Karl Probst

Aus Psiram
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Karl J. Probst beim Werbesender QS24
Isolationstank (Samadhi-Tank), den Probst im Rahmen seiner Dunkeltherapien einsetzt[1]

Karl Johann Probst (geb. 25. März 1948, Ústí nad Orlicí / Wildenschwert, Tschechien) ist ein deutscher habilitierter Orthopäde, Naturheilkundler und Sachbuchautor mit aktuellem Wohnsitz Santa Cruz de la Sierra in Bolivien sowie Trier (Deutschland). In Trier betreibt "Vitalarzt" Probst eine "Vitalpraxis Dr.med. habil. Karl J. Probst".[2]

Probst, dem ein Hang zu rechtsgerichteten Positionen nachgesagt werden kann, gilt als Anhänger der Rohkost sowie umstrittener alternativmedizinischer Verfahren und äusserte sich als überzeugter Impfgegner. Infektionskrankheiten gibt es seiner Ansicht nach erst gar nicht. Sich selbst bezeichnet er als "medico salubrista" (medizinischer Gesundheitsexperte), ferner als Wissenschaftsjournalist.[3] Mit der wissenschaftlichen Medizin sieht sich Probst in einem "Kriegszustand", wie er im April 2012 der bolivianischen "El Nacional" mitteilte.

Probst promovierte 1976 in Physik[4] und 1980 in Medizin und war von 1980 bis 1984 Allgemeinarzt in Nürnberg. Ab 1989 leitete er im bayerischen Ottobeuren eine Wellness- und Anti Aging-Privatklinik namens Wellness-Energie-Zentrum. Nachdem gegen Probst wegen Verbreitung rechtsgerichteter Schriften und Steuerhinterziehung ermittelt und sein nicht zugelassener Amygdalinvorrat beschlagnahmt wurde, sah er sein "Lebenswerk" zerstört und verließ 2005 Deutschland. Er eröffnete in Bolivien eine Privatklinik namens Samadhi/Dunkeltherapie-Zentrum (später in Wellness Energy Center umbenannt) im Norden von Santa Cruz De La Sierra.[5] Im Jahr 2012 hielt er in Trier in Deutschland mehrmals im Jahr Sprechstunden ab. 2013 verlegte er seine Aktivität wieder ganz nach Deutschland.[6] Ende 2017 erklärte er, dass er eine Privatklinik in Dresden plane.[7]

In Trier residiert die Firma Telomit GmbH[8], die Produkte nach Karl Probst anbietet, und Inhaberin der Wortmarke "Dr. Probst" ist. Ältere Firmennamen sind Thearis GmbH und Pangea GmbH.

Karl Probst ist im deutschsprachigen Internetnet aktiv. Er verbreitet seine Ansichten beispielsweise über den Kanal "Welt im Wandel TV" und über den Werbekanal QS24 (von Alexander Glogg) bei Youtube.

Probst kann als personifiziertes Beispiel der Beziehungen zwischen Teilen der Rohkostszene, Alternativmedizin, Esoterikszene und der deutschen rechten Szene gesehen werden, wie dies auch bei Max Otto Bruker oder Ryke Geerd Hamer zu erkennen ist.

Alternativmedizinische Aktivitäten

Angebote in Probsts Privatpraxis

Probst ist Anhänger der Pap-Imi Therapie, der Chelattherapie und der Germanischen Neuen Medizin (GNM). In seiner Privatklinik in Ottobeuren lag der Schwerpunkt auf Rohkost, Amygdalinanwendungen, Saftfasten nach Max Gerson, Papaya-Therapie, Colon-Hydro-Therapie (Probst gibt an, Mitglied im Bundesverband der Colon-Hydro-Therapeuten e.v. BCHT zu sein), Entsäuerung, Chelattherapie und so genannter Entgiftung. Hinzu kamen Galvanotherapien zur Tumorzerstörung (ECT) und die diagnostische Anwendung der Dunkelfeldmikroskopie. In seinem "Wellness Energy Center" in Bolivien bot er weitere dubiose Verfahren an, z.B. Pneumatische Pulsationstherapie, Blutreinigung mittels Zapper, Bioresonanztherapie und so weiter. Ferner gab es dort eine Dunkeltherapie bzw. "Tibetanisches Nachtyoga", bei der den Patienten längere Zeit Licht vorenthalten wird, um einen "Samadhi-Zustand der Versenkung" zur "Selbstheilung" bei begleitendem Wasserfasten zu finden.

