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| [[image:Aqua_Flame.jpg|Werbung für Aqua Flame (Bild: Purratio AG)|400px|thumb]] | | [[image:Aqua_Flame.jpg|Werbung für Aqua Flame (Bild: Purratio AG)|400px|thumb]] |
− | '''Aqua Flame''' (''Wasserflamme'') ist ein Produkt der deutschen Firma Purratio AG (WKN 539622) aus Neuhausen a.d. Fildern.<ref>Purrratio AG, Mörikestrasse 30, D-73765 Neuhausen a. d. Fildern</ref> | + | '''Aqua Flame''' (''Wasserflamme'') ist ein Produkt der deutschen Firma Purratio AG aus Neuhausen a.d. Fildern,<ref>Purrratio AG, Mörikestraße 30, D-73765 Neuhausen a. d. Fildern (WKN 539622)</ref> das, sollte es die in der Werbung behaupteten Eigenschaften haben, ein [[Perpetuum Mobile]] darstellen würde. |
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| ==Allgemeines== | | ==Allgemeines== |
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| Nach Angaben von Purratio seien Tests abgeschlossen und Aqua-Flame-Anlagen würden "demnächst" in den Verkauf gehen. | | Nach Angaben von Purratio seien Tests abgeschlossen und Aqua-Flame-Anlagen würden "demnächst" in den Verkauf gehen. |
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− | Eine funktionierende "kalte Fusion" konnte bislang noch nie nachgewiesen werden. Konstruktionen und Maschinen, von denen behauptet wird, sie würden mehr Energie zur Verfügung stellen, als ihnen zugeführt wird, gelten als [[Perpetuum Mobile]]. Bis zum heutigen Tag ist kein funktionierendes Perpetuum Mobile bekannt geworden, obwohl viele Laien, Einzelforscher und [[Pseudowissenschaft]]ler versucht haben, solche Maschinen zu konstruieren. Ein funktionierendes Perpetuum Mobile wäre mit den heutigen Kenntnissen der Physik unvereinbar, insbesondere mit dem Energieerhaltungssatz und dem Noether-Theorem. Auf dem Gebiet der "Perpetuum-Mobile-Forschung" und dem dazugehörigen Anlagemarkt tummeln sich diverse Betrüger. | + | Eine funktionierende "kalte Fusion" konnte bislang noch nie nachgewiesen werden. Die Purratio AG behauptet außerdem, dass ihre Konstruktion mehr Energie abgibt, als ihr zugeführt wird. Solche Maschinen gelten als [[Perpetuum Mobile]]. Bis zum heutigen Tag ist kein funktionierendes Perpetuum Mobile bekannt geworden, obwohl viele Laien, Einzelforscher und [[Pseudowissenschaft]]ler versucht haben, derartige Maschinen zu konstruieren. Ein Perpetuum Mobile wäre mit den heutigen Kenntnissen der Physik unvereinbar, insbesondere mit dem Energieerhaltungssatz und dem Noether-Theorem. Auf dem Gebiet der "Perpetuum-Mobile-Forschung" und dem dazugehörigen Anlagemarkt tummeln sich diverse Betrüger. |
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| ==Das behauptete Aqua-Flame-Prinzip== | | ==Das behauptete Aqua-Flame-Prinzip== |
− | Im Prinzip wird Wasser (oder sog. schweres Wasser D<sub>2</sub>O) unter Energieverbrauch herkömmlich elektrisch aufgeheizt, so dass Wasserdampf entsteht. Dieser soll "tangential" in einen so genannten "Entladungsraum" geleitet werden, wo eine "drallstabilisierte Entladung" und der behauptete "Fusionsprozess" stattinden soll. Dabei soll es zu einer "Plasmajetentladung" des Wasserdampfs kommen. Als Kathode soll Palladium dienen und als Anode Kupfer mit einem zentrischen Loch. Aus diesem Loch soll der eigentliche "Plasmajet" austreten, der dem Prozess eine