Höhenflugtherapie: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | ==Unterdruckversuche in Deutschland== | ||
+ | 1939 wurden in Deutschland Behandlungsversuche bei Kindern mit Keuchhusten in Zusammenarbeit mit der damaligen Lufthansa durchgeführt. Bei den erkrankten Kinder wurden mehrmals Unterdruckbehandlungen mittels Flug in 3500 m Höhe oder in einer Unterdruckkammer am Boden durchgeführt. Unterschiede im Behandlungsergebniss sollen dabei nicht erkennbar geworden sein, ein Vergleich zu einer Placebobehandlung wurde nicht angestellt. Bei den Kindern die geflogen waren soll es zu einer Besserung des Zustandes in 10% der Fälle gekommen sein, am Boden in 15% der Fälle. Insgesamt zeigte sich keine Überlegenheit zu damals etablierten Behandlungen.<ref>H. G. Clamann, H. Becker-Freyseng. ''Über Erfahrungen mit Keuchhusten-Höhenflügen und Unterdruckkammer-Behandlungen'', Vortrag in der Sitzung der Berliner Medizinischen Gesellschaft am 21. VI. 1939. Aussprache vgl. 1939 Nr. 44 S. 1647</ref> | ||
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+ | ==Sauerstoffmangel und Doping im Sport== | ||
Die Unterdruckbehandlung spielt auch eine Rolle im Sortler-Doping, da ein niedriger Sauerstoffpartialdruck längerfristig zur Bildung roter Blutkörperchen führt, was dem Sportler bei normalen Druckverhältnissen Vorteile verschaffen kann, ohne dass dies durch Medikamenteneinnahmen erfolgt. Der begleitende Anstieg des Hämatokrit (höherer Anteil zellulärer Bestandteile im Blut) kann jedoch auf eine derarartige Massnahme hinweisen und zur Sperre des Sportlers führen, da interneational Hämatokritgrenzwerte festgelegt wurden. | Die Unterdruckbehandlung spielt auch eine Rolle im Sortler-Doping, da ein niedriger Sauerstoffpartialdruck längerfristig zur Bildung roter Blutkörperchen führt, was dem Sportler bei normalen Druckverhältnissen Vorteile verschaffen kann, ohne dass dies durch Medikamenteneinnahmen erfolgt. Der begleitende Anstieg des Hämatokrit (höherer Anteil zellulärer Bestandteile im Blut) kann jedoch auf eine derarartige Massnahme hinweisen und zur Sperre des Sportlers führen, da interneational Hämatokritgrenzwerte festgelegt wurden. | ||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
*[[Hyperbare Sauerstofftherapie]] | *[[Hyperbare Sauerstofftherapie]] | ||
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+ | ==Literatur== | ||
+ | *H. G. Clamann, H. Becker-Freyseng. ''Über Erfahrungen mit Keuchhusten-Höhenflügen und Unterdruckkammer-Behandlungen'', Vortrag in der Sitzung der Berliner Medizinischen Gesellschaft am 21. VI. 1939. Aussprache vgl. 1939 Nr. 44 S. 1647 | ||
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+ | ==Quellennachweise== | ||
+ | <references/> | ||
[[category:Therapie in der Pseudomedizin]] | [[category:Therapie in der Pseudomedizin]] |
Version vom 14. November 2010, 16:17 Uhr
Die Höhenflugtherapie ist eine historische und obsolete Therapiemethode zur Behandlung von Asthma und Keuchhusten, bei der die Patienten einen Flug in einem Flugzeug ohne Druckkabine durchführten und somit einem niedrigen Umgebungsluftdruck ausgesetzt waren. Unter der gleichen Bezeichnung wurden auch Behandlungen in Unterdruckkammern oder Höhendruckkammern durchgeführt.
Unterdruckversuche in Deutschland
1939 wurden in Deutschland Behandlungsversuche bei Kindern mit Keuchhusten in Zusammenarbeit mit der damaligen Lufthansa durchgeführt. Bei den erkrankten Kinder wurden mehrmals Unterdruckbehandlungen mittels Flug in 3500 m Höhe oder in einer Unterdruckkammer am Boden durchgeführt. Unterschiede im Behandlungsergebniss sollen dabei nicht erkennbar geworden sein, ein Vergleich zu einer Placebobehandlung wurde nicht angestellt. Bei den Kindern die geflogen waren soll es zu einer Besserung des Zustandes in 10% der Fälle gekommen sein, am Boden in 15% der Fälle. Insgesamt zeigte sich keine Überlegenheit zu damals etablierten Behandlungen.[1]
Sauerstoffmangel und Doping im Sport
Die Unterdruckbehandlung spielt auch eine Rolle im Sortler-Doping, da ein niedriger Sauerstoffpartialdruck längerfristig zur Bildung roter Blutkörperchen führt, was dem Sportler bei normalen Druckverhältnissen Vorteile verschaffen kann, ohne dass dies durch Medikamenteneinnahmen erfolgt. Der begleitende Anstieg des Hämatokrit (höherer Anteil zellulärer Bestandteile im Blut) kann jedoch auf eine derarartige Massnahme hinweisen und zur Sperre des Sportlers führen, da interneational Hämatokritgrenzwerte festgelegt wurden.
Siehe auch
Literatur
- H. G. Clamann, H. Becker-Freyseng. Über Erfahrungen mit Keuchhusten-Höhenflügen und Unterdruckkammer-Behandlungen, Vortrag in der Sitzung der Berliner Medizinischen Gesellschaft am 21. VI. 1939. Aussprache vgl. 1939 Nr. 44 S. 1647
Quellennachweise
- ↑ H. G. Clamann, H. Becker-Freyseng. Über Erfahrungen mit Keuchhusten-Höhenflügen und Unterdruckkammer-Behandlungen, Vortrag in der Sitzung der Berliner Medizinischen Gesellschaft am 21. VI. 1939. Aussprache vgl. 1939 Nr. 44 S. 1647