Kristallanalyse nach Hagalis: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Nach Angaben der Firma Hagalis sei die Kristallanalyse auch zur Früherkennung von Krebs geeignet. Der WDR sah sich im Jahre 2001 sogar veranlasst in der Sendung ''Servicezeit'' darüber zu berichten<ref | + | Nach Angaben der Firma Hagalis sei die Kristallanalyse auch zur Früherkennung von Krebs geeignet. Der WDR sah sich im Jahre 2001 sogar veranlasst in der Sendung ''Servicezeit'' darüber zu berichten<ref>WDR, Sendung Servicezeit vom 22. Januar 2001</ref>, eine Text-Wiedergabe der Sendung ist auch auf den Hagalisseiten zu finden<ref>http://www.hagalis.de/a_html_main_ag/ServiceZeit%20GesundheitIE2.html</ref>. In der Sendung wird auf die [[Anthroposophische Medizin]] und die [[Kupferchloridkristallisation]] nach Pfeifer eingegangen, die nur im anthroposophischen Umfeld relevant ist und zu den nicht validierten [[Bildschaffende Methoden der Anthroposophie|bildschaffenden Methoden der Anthroposophie]] gezählt wird. |
Laut Annahme von Hagalis eigne sich ihr Verfahren desshalb zur Krebserkennung, weil sich unter dem Lichtmikroskop bei einer Krebserkrankung eindeutige Strukturen erkennen liessen. Demnach träten dann ''vorwiegend lineare Kristalle'' auf, die ''nicht weit verzweigt'' seien. Auch sollen Analogien zur Krankheit auch im Kristallbild auftreten. So sollen bei Krebs ''die Kristallnadeln ganze Bildbereiche abschneiden'', was zur ''Tendenz des Krebs'' passe. Derartige Kristallbilder würden laut Hagalis ''ein eindeutiges Krebsanzeichen'' darstellen, da diese Muster bei Krebspatienten ''immer diagnostiziert'' würden. Als ''wissenschaftliche Begleitung der Kristallanalyse'' wird in der WDR-Sendung ein Prof. Helmut Gebelein der Universität Giessen mit dortiger Emailadresse genannt<ref>E-Mail: Helmut.Gebelein @ didaktik.chemie.uni-giessen.de www.uni-giessen.de/~ge1016/persdc.htm</ref>. | Laut Annahme von Hagalis eigne sich ihr Verfahren desshalb zur Krebserkennung, weil sich unter dem Lichtmikroskop bei einer Krebserkrankung eindeutige Strukturen erkennen liessen. Demnach träten dann ''vorwiegend lineare Kristalle'' auf, die ''nicht weit verzweigt'' seien. Auch sollen Analogien zur Krankheit auch im Kristallbild auftreten. So sollen bei Krebs ''die Kristallnadeln ganze Bildbereiche abschneiden'', was zur ''Tendenz des Krebs'' passe. Derartige Kristallbilder würden laut Hagalis ''ein eindeutiges Krebsanzeichen'' darstellen, da diese Muster bei Krebspatienten ''immer diagnostiziert'' würden. Als ''wissenschaftliche Begleitung der Kristallanalyse'' wird in der WDR-Sendung ein Prof. Helmut Gebelein der Universität Giessen mit dortiger Emailadresse genannt<ref>E-Mail: Helmut.Gebelein @ didaktik.chemie.uni-giessen.de www.uni-giessen.de/~ge1016/persdc.htm</ref>. |
Version vom 16. Oktober 2009, 11:22 Uhr
Die Kristallanalyse nach Hagalis (auch Kristallbildanalyse oder (spagyrisches Kristallisat) ist ein wissenschaftlich nicht anerkanntes und rein qualitativ-subjektives und nicht standardisiertes Untersuchungsverfahren für Flüssigkeiten, insbesondere Lebensmittel. Die Methode wird von dem Überlinger Unternehmen Hagalis AG zur qualitativen Bewertung von Lebensmitteln und Produkten der so genannten Wasserbelebung eingesetzt.
