Quellgastherapie: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. Mai 2011, 19:18 Uhr
Die Quellgastherapie (Quellgasbehandlung, subkutane CO²-Gas-Insufflationstherapie - CO²-SIT, Quellgasinsufflation, CO²-Quellgas-Behandlung usw.) ist eine Behandlungsmethode aus der Alternativmedizin, bei der so genanntes "Quellgas" in Form von Injektionen zur Anwendung kommt. Quellgas ist eine alternative Bezeichnung für gasförmiges Kohlenstoffdioxid (Kohlendioxid - CO²). Der Name Quellgas-Therapie stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert (Zeitraum 1904 – 1913), als erstmals Kohlenstoffdioxid in Form von subkutanen Injektionen therapeutisch angewandt wurde. Der ungewöhnliche Name Quellgas leitet sich aus Gasquellen in Neris (Frankreich) ab. Das dort gewonnene Quellgas ist ein Gasgemisch, welches neben mehr als 95% Kohlenstoffdioxid noch Stickstoff, Argon, Helium, Methan und andere Gase enthält. Erfinder der Methode ist der tschechische Arzt Badal, der diese erstmals 1951 an tschechischen Kurbädern eingeführte. Befürworter der Methode verweise jedoch auf eine noch viel ältere Geschichte. So sei die Methode bereits in der Antike angewandt worden.
Da die Methode segmentweise angewandt wird, und reflektorische Effekte unterstellt werden, wird sie von Anhängern auch zu den so genannten Reflextherapien gezählt.
Unter der Behandlung soll es durch das Kohlenstoffdioxid zu einer Durchblutungserhöhung im Bereich der Injektionen kommen. Außerdem solle die Behandlung zu einem Abtransport von nicht näher bezeichneten Stoffwechselschlacken kommen. Folge der Maßnahmen seien schmerzlindernde Effekte bei chronischem Schmerz.
Zur Therapie gehören 6-10 Injektionen, die 2-3x wöchentlich durchgeführt werden. Die Kosten werden von der Krankenkasse nicht übernommen. Die Kosten liegen bei 9,00 bis 16,00 € pro Behandlung.
Methode
Zur Behandlung werden etwa 10ml des Arzneimittels Kohlenstoffdioxid aus einer Druckflasche mit einer Injektionsnadel an bestimmten Bezirken in das Unterhautgewebe und in die Muskulatur gespritzt, die im Rahmen der Quellgasbehandlung auch "Reflexzonen" genannt werden. Es stehen auch spezielle Injektionssysteme zur Verfügung, die CO2-Patronen enthalten.
Das gespitzte Kohlenstoffdioxid soll lokal die Durchblutung der Muskulatur und des Gewebes erhöhen. Sauerstoff soll vermehrt von den roten Blutkörperchen abgegeben werden. Folge wäre sodann eine örtliche Rötung und Schmerzlinderung bei chronischen Schmerzzuständen. Ausserdem behaupten Anwender eine so genannte Entfernung von "Stoffwechselschlacken" aus dem Gewebe. Was damit gemeint sein soll, bleibt unklar.
Nach alternativen Angaben sollen die Injektionen an so genannte "Triggerpunkte" gespritzt werden. Dabei soll es sich um "entzündliche Regionen der Muskulatur" handeln, die als "Ausstrahlungsorte" für Schmerzen von Anhängern der Triggerpunktidee angesehen werden.
Das gespritzte CO2 soll anschließend wie körpereigenes CO2 über die Venen abtransportiert und über die Lungen abgeatmet werden.
Ob eine insbesondere im alternativmedizinischen Bereich gefürchtete lokale Übersäuerung des Gewebes durch Bildung von Kohlensäure stattfindet, ist von Befürworterseite nicht in Erfahrung zu bringen.