zusätzliche Wärmeabgabe verleihe. Die abgebene Wärmeleistung soll dabei höher sein als die zugeführte elektrische Heizleistung, ohne dass es dabei zu herkömmlichen chemischen Reaktionen (etwa Verbrennung) käme. Zum Produkt behauptet Purratio eine zusätzliche Wärmeabgabe von rechnerisch 500 Watt bei Leitungs-Wasser und bis zu 900 Watt bei Verwendung einer Mischung aus Wasser und 30% schwerem Wasser. | + | Im Prinzip wird Wasser (oder sog. schweres Wasser D<sub>2</sub>O) unter Energieverbrauch herkömmlich elektrisch aufgeheizt, so dass Wasserdampf entsteht. Dieser soll "tangential" in einen so genannten "Entladungsraum" geleitet werden, wo eine "drallstabilisierte Entladung" und der behauptete "Fusionsprozess" stattinden soll. Dabei soll es zu einer "Plasmajetentladung" des Wasserdampfs kommen. Als Kathode soll Palladium dienen und als Anode Kupfer mit einem zentrischen Loch. Aus diesem Loch soll der eigentliche "Plasmajet" austreten, der dem Prozess eine zusätzliche Wärmeabgabe verleihe. Die abgebene Wärmeleistung soll höher sein als die zugeführte elektrische Heizleistung, ohne dass es dabei zu herkömmlichen chemischen Reaktionen (etwa Verbrennung) käme. Zum Produkt behauptet Purratio eine zusätzliche Wärmeabgabe von rechnerisch 500 Watt bei Leitungs-Wasser und bis zu 900 Watt bei Verwendung einer Mischung aus Wasser und 30% schwerem Wasser. |
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| Trotz der angeblichen Fusionstechnik soll jedoch "Umgebungssauerstoff" benötigt werden.<ref>Zitat: ''Zur Funktion werden Wasser, Gleichstrom mit mindestens 110 Volt und Umgebungssauerstoff benötigt.''</ref> | | Trotz der angeblichen Fusionstechnik soll jedoch "Umgebungssauerstoff" benötigt werden.<ref>Zitat: ''Zur Funktion werden Wasser, Gleichstrom mit mindestens 110 Volt und Umgebungssauerstoff benötigt.''</ref> |
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| ==Purratio AG== | | ==Purratio AG== |
− | Vorstand der Purratio war Max Peter Kochlik, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Purratio ist ein Richard Reichmann. Neben Aqua Flame ist ein weiteres Produkt Signapur, eine spezielle Glasbeschichtung ("easy-to-clean"). Diese soll insbesondere Photovoltaik-Kollektoren zu einem höheren Wirkungsgrad verhelfen. Die Purratio behauptt hier Wirkungsgradverbesserungen bis zu 6%. | + | Vorstand der Purratio war Max Peter Kochlik, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Purratio ist ein Richard Reichmann. Neben Aqua Flame ist ein weiteres Produkt Signapur, eine spezielle Glasbeschichtung ("easy-to-clean"). Diese soll insbesondere Photovoltaik-Kollektoren zu einem höheren Wirkungsgrad verhelfen. Die Purratio behauptet hier Wirkungsgradverbesserungen bis zu 6%. |
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| ==Patent== | | ==Patent== |
− | Die Purratio AG hat ihre Erfindung im Jahr 2006 in mehreren Ländern sowie international zum Patent angemeldet.<ref>WO 2007/28471 A3: VERFAHREN ZUR ERZEUGUNG VON WÄRMEENERGIE / METHOD FOR PRODUCING THERMAL ENERGY / PROCEDE DE PRODUCTION D'ENERGIE THERMIQUE. Anmeldedatum: 09.08.2006. Erfinder: Richard Reichmann, Karl-Ludwig Barth</ref> In Australien und Spanien wurde 2010 ein Patent erteilt.