In seiner Praxis in Trier wird die Dunkeltherapie anscheinend nicht angeboten, aber nach Probsts Angaben[9] ist die "Entgiftung" nach wie vor ein zentraler Punkt. Ferner wirbt er außer mit den in Bolivien angebotenen Therapien mit Neuraltherapie nach Huneke, Orthomolekularmedizin, Homöosiniatrie, Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie und andere Sauerstoff- und Ozontherapien, "Magnetfeld-, Elektro-, Biophotonen-Therapien", Eigenblut-Behandlungen, Akupunktur, "energetischen Verfahren" und weiteren pseudomedizinischen und umstrittenen Verfahren. Seine Praxis bietet auch eine Aslan Therapie nach der rumänischen Ärztin Ana Aslan mit dem Kosmetikum Gerovital H3 (procainhaltige Anti-Faltencreme)[10] an, für die bislang ein Nachweis der Wirksamkeit nicht bekannt ist.

Sistema HELIOS

Unter dieser Bezeichnung vermarktete Probst ein von ihm erfundenes und nach seinen Worten "innovatives international außerordentlich erfolgreiches Behandlungs- und Selbstbehandlungssystem zur Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit und Wohlbefinden".[11] Es bestand aus drei Komponenten mit einer Vielzahl von pseudomedizinischen Konzepten:

  1. Umstellung der Ernährung auf Rohkost, vor allem Tropenfrüchte, die nach Probsts Ansicht reich an Biophotonen seien
  2. Entgiftung des Körpers "z.B. mit Arthrotherm, EDTA ,PAP-IMI, Rife"
  3. "Re-Energetisierung" des Organismus mit Mitteln der Energetischen und Informations-Medizin

Schritt 3 könne erheblich beschleunigt werden durch Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel, die Probst unter dem Namen HELIOS Advanced Nutrition vertriebt.

Bei der "Re-Energetisierung" würden außerdem "feinstoffliche psycho-energetische Methoden, wie zum Beispiel EFT" eingesetzt. Dadurch steige "die Heilungsrate ganz enorm, vor allem bei chronischen Erkrankungen, wie etwa Krebs."[12] Laut Angaben von Probst aus dem Jahr 2012 gab es in Bolivien und den Nachbarländern inzwischen rund 2.000 von ihm ausgebildete Gesundheitspraktiker, die mit dem Sistema Helios Krankheiten aller Art behandelten.

Nahrungsergänzungsmittel "Advanced Nutrition"

Probst war Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, die er unter der Marke "Advanced Nutrition" bzw. "HELIOS Advanced Nutrition" vermarktete. Die Substanzen wurden von einer Firma namens Laboratorio Helios verkauft, deren Anschrift mit der von Probsts Wellness Energy Center in Santa Cruz identisch war. Nach Angaben seiner Anwältin wurden die Mittel auf demselben Grundstück in einer gesonderten Abteilung seiner Klinik produziert. Einige der Mittel nannte er "Sonnenheilmittel" (siehe dazu: Lichtglobuli / Milchzucker-Besonnung bei Jakob Lorber). Neben Noni-Saft wird beispielsweise das nicht ungefährliche Scharlataneriemittel Miracle Mineral Supplement - MMS des amerikanischen Scheinbischofs Jim Humble angeboten. Probst gibt sogar Hinweise zur Dosierung bei oraler Einnahme:

Dosificación:
Adultos: 2 veces al día, después de las comidas, echar 20 gotas del MMS en un vaso. Añadir 40 gotas del “Acido cítrico“. Dejar reposar la mezcla durante 3 minutos. Después llenar el vaso con 100 ml de agua y tomárselo.
Niños: tomar la mitad de la dosis, es decir 10 gotas del MMS y 20 gotas del “Acido cítrico”.

Zahlreiche Gesundheitsbehörden weltweit warnen vor MMS. Zu dem Mittel liegen keinerlei veröffentlichte, seriös zu nennende Wirksamkeitsnachweise vor. In Deutschland, aber auch in anderen Ländern erfolgten MMS-Beschlagnahmungen. Offenbar glaubte Probst, durch seinen Wohnsitz in Bolivien von der besonderen Gesetzeslage in diesem Land profitieren zu können.

