RFID
RFID ist die Abkürzung für Radio Frequency Identification (Identifizierung mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen) und bezeichnet ein modernes elektronisches Identifizierungssystem. Das System besteht aus passiven sogenannten Transpondern und den dazugehörigen aktiven Lesegeräten.
Das System funktioniert derart, daß von seinen eines fest installierten oder mobilen Lesegerätes aus ein schwaches hochfrequentes elektromagnetisches Feld erzeugt wird, das im ansonsten stromlosen und batterielosen Transponder eine Spannung erzeugt, die einen im Transponder befindlichen Chip aktiviert und zur Aussendung eines Datensatzes (durch digitale Laständerung an einem Schwingkreis) bringt, der jedoch nur eine sehr gerige Reichweite hat. In seltenen Ausnahmefällen können größere RFID-Transponder jedoch auch eine eigene Batterie haben und selbsttätig Funksignale mit geringer Reichweite aussenden. Es gibt mittlerweile verschiedene RFID-Konzepte die jedoch nicht miteinander kompatibel sind. Typische Nutzfrequenzbereiche sind 125/128 kHz (Langwelle), 13,56 MHz (Kurzwellenbereich), 865–869 MHz (UHF), 950 MHz (UHF) und 2,45 GHz oder 5,8 GHz (Mikrowellen).
An der Einführung und Verwendung von RFID-Systemen wird zur Zeit auch Kritik geübt. Darüber hinaus ranken sich um RFID-Systeme diverse, teilweise absurde Verschwörungstheorien.
RFID Transponder
RFID-Transponder sind relativ kleine und mittlerweile preiswerte Vorrichtungen, die im Extremfall die Größe eines Reiskornes haben können. Sie lassen sich problemlos in Buchdeckeln, Pässen, Geldscheinen oder Akten unterbringen, und werden regelmässig bei Haustieren mit einem speziellen Gerät schmerzlos unter die Haut injiziert. Auch können sie als zu Kennzeichnung von Medikamenten, für Warensicherungssysteme, Fahrkarten, Wegfahrsperren und für Mautsysteme eingesetzt werden. Jedem Transponder kann eine eigene Identifikationsnummer gegeben werden. Aktive RFID-Transponder können jedoch auch wegen der eigenen Batterie recht groß sein, und die Größe eines Buches annehmen.
Kritik an RFID und Kritisierte RFID-Anwendungen
Gegen bestimmte Anwendungen von RFID-Systemen, aber auch generell gegen das System richten sich verschiedene Anti-RFID Gruppen, die teilweise auch zur Zerstörung von Transpondern aufriefen.
In die nachvollziehbare Kritik gerieten RFID-Systeme für die Verwendung als Kennzeichnung und zum Fälschungsschutz von Geldscheinen. Im Jahre 2003 wurde bekannt, dass die Europäische Zentralbank mit dem japanischen Elektronikkonzern Hitachi über eine Integration von RFID-Transpondern in Euro-Banknoten verhandle. Jedoch ist eine Einführung aus datenrechtlichen Gründen und Kostengründen nicht geplant. Auch die Verwendung in Reisenpässen stiess auf Kritik. Im November 2004 genehmigte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) den Einsatz des RFID-VeriChip zur Nuzung als Implantat beim Menschen. Der Transponder der US-amerikanischen Firma Applied Digital Solutions soll zur Bereitstellung lebenswichtiger Informationen im Notfall dienen. Kritik richtet sich auch an der möglichen Abhörbarkeit von RFID-Systemen sowie Problemen bei der Entsorgung.
Verschwörungstheorien um RFID-Systeme
Um RFID-Systeme ranken sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Verschwörungstheorien, die häufig Bezug auf eine angeblich geplante Einführung von RFID-Implantaten bei Menschen nehmen.
- Deratige Verschwörungstheorien sind von der Anti Zensur Koalition des schweizer Sektenführers Ivo Sasek zu vernehmen. Nach AZK-Vorstellungen habe der christliche Gott es jedem Menschen verboten, ein Charagma als Erkennungsmerkmal an seinem Körper zu dulden. Genau dieses werde aber derzeit geplant heißt es. In Form von RFID-Tintenkleksen solle in absehbarer Zeit jeder Mensch auf seinem Körper, auf der rechten Hand oder an der Stirn derart markiert werden. Dadurch käme es zu einer Gleichschaltung aller Erdbewohner die der Glaubensfreiheit zuwiederlaufe und zu einem unausweichlichen Holocaust an Bibelgläubigen führe. Die angeblichen RFID-Tintenklekse seien auch als Malzeichen zu interpretieren, mit dem laut Johannesoffenbarung alle Menschen markiert werden sollten.
- Der Krefelder Verschwörungserfinder Heinz Gerhard Vogelsang entwickelte auch eigene Theorien um hinterhältige Anwendungen von RFID-Systemen, die zudem mit dem zunehmenden Einfluß von EU-Vorschriften und den Euro-Münzen zusammenhingen. Ein- und Zwei-Euro-Münzen hätten in Zentrum und Rand einen unterschiedlichen Metallgehalt, sodaß sie ständig ein elektromagnetisches Feld generieren würden, welches Strom für RFID-Transponder liefere, die sich bei neuen Personalausweisen unter dem Punkt unter dem Lichtbild befindet würden. In Brüssel werde dazu ein international nutzbarer Großrechner geplant, der drei Stockwerke hoch sei und La Bete (das Tier, auch die Bestie) heißen soll. Dieser Computer, ansonsten aus der Science-Fiktion-Literatur bekannt, würde jedoch nicht nur Daten sammeln, sondern auf unerklärliche Weise auch Transponder ansenden können um den Transponderträger gezielt zu töten. Opfer seien dann durch Zufall ausgesuchte Rentner, deren Lebenszeit dem Rentensystem zu teuer würde. Todesursache sei dann ein vorgetäuschter Herzstillstand, der von Pathologen nicht von einem spontanen Herzstillstand unterscheidbar wäre. Eine andere Verschwörungstheorie von Vogelsang geht davon aus, daß durch Euromünzen provozierte Daueraussendungen von RFID-Transpondern in Geldbörsen zu Elektrosmog führe und die Strahlen die Person unfruchtbar mache, was im Sinne eines hypothetischen Bevölkerungsreduktionsprogrammes sei.