<ref>AU 2006289456 B2: Method for producing thermal energy. Patent erteilt: 02.09.2010</ref><ref>EA 013479 B1: Method for producing thermal energy. Patent erteilt: 30.04.2010</ref> Auszug aus der Patentbeschreibung: | + | Die Purratio AG hat ihre Erfindung im Jahr 2006 in mehreren Ländern sowie international zum Patent angemeldet.<ref>WO 2007/28471 A3: VERFAHREN ZUR ERZEUGUNG VON WÄRMEENERGIE / METHOD FOR PRODUCING THERMAL ENERGY / PROCEDE DE PRODUCTION D'ENERGIE THERMIQUE. Anmeldedatum: 09.08.2006. Erfinder: Richard Reichmann, Karl-Ludwig Barth</ref> In Australien und Spanien wurde 2010 ein Patent erteilt.<ref>AU 2006289456 B2: Method for producing thermal energy. Patent erteilt: 02.09.2010</ref><ref>EA 013479 B1: Method for producing thermal energy. Patent erteilt: 30.04.2010</ref> Zusammenfassung aus der Patentbeschreibung: |
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− | :''Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Wärmeenergie bei dem zu Fusionsprozessen fähige leichte Ausgangsstoffe durch Zufuhr von elektrischer Energie dissoziiert, ionisiert und anschließend zur Fusion gebracht werden.<br>Ein Verfahren zur Erzeugung einer Flamme mittels eines Plasmabogens bei dem Wasserdampf in Wasserstoff und Sauerstoff durch Zufuhr von elektrischer Energie dissoziiert und anschließend der Wasserstoff ionisiert wird, ist aus der EP 0 919 317 A1 bekannt und wird zum thermischen Bearbeiten von Metallen eingesetzt. Bei diesem Verfahren wird Wasserdampf über Düsen in einen Elektrodenraum gebracht und dort durch Zufuhr elektrischer Energie ein Plasmabogen gezündet. Bei einem handelsüblichen, auf diesem Verfahren basierenden Gerät wird ein pistolenförmiger Plasmabrenner, der über ein elektrisches Einspeisegerät, welches mit üblicher Netzspannung betrieben werden kann, mit elektrischer Energie versorgt. Im Inneren des Brennerrohres wird zwischen der Anodendüse und der Kathode ein elektrischer Bogen entzündet, der das dort befindliche Wasser zuerst in dampfförmigen Zustand und dann in Plasmazustand umwandelt. Die Wassermoleküle werden dabei dissoziiert und die Bestandteile ionisiert und treten als Plasmastrahl aus der Brennerdüse unter dem natürlich gebildeten Druck aus. Mit Hilfe dieses Plasmastrahls kann Metall geschnitten, geschweißt, gelötet und andere Thermobearbeitungen ausgeführt werden. [...] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem es möglich ist, unter Anwendung der kalten Fusion Überschusswärme auch in einer kleinen kompakten Einheit zu erzeugen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.'' | + | :''Verfahren zur Erzeugung von Wärmeenergie, bei dem mittels einem zwischen einer Kathode und einer Anode befindlichen Plasmabogens, in dem geeignete zur Fusionsprozessen fähige leichte Ausgangsstoffe durch Zufuhr von elektrischer Energie in den Plasmazustand gebracht werden, und eine Kathode aus einem Metall verwendet wird, das geeignet ist, die im Plasma erzeugten Teilchen eindiffundieren zu lassen und im Metallgitter einen Fusionsprozess zu ermöglichen. Das Verfahren bewirkt in entsprechenden Anlagen einen hohen Wirkungsgrad, so dass die Anwendung des Verfahrens überall dort möglich ist, wo fossile und/oder nachwachsende und/oder chemische Brennstoffe zum Einsatz kommen, um die Wärmeenergie direkt oder durch Umwandlung zu nutzen.'' |
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| ==Weblinks== | | ==Weblinks== |