Infektionskrankheiten und Ansichten zum widerlegten historischen Pleomorphismus

Außerwissenschaftliche Behauptungen zu Infektionskrankheiten
Bezugnahme auf den historischen Pleomorphismus (hier speziell nach Günther Enderlein) und Dunkelfeldmikroskopie auf Probsts Webseite
Absurde Behauptungen zur generellen Krebsentstehung durch ungenau bezeichnete "Krebs-Protozoen"[13]

Probst bestreitet die Existenz von Infektionskrankheiten. Seiner Ansicht nach gibt es nur eine einzige Krankheit: die "Toxämie", d.h. eine Schädigung des Blutes durch Giftstoffe. So schreibt er:[14]

Nicht irgendwelche von außen kommende Erreger sind es, die Krankheit verursachen, sondern die innerliche Vergiftung, die ihren Ausdruck in einer Toxämie und einer Verschlackung des Terrains findet. Deshalb kann auch nicht irgendeine von außen kommende Maßnahme zur Genesung führen, sondern allein eine Entlastung des Stoffwechsels.

Und weiter:

Der von interessierter Seite in die Gehirne der unwissenden Menschen projizierte Irrglaube an eine von außen kommende Krankheitsursache hat noch andere schlimme Folgen:
Als erstes den Irrglauben, daß es so etwas wie „Ansteckung“ geben könne. Auf diesem falschen Ansatz ist der gesamte Hygienekult aufgebaut, der inzwischen an sich selbst zu scheitern beginnt, denn eine immer größere Anzahl Studien belegt, daß durch übertriebene Hygiene die Krankheitsbereitschaft gefördert wird, weil unsere Immunsystem dadurch erlahmt bzw. fehlprogrammiert wird.

Analoge Überzeugungen, die den Erkenntnissen der modernen Medizin widersprechen, sind auch bei Stefan Lanka zu finden. Andererseits beklagt Probst auf widersprüchliche Weise den Einsatz von Antibiotika, da diese Mikroben dazu veranlassten, plötzlich zu einer Gefahr für Patienten zu werden. Bakterien, Pilze und Viren seien nach Probst die Folge und nicht die Ursache von Krankheiten. Sie hätten eine wichtige Aufgabe bei der Heilung von Krankheit zu erfüllen, indem sie "das durch eine verfehlte Lebensführung geschädigte Gewebe abbauen und damit zur Verbesserung der Ausscheidung beitragen". "Ein Mikroben-Angriff richtet sich niemals gegen lebendes und funktionstüchtiges Gewebe", schreibt Probst dazu. Ein Traktat von Probst mit dem Titel Infektionskrankheiten durch Keime: ein modernes Märchen wird auch vom Impfgegner Hans Tolzin auf seinen Webseiten präsentiert.[15]

Er folgt dagegen uralten humoralpathologischen Hypothesen sowie dem bereits vor über hundert Jahren widerlegten Konzept des historischen Pleomorphismus (Viren, Bakterien und Pilze könnten sich ineinander umwandeln) und setzt seine Ansichten einer "krebsartig wuchernden Krankheitsindustrie" entgegen. Er sieht verschwörerisch agierende "Handlanger des Teufels" am Werk, die "hinter den Kulissen die Fäden" zögen, um zu erreichen, dass "die breite Masse der verführten Menschen die einfachen Lebensgesetze hinter einem Schleier der Verwirrung nicht erkennen" könne. Allgemein hält Probst das Prinzip der Ansteckung für "Irrglauben" und wendet sich gegen etablierte Regeln der Hygiene in der Medizin.[16] Therapeuten seines Schlages sieht er in Gefahr, wegen der Anwendung von Methoden, die nicht der beweisbasierten Medizin entsprechen, "kriminalisiert" zu werden.

