Aqua Flame
Aqua Flame (Wasserflamme) ist ein Produkt der deutschen Firma "Purrratio AG" (WKN 539622) aus Neuhausen a.d. Fildern.[1] Nach Angaben des Herstellers Purratio sei das "Aqua Flame" Prinzip patentiert worden und sei ein Prozess bei dem eine kalte Fusion zum Einsatz komme. Wörtlich ist die Rede von einer Technologie zur kontrollierten Nutzung der Fusionsenergie mit dem utopischen Ziel einer Wärmeenergiegewinnung "zum finanziellen Nulltarif" bei Unabhängigkeit von Energielieferanten.
Nach Angaben des Herstellers seien Tests abgeschlossen, und Aqua-Flame Anlagen würden "demnächst" in den Verkauf gehen.
Eine funktionierende "kalte Fusion" konnte bislang noch nie demonstriert und repliziert werden. Konstruktionen und Maschinen, von denen behauptet wird, sie würden mehr Energie zur Verfügung stellen, als ihnen zugeführt wird, gelten als Perpetuum Mobile. Bis zum heutigen Tag ist kein funktionierendes Perpetuum Mobile bekannt geworden, obwohl eine Vielzahl von Laien, Einzelforschern und Pseudowissenschaftlern versucht haben, derartige Maschinen zu konstruieren. Ein funktionierendes Perpetuum Mobile wäre mit den heutigen Kenntnissen der Physik unvereinbar, insbesondere mit dem Energieerhaltungssatz und dem Noether-Theorem. Auf dem Gebiet der "Perpetuum-Mobile-Forschung" und dem dazugehörigen Anlagemarkt tummeln sich diverse Betrüger.
Das behauptete Aqua Flame Prinzip
Im Prinzip wird Wasser (oder "schweres Wasser") unter Energieverbrauch herkömmlich elektrisch aufgeheizt sodass Wasserdampf entsteht. Dieser soll "tangential" in einen so genannten "Entladungsraum" geleitet werden, wo eine "drallstabilisierte Entladung" und der behauptete "Fusionsprozess" stattinden soll. Dabei soll es zu einer "Plasmajetentladung" des Wasserdampfs kommen. Als Kathode soll Palladium dienen und als Anode Kupfer mit einem zentrischen Loch. Aus diesem Loch soll der eigentliche "Plasmajet" austreten, der dem Prozess eine zusätzliche Wärmeabgabe verleihe. Die abgebene Wärmeleistung soll dabei höher sein als die zugeführte elektrische Heizleistung, ohne dass es dabei zu herkömmlichen chemischen Reaktionen (etwa Verbrennung) käme. Zum Produkt behauptet Purratio eine zusätzliche Wärmeabgabe von rechnerisch 500 Watt bei Leitungs-Wasser und bis zu 900 Watt bei Verwendung einer Mischung aus Wasser und 30% "schwerem Wasser" D2O.
Trotz der angeblichen Fusionstechnik soll jedoch "Umgebungssauerstoff" benötigt werden.[2]
Wie bei vielen anderen Behauptungen zu angeblich erfolgreichen "kalten Fusionen" soll es auch bei Aqua Flame zur Abgabe ionisierender Strahlung kommen, in diesem Falle würde eine Neutronenstrahlung auftreten. Nach Purratio-Angaben würde sich bei eingeschaltetem Gerät eine Neutronenstrahlung ergeben, die mit 3 Mikrosievert pro Stunde angegeben wird.
Da die Purratio sich bei ihrem Prinzip auf die Elemente Deuterium und Palladium bezieht, scheint es sich um eine Anwendung der gescheiterten Fusions-Versuche von Fleischmann und Pons (1989) zu handeln.
Purratio AG
Vorstand der Purratio war Max Peter Kochlik, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Purratio ist ein Richard Reichmann. Neben Aqua Flame ist ein weiteres Produkt Signapur, eine spezielle Glasbeschichtung ("easy-to-clean"). Diese soll insbesondere Photovoltaik-Kollektoren zu einem höheren Wirkungsgrad verhelfen. Die Purratio behauptt hier Wirkungsgradverbesserungen bis zu 6%.