In seinem Pamphlet "Dead Doctors Don't Lie" behauptete Wallach, dass Ärzte eine durchschnittliche Lebenserwartung von lediglich 58 Jahren hätten, gegenüber 75 in der damaligen US-amerikanischen Bevölkerung. Wie die American Medical Association (AMA) aus dem Datensatz von 210.000 Ärzten feststellte, hatten US-Ärzte zum von Wallach genannten Zeitpunkt tatsächlich eine durchschnittliche Lebenserwartung von fast 71 Jahren. Joe D. Wallach, der seine Statistik aus von ihm ausgesuchten Todesanzeigen in Zeitungen erstellt haben will, ist Befürworter so genannter kolloidaler Mineralien, von Amygdalin und Wasserstoffperoxid-Anwendungen.

Werbung und Befürwortung pseudomedizinischer Behandlungsmethoden und Diagnostik

Tischler betreibt mehrere Webseiten im Internet, die verschiedene pseudomedizinische Therapie- und Daignoseverfahren werbend vorstellen. Schwerpunkt ist dabei das "Metabolic Typing". Tischler stellt auch irreführende Angaben zur Entstehung von Infektionskrankheiten auf und beruft sich dabei auf den 1968 verstorbenen Insektenforscher und Pharmahersteller Günther Enderlein, den er fälschlich als "deutschen Arzt" bezeichnet:

Der deutsche Arzt Prof. Enderlein (1872 bis 1968) machte um 1902 an der Charité in Berlin die Entdeckung, dass die Pilz-Mikrobe Mucor racemosus Fresen in jeder menschlichen Zelle, auch im Samenfaden und im weiblichen Ei, aber auch in den roten und weißen Blutkörperchen zu finden ist.
Im Gegensatz zur heutigen Auffassung, dass Keime nur von außen in den Organismus eindringen – den Organismus infizieren – fand er heraus, dass abhängig vom Energie- und Gesundheitszustand eines Lebewesens Entwicklungen dieses Keimes in jeder Zelle stattfinden können. Er nannte diese Keime daher „Endobionten“: „Endos = Innen” und „Bios = Leben”, das heißt, sie leben im Zellinneren.

Enderlein war Anhänger des Historischen Pleiomorphismus, einer bereits im 19. Jahrhundert widerlegten Hypothese, nach der sich unbelebte Materie in Bakterien oder Pilze umwandeln könne, und Begründer der auf dem Pleomorphismus aufbauenden Sanum-Therapie. Befürworter des Pleomorphismus setzten auf die Dunkelfeldmikroskopie und damit zusammenhängende ausserwissenschaftliche Diagnostik wie die Dunkelfeldmikroskopie nach Enderlein (Vitalblut-Untersuchung nach Enderlein). Dazu schreibt Tischler auf seinen Webseiten einen kurzen Abriss, in dem er explizit die biologisch unmögliche Behauptung wiederholte dass sich aus unbelebten "Eiweißkörpern" Mikroorganismen völlig unterschiedlicher Arten bilden könnten:

..Die Vitalblut-Untersuchung im Dunkelfeldmikroskop nach Prof. Dr. G. Enderlein ist eine ganzheitliche Diagnostik des frisch entnommenen Blutes. Sie gibt Aufschlüsse über das „innere Milieu“ und die Funktionsfähigkeit der Blutzellen. Die Aufwärtsentwicklungen der in jedem Mensch vorhandenen kleinsten Eiweißkörper (sog. „Endobionten“), aus deren Weiterentwicklung Mikroorganismen und höher entwickelte Strukturen wie Bakterien, Viren und Pilze entstehen können, ist so dokumentierbar..[..]..Aus der Degenerationstendenz des Blutes können Anhaltspunkte für die Tumorneigung eines Patienten gewonnen werden..

Zu pseudodiagnostischen Zwecken setzt sich Tischler für den kinesiologischen Muskeltest ein. Die Orgonhypothese von Wilhelm Reich wird dabei ebenso befürwortet wie obskure und in der Medizin völlig unbekannte Geräte, die angeblich aus der russischen Raumfahrt stammen sollen (Eductor), oder Methoden wie das ECIWO, Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht oder Augenakupunktur nach Boel.

Tischler ist Anhänger des brasilianischen Scharlatans und "Psychochirurgen" João de Deus. Nach Tischler sei sein angeblich unheilbar an Krebs erkrankter Bruder durch João de Deus wundergeheilt worden sei. Belege werden dabei jedoch nicht genannt.

Weblinks

Quellennachweise

  1. Dr. Wilhelm Tischler, Praxis für biologische Heilverfahren, Feldgasse 7, A-4540 Bad Hall
  2. https://www.psiram.com/de/index.php/Diskussion:Wilhelm_Tischler