In völligem Widerspruch zu seiner Ablehnung von pathogenen Krankheitserregern stehen jedoch Aussagen auf den spanischsprachigen Seiten seines Webauftritts. Dort behauptet Probst ohne Quellenangabe, dass seit Jahren bekannt sei, dass Krebs durch "pathogene Endoparasiten" und "protozoos de cáncer" ausgelöst werde.[13] Andere Ursachen von Krebs nennt er dabei nicht, sodass er offenbar jegliche Fälle von Krebs auf die ungenau bezeichneten “protozoos de cáncer” (Krebsprotozoen - siehe Protozoen bei Wikipedia) zurückführt, was nicht nur seiner Lehre widerspricht, sondern auch dem etablierten Wissen in der Onkologie und Biologie. Seine Angaben erinnern an die ebenfalls außerwissenschaftlichen Behauptungen von Alfons Weber (Ca-Protozoen), Tamara Lebedewa und Hulda Clark. Probst selbst bezieht sich auf seinen Webseiten nicht nur auf Weber, sondern sogar auf den verurteilten italienischen Quacksalber Tullio Simoncini (Berufsverbot nach Todesfällen durch seine absurde "Backpulver-Therapie" gegen Krebs) sowie den Erfinder Royal Raymond Rife, den er fälschlich als einen "großen Arzt" bezeichnet.

Amygdalin

Äußerungen von Probst zum pseudomedizinischen Amygdalin, für das keine Zulassung als Arzneimittel vorliegt

Auf seinen deutsch- und spanischsprachigen Webseiten äußert sich Probst zustimmend bis werbend für den Einsatz des cyanogenen pflanzlichen Glykosid Amygdalin bei Krebserkrankungen.[17] Er spricht von einem "natürlichen Chemotherapeutikum", das nur dehalb keine Verwendung in der akademischen Medizin finde, weil es nicht patentierbar sei: "Wie gesagt, ist Laetrile als natürliches Chemotherapeutikum nicht patentierbar und daher auf Druck der Pharmaindustrie in Deutschland offiziell verboten."[18] Verschwörungstheoretiker Probst ignoriert hier die Tatsache, dass eine Vielzahl von zugelassenen Arzneimitteln entweder nicht patentierbar oder ihr Patentschutz bereits lange abgelaufen ist und sie dennoch breite Anwendung finden (siehe dazu den Artikel: Angebliche Unterdrückung nicht patentierbarer Wirkstoffe). Amygdalin, das auch als Laetrile und Pseudovitamin B17 bekannt ist, spaltet in Gegenwart von Wasser die gefährliche Blausäure (HCN) ab. Der Wirkstoff hat keine Zulassung als Arzneimittel. In wissenschaftlichen Studien konnte keine Wirksamkeit gegen Krebs nachgewiesen werden, sämtliche klinischen Studien zur Anwendung von Amygdalin bei Krebs haben dieses als wirkungslos eingestuft.[19][20]

Im Gegensatz zur wissenschaftlichen Literatur hält Probst Amygalin für völlig ungefährlich, da seiner Meinung nach Krebszellen das schützende Enzym Rhodenase fehle. Dies entspricht jedoch nicht den Tatsachen.[21] Daher kann auch nicht davon ausgegangen werden, dass die Substanz Amygdalin selektiv Krebszellen schädige, ohne auch andere, gesunde Zellen zu schädigen. So sind in der medizinischen Fachliteratur Todesfälle durch die Anwendung von Amygdalin in der Alternativmedizin bekannt geworden. Das fünfjährige Kind Chad Green aus den USA erkrankte an akuter lymphatischer Leukämie (ALL); die Eltern wandten statt einer empfohlenen Therapie Amygdalin an und flohen mit ihm in die mexikanische Alternativklinik Oasis Hospital in Tijuana, wo ihn ein Ernesto Contreras behandelte. Das Kind starb dort an einer Zyanidvergiftung.[22][23] Joseph Hofbauer war ein neun Jahre altes Kind aus New York, das an Hodgkin-Lymphom erkrankt war. Seine Eltern lehnten eine herkömmliche Therapie ab und entschieden sich ebenfalls für Amygdalin/Laetril. Das zuständige Gericht lehnte es ab, den Eltern das Sorgerecht zu entziehen. Das Kind starb zwei Jahre später. Die ALL als auch das Hodgkin-Lymphom gelten als Krebserkrankungen, die gut therapierbar sind. Auch der Filmschauspieler Steve McQueen überlebte eine Therapie mit Laetril nicht, die ihm ein William D. Kelley im Rahmen einer Kelley-Gonzales-Behandlung empfahl.