Die Methode aus dem Bereich der Spagyrik stellt Kristallmuster von in Flüssigkeiten befindlichen Salzen bildlich dar, die sodann von Eingeweihten nach eigenen Qualitätsmerkmalen beurteilt werden. Die Kristallanalyse sei laut Befürwortern deshalb interessant, weil damit auf Grund des subjektiven Interpretationsfreiraums feinstoffliche Qualitätsmerkmale untersucht werden können und sogar Einflüsse von hypothetischen Tachyonen nachweisbar wären (siehe Bild unter rechts). Damit lassen sich angenommene Wirkungen auch dann "nachweisen", wenn etablierte, quantitative Methoden keine Ergebnisse zeigen. Nach Angaben der Firma Hagalis sei sie damit in der Lage, die Wirksamkeit von Wasserbelebungsgeräten nachzuweisen, die jedoch als Scharlatanerie anzusehen sind. Des Weiteren dient die Kristallanalyse zur Beurteilung von diversen Heilmitteln und Lebensmitteln. Nach Angaben der Firma Hagalis AG liesse sich mit dieser Methode die Vitalität von Flüssigkeiten feststellen. Durch die Einfachheit der Methode sei sie auch für Laien zur Erkennung von Qualitätsstufen von Substanzen geeignet.
Über eine wissenschaftliche Rezeption oder Beachtung ist in wissenschaftlichen Datenbanken kein Hinweis zu finden. Die Methode ähnelt stark der ebenfalls aus dem spagyrischen Umfeld stammenden Blutkristallanalyse, die 1977 von dem schwäbischen Heilpraktiker Ulrich-Jürgen Heinz erfunden wurde, dem Erfinder der so genannten Clustermedizin. Die Clustermedizin ist der Spagyrik zuzuordnen.
Methode
Nach den spärlichen zur Verfügung stehenden Angaben, die nicht wissenschaftlich publiziert wurden, soll die Probe folgendermaßen verarbeitet werden:
- Destillation der Probe ohne Zusätze von Wasser oder sonstigen Lösungsmitteln bei niederen Temperaturen.
- Gewinnung des Kristallsalzes aus dem Destillatrückstand durch Veraschung und Calcination.
- Vereinigung von Destillat und Kristallsalzen und anschließende Aufbringung auf Objektträger.
- Entwicklung und Beurteilung der Kristallbilder am Lichtmikroskop. Aus der Form, den so genannten Winkelstrukturen oder der Verteilung der Kristalle im Bild werden sodann Rückschlüsse auf die Qualität der Probe vermutet. Betrachtet werden soll dabei die Form, Dunkelfelder und eine Stärke der sich aus den eingetrockneten Salzen ergebenen Kristallstrukturen. So solle der Lehre gemäss eine sternförmige oder hexagonale Struktur als ein Zeichen für eine bestmögliche Wasserqualität gewertet werden.
Anwendung zur pseudomedizinischen Krebsfrüherkennung
Nach Angaben der Firma Hagalis sei die Kristallanalyse auch zur Früherkennung von Krebs geeignet. Der WDR sah sich im Jahre 2001 sogar veranlasst in der Sendung Servicezeit darüber zu berichten[1], eine Text-Wiedergabe der Sendung ist auch auf den Hagalisseiten zu finden[2]. In der Sendung wird auf die Anthroposophische Medizin und die Kupferchloridkristallisation nach Pfeifer eingegangen, die nur im anthroposophischen Umfeld relevant ist und zu den nicht validierten bildschaffenden Methoden der Anthroposophie gezählt wird.
Laut Annahme von Hagalis eigne sich ihr Verfahren desshalb zur Krebserkennung, weil sich unter dem Lichtmikroskop bei einer Krebserkrankung eindeutige Strukturen erkennen liessen. Demnach träten dann vorwiegend lineare Kristalle auf, die nicht weit verzweigt seien. Auch sollen Analogien zur Krankheit auch im Kristallbild auftreten. So sollen bei Krebs die Kristallnadeln ganze Bildbereiche abschneiden, was zur Tendenz des Krebs passe. Derartige Kristallbilder würden laut Hagalis ein eindeutiges Krebsanzeichen darstellen, da diese Muster bei Krebspatienten immer diagnostiziert würden. Als wissenschaftliche Begleitung der Kristallanalyse wird in der WDR-Sendung ein Prof. Helmut Gebelein der Universität Giessen mit dortiger Emailadresse genannt[3].
Siehe auch
- Blutkristallanalyse
- Dunkelfeldmikroskopie nach Enderlein
- Bildschaffende Methoden der Anthroposophie
- Esoterische Interpretationen von Eiskristallen nach Masaru Emoto
Quellennachweise
- ↑ WDR, Sendung Servicezeit vom 22. Januar 2001
- ↑ http://www.hagalis.de/a_html_main_ag/ServiceZeit%20GesundheitIE2.html
- ↑ E-Mail: Helmut.Gebelein @ didaktik.chemie.uni-giessen.de www.uni-giessen.de/~ge1016/persdc.htm