Nach Angaben von Probst auf seinen Webseiten wandte er Amygdalin bei eigenen Patienten an. Auch macht er Angaben zur Dosierung:

Zur Einleitung der Therapie erwies sich eine dreiwöchige stationäre Kur mit täglichen Infusionen mit jeweils 9 g Laetrile und anderen hochpotenten Substanzen als sinnvoll. Anschließend sollte eine mindestens dreimonatige Nachbehandlung mit Laetrile-Tabletten stattfinden, wobei über den Tag verteilt sechs Tabletten zu je 500 mg eingenommen werden sollten [...] Die Infusionen mit Amygdalin und anderen antitumorösen Substanzen ergänzt optimal die anderen hochkarätigen Tumorbehandlungen unserer Klinik, wie Saftfasten nach Gerson, Fiebertherapie und die anderen beschriebenen stoffwechselreinigenden und bioenergetischen Therapieverfahren.[18]

Eine Beschlagnahme seines Vorrats an dem nicht zugelassenen Arzneimittel gibt Probst als eigentlichen Grund für seinen Weggang aus Deutschland an (manchmal nennt er jedoch auch andere Gründe). So schreibt er:

Übrigens war eine am 15.1.2005 von den deutschen Behörden veranlaßte Razzia und Beschlagnahme meiner wertvollen Amygdalinvorräte der ausschlaggebende Grund für das Verlegen meines erfolgreichen Wellness-Energie-Zentrums aus Deutschland nach Lateinamerika, da hier noch echte Therapiefreiheit herrscht und unter anderem auch Amygdalin, Fiebertherapien und die anderen hier erwähnten alternativmedizinischen Therapien zum Wohl der kranken Menschen angewendet werden dürfen und nicht nur das völkermordende Paradigma von Big Pharma Gültigkeit hat.[18]

Wunderheilungen am eigenen Körper

Probst behauptet, jahrelang an einem Basalzellkarzinom (Basaliom) im Gesicht gelitten zu haben, das er aber durch den Verzicht auf Salz habe heilen können: "Bereits wenige Wochen nach dem konsequenten Weglassen von Salz ist das Basaliom spurlos abgeheilt!"[24] Zwei durch einen Unfall verstümmelte Endglieder seiner Finger seien nach einem Selbstversuch aus dem Jahr 1993, bei dem er sich ausschließlich von Zitrusfrüchten und Ananas ernährt habe, plötzlich wieder nachgewachsen. Auch dieses angebliche Phänomen führt Probst auf den Verzicht auf Salz und Gewürze zurück.[25]

Kontakte zur ehemaligen Urkostszene

Jede Ausgabe der Zeitschrift Natürlich leben des Bundes für Gesundheit von Franz Konz enthielt einen Artikel von Probst von drei bis fünf Seiten. Darin wurden meist negative Behauptungen über "die Schulmedizin" und zu diversen Umwelteinflüssen aufgestellt. Auch die abseitige Vorstellung des Pleomorphismus, die im 19. Jahrhundert eine Blütezeit erlebte und bereits damals widerlegt war, verbreitete er in der BFG-Zeitschrift.[26] Belege zu seinen Behauptungen liefert Probst fast nie. Einige Artikel versuchen den Eindruck wissenschaftlicher Korrektkeit zu erwecken, indem sie sich scheinbar auf Artikel in Fachzeitschriften und wissenschaftliche Studien beziehen. Allerdings sind die Bewertung der Ergebnisse durch Probst wie auch die von ihm herangezogenen Quellen oft fragwürdig.[27] Zum 2011 erschienenen ersten Buch der Urkost-Protagonistin Brigitte Rondholz schrieb Probst ein Vorwort.

Politische Ansichten

In einem ihm zugeordneten Internetbeitrag eines karlprobst@hotmail.com aus Bolivien vom Juli 2006 an eine "NJ-Kampfredaktion" bezieht sich Probst auf eigene Userbeiträge als "Carlos" im rechtsgerichteten Neuschwabenland Forum von Axel Stoll. Demnach hatte Probst seinen Ottobeurer Patienten immer wieder Publikation der Machart Das Nationaljournal, Stimme des Gewissens, Unabhängige Nachrichten und andere "Aufklärungsschriften" als politisches Propagandamaterial angeboten, was diese sich aber verbaten und ihn 2004 anzeigten. Außerdem bekannte sich Probst zu den Kommissarischen Reichsregierungen (Reichsbürgerbewegung) und wollte als "Reichsbürger" seine Steuern nicht zahlen.[28] Der bayerische Staatsschutz ermittelte und es kam zu einer Hausdurchsuchung im Januar 2005.[29] Nach Mitteilung seiner Rechtsanwältin an Psiram (damals noch Esowatch) sei das entsprechende Ermittlungsverfahren später eingestellt worden und es sei nicht zu einer Verurteilung wegen Volksverhetzung gekommen. Laut Anwältin habe er auch keine Kontakte zu Angehörigen einer deutschen rechten Szene.

Probst setzte sich auch für die unwirksame GNM seines Gesinnungsgenossen Hamer ein. So schrieb Probst 1994: "Schon vor 8 Jahren lernte ich die Arbeiten von Herrn Dr. Hamer kennen und konnte deren Richtigkeit vereinzelt auch in der Praxis überprüfen. Auch wenn die Schulmedizin Herrn Dr. Hamer - ohne die Stichhaltigkeit seiner Argumente überhaupt näher untersucht zu haben - ablehnt, kann ich als Praktiker seine Ergebnisse bestätigen."[30]

Über die Menschen in seinem Exil Bolivien sagt Probst abfällig: "Wenn man als Ausländer hierher kommt, dann muss man in der Lage sein, sich selber zu versorgen, denn Freundschaften zu Bolivianern gibt es nur in der Erwartung von Barem. Hier gilt in Tat und Wahrheit das bekannte Wort: Nur Bares ist Wahres."[31]

Werke

  • Karl J. Probst, Marianne Brickenkamp: "Fit und agil - Aber wie…!?! Schlüsselfunktionen einer nie zuvor gekannten Gesundheit", Verlag: Kern Marketing
  • Karl Probst, Peter Grunert: Das Geheimnis der Mumijo-Steine: Natürliche Heilkräfte für Mensch und Tier. Entdeckt in den Höhlen und Schluchten des Himalaja, Kern-Verlag

Weblinks

Quellennachweise

  1. Bildquelle: Natürlich leben 4/2007, S.16
  2. Vitalpraxis Dr.med. habil. Karl J. Probst, Luxemburger Str. 148, D-54294 Trier
  3. https://www.psiram.com/de/index.php/Diskussion:Karl_Probst
  4. Probst, Karl J.: Arbeiten zur Einführung der analytischen Stereoröntgenphotogrammetrie in die Orthopädie. Universität Erlangen-Nürnberg, Dissertation, 1976
  5. Dr. med. Karl Probst, medico salubrista, Santa Cruz, Barrio Equipetrol Calle 7 Oeste Nr 201
  6. Privatärztliche Praxis für ganzheitliche Medizin, Dr. Karl J. Probst, Luxemburger Straße 148, D-54294 Trier, www.dr-probst.com
  7. Interview mit Jo Conrad für Bewusst.TV, 14. Oktober 2017
  8. Telomit GmbH, Tannenweg 53, D-54293 Trier
  9. http://dr-probst.com/18.html Aufruf am 20. Januar 2014
  10. https://en.wikipedia.org/wiki/Gerovital
  11. http://www.sistema-helios.com/ Aufruf am 14. April 2012
  12. Brigitte Rondholz: Natürlich leben sprach mit Karl Probst, unserem langjährigen Weggefährten der Urmethodik. Natürlich leben 2/2012, 20-23
  13. 13,0 13,1 http://www.wellness-energy-center.com/index.php?option=com_content&view=article&id=81&Itemid=49
  14. http://www.urkostmitbrigitte.de/moderne-mythen.html
  15. Tolzin bedankt sich ausdrücklich bei Probst: "Ich danke Prof. Probst für die freundliche Erlaubnis zum Abdrucken dieses Artikels. H. Tolzin" (www.tolzin.de/infektionen/)
  16. Probst K: Wandmaker aktuell 2-2000
  17. http://www.wellness-energy-center.com/index.php?option=com_content&view=article&id=86&Itemid=44
  18. 18,0 18,1 18,2 http://www.wellness-energy-center.com/index.php?option=com_content&view=article&id=7&Itemid=96 (inzwischen gelöscht)
  19. Moertel CG et al. (1982): A clinical trial of amygdalin (Laetrile) in the treatment of human cancer. N. Engl. J. Med. 306, 201-206. PMID 7033783
  20. Milazzo S et al. (2007): Laetrile for cancer: a systematic review of the clinical evidence. Supportive Care in Cancer 15, 583-595
  21. Unproven Methods of Cancer Management. Laetrile. CA Cancer J. Clin. 41(1991), 187-192, PMID 1902140 PDF
  22. Brant J, Graceffa J (1980): Rutherford, Priviteria, and Chad Green: Laetrile's setbacks in the courts. Am J Law Med. 6(2):151-71
  23. Irving J. Lerner (1981): Laetrile: A Lesson in Cancer Quackery. CA Cancer J Clin 31:91-95. doi: 10.3322 [1]
  24. K. Probst: Medizin kontrovers. Natürlich leben 4/2010, S.16
  25. Zitat Probst: Dieses Erlebnis erinnert mich an eine andere geradezu als Wunderheilung anzusehende Episode aus dem Jahre 1993: Ich hatte damals schon seit Jahren das Endglied des linken Kleinfingers und des linken Ringfingers verstümmelt, weil ich mich Jahre zuvor beim Ausbau des Dachgeschosses ernsthaft verletzt hatte. Vor allem wucherte an der amputierten Stelle, wo einstmals die Fingernägel gewesen waren, wildes Fleisch, was außerordentlich lästig war. Und obwohl ich damals bereits Rohköstler war und zu 80 % nur von Tropenfrüchten lebte, blieben die beiden Finger unförmig verstümmelt. Dieser Zustand war auch deshalb als unabänderlich zu betrachten, weil ja allgemein bekannt ist und vor allem auch in jedem Chirurgiebuch nachgelesen werden kann, dass amputierte Gliedmaßen nicht nachwachsen. Umso erstaunter war ich, eines Tages festzustellen, dass meine beiden Finger vollkommen gesund und mit einem wunderbaren jungfräulichen Nagel versehen waren. Ich selbst hatte diese Heilung gar nicht gemerkt und kann daher zu den näheren Umständen überhaupt nichts aussagen. Ich weiß nur, dass ich das ganze Jahr 1993 ein Experiment durchgeführt hatte und in diesem Jahr ausschließlich Zitrusfrüchte und gelegentlich Ananas gegessen hatte. Mit anderen Worten: Ich hatte in dieser Zeit ebenfalls keinerlei Salz oder andere Gewürze zu mir genommen. Nach dem obigen Heilungsbericht mit dem Basaliom vermute ich, dass diese Wunderheilung mit dem Weglassen von Salz in Zusammenhang stehen muss. Natürlich leben 4/2010, S.16
  26. "Der Organismus versucht das Immunsystem zu entlasten, indem er die latent in jedem Menschen schlafend vorhandenen Kleinstlebewesen aktiviert. Wir wissen heute, dass diese Mikroorganismen, das heißt Viren, Bakterien, Pilze und Protozoen, je nach den aktuellen Erfordernissen ineinander umwandelbar sind und den Körper nach Kräften bei den Selbstreinigungsarbeiten unterstützen." K. Probst: Entstehung und Behandlung von "Krankheit" aus Sicht der Urmedizin. Natürlich leben 1/2008, S.16
  27. Zu einer Publikation des amerikanischen Autors Gary Null, einem Befürworter von alternativmedizinischen Verfahren und HIV/AIDS-Leugner, nach der ärztliche Kunstfehler noch vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Haupt-Todesursache in den USA seien, schrieb Probst: "Auch die unglaublich detailliert recherchierten Daten zu Nebenwirkungen durch Antibiotika und andere sogenannte Therapien, speziell auch zu chirurgischen Interventionen, entlarven das akademische Medizin-System als heimliche Mordanstalt, in dem die Menschen zu allem Überfluss auch noch Unsummen für ihre Verstümmelung beziehungsweise endgültige Beseitigung zu bezahlen haben. Fazit: Während man sich bislang immer in einer gewissen rechtlichen Grauzone befand, wenn man das Medizinsystem als heimliche Euthanasieanstalt bezeichnete, ist spätestens durch diese statistisch unanfechtbare Untersuchung von Gary Null die Sachlage ein für alle Mal geklärt: Die Schulmedizin und ihre Kollaborateure in den Regierungen sind für die gezielte und vorsätzliche Verstümmelung und Dezimierung der Menschen voll verantwortlich zu machen, und dies umso mehr, als sie zugleich alle erfolgversprechenden alternativmedizinischen Therapieansätze dämonisieren und verbieten." K. Probst: Willst Du auch von der Schulmedizin umgebracht werden? Natürlich leben 4/2007, S.14 (Hervorhebung im Original)
  28. From: "Karl Probst" <karlprobst@hotmail.com>
    Subject: NJ: Staatsschutz
    Date: Wed, 20 Jul 2005 19:07:30 -0400
    Liebe NJ-Kampfredaktion! zu Ihrer Anfrage, was es mit dem Staatsschutz auf sich hat: Ich habe dazu unter dem Namen "Carlo" ein wenig im Neuschwabenland-Forum (www.unglaublichkeiten.com) geschrieben. Kurz und knapp: Ich bin Arzt und hatte eine wunderbare kleine Privatklinik in Süddeutschland in der Nähe von München. Seit einigen Jahren habe ich das Nationaljournal, Stimme des Gewissens, Unabhängige Nachrichten und andere Aufklärungsschriften sowohl den ambulanten, als auch den stationären Patienten immer wieder vorgetragen, damit die Menschen endlich aufwachen. Im allgemeinen wurde das auch ganz gut angenommen, bis sich im August 2004 einige Leute beim Staatsschutz beschwert haben müssen. Jedenfalls kam im Oktober 2004 ein freundlicher Staatsschutzbeamter, um mir mitzuteilen, daß die Schriften zwar nicht zu beanstanden seien, aber daß ich als Multiplikator eine besondere Glaubwürdigkeit bei der Bevölkerung hätte und daß es nicht gerne gesehen würde, wenn ich weiterhin solcherart Aufklärung betreiben würde. Zudem habe ich vor einem Jahr als Reichsbürger Widerspruch gegen den Steuerbescheid eingelegt, was ebenfalls viel Wirbel erzeugte. Trotz Warnungen von wohlmeinenden Kampfgenossen habe ich weiter aufgeklärt, bis schließlich das System am 19.1.2005 zurückgeschlagen hat, indem etwa 20 Mann von Staatsschutz (siehe oben), Kripo (es wurde mir eine scharf geladene Waffe untergeschoben!) und Steuerfahndung (Steuerhinterziehung) meine Klinik auf den Kopf gestellt und alles mitgenommen haben, was nicht niet- und nagelfest war. Die Demütigung durch diese Handlanger der "Demokraten" hat mich fast umgebracht, und nachdem meine Frau zusätzlich die Scheidung eingereicht hat, habe ich beschlossen, meinen Worten endlich Taten folgen zu lassen und die "BRD" zu verlassen. So habe ich endlich die Genugtuung, daß ich dieses wunderbare Rechts-System nicht weiterhin mit meiner Lebenskraft unterhalte - übrigens eine sehr ernste Frage, die mich schon lange beschäftigt: So viele Kameraden und immer mehr normale Menschen erkennen das wahre Gesicht des Regimes und fabulieren von Widerstand gegen diese verbrecherische "BRD", aber in Tat und Wahrheit unterhalten sie mit ihrer Hände Arbeit und über ihre Steuern das System immer weiter. Die Frage, die sich jeder von uns stellen muß, lautet doch: Was sind mir meine Überzeugungen wert? Dresche ich nur hohle Phrasen von wegen Widerstand, und gleichzeitig fahre ich fort, dieses Verfolgungsmodell über meine Steuern zu finanzieren, oder bin ich bereit, auch ein reales Opfer zu bringen und den Steuermännern des Systems den "Nervus rerum", das heißt den Geldhahn abzudrehen? Ernste Fragen, die einem so kommen sollten. Obwohl diese "Rechtsstaatler" mein Lebenswerk und meine Familie zerstört haben, bin ich jetzt nach fast einem halben Jahr im Exil immer mehr der Überzeugung, daß ich die richtige Entscheidung getroffen habe und kann nur hoffen, daß möglichst viele Menschen noch rechtzeitig wach werden und nicht nur virtuellen Widerstand leisten, sondern ganz handfest durch Verweigerung der Sklavenarbeit auf dem sinkenden Schiff "BRD". Soweit kurz von Bolivien. Wenn Sie wollen, können Sie meinen Brief auch veröffentlichen. Vielleicht werden dem einen oder anderen der NJ-Leser dadurch die Augen geöffnet. Liebe Grüße Ihr Karl J. Probst Bolivien
  29. http://www.ureader.de/msg/1165738.aspx
  30. www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/940811.htm
  31. Natürlich leben 1/2009, S.41