Schröpfen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Schröpfen''' (auch ''Fire Cupping - Feuer-Schröpfen'') ist die Bezeichnung für ein [[alternativmedizin]]isches Behandlungsverfahren mit relativ langer Anwendungsgeschichte, das der sogenannten [[Entschlackung]] über die Haut mittels Unterdruck dienen soll.
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[[image:Schroepfen02.jpg|thumb|240px|Erhitzen der Luft in den Schröpfgläsern beim "Feuerschröpfen"]]
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[[image:Schroepfen uw.jpg|Mann aus Chengdu (China) der sich dazu überreden liess sich vier Wochen lang schröpfen zu lassen um Verspannungsschmerzen im Rücken zu lindern|300px (Bild:<ref>http://www.deccanchronicle.com/lifestyle/health-and-wellbeing/240616/man-left-with-seven-horrific-holes-on-his-back-after-month-long-cupping-therapy.html</ref>|thumb]]
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'''Schröpfen''' (Schröpftherapie, engl. Cupping therapy) ist die Bezeichnung für ein [[alternativmedizin]]isches Behandlungsverfahren mit relativ langer Anwendungsgeschichte, das der so genannten [[Entschlackung|Entgiftung]] über die Haut mittels Unterdruck dienen soll. Ein Wirksamkeitsnachweis im Sinne der behaupteten Wirkungen konnte bislang nicht erbracht werden. Das Schröpfen ist mit der [[Baunscheidtismus|Baunscheidttherapie]] verwandt.
  
Ein Wirksamkeitsnachweis im Sinne der behaupteten Wirkungen konnte bislang nicht erbracht werden.
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==Methode und Varianten==
Das Schröpfen ist mit der [[Baunscheidtismus|Baunscheidttherapie]] verwandt.
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Beim Schröpfen werden so genannte Schröpfgläser (oder Schröpfköpfe) auf die Haut gesetzt. Vor dem Aufsetzen wird warme Luft in die Gläser geleitet. Beim traditionellen "Feuer-Schröpfen" wird dazu ein mit Alkohol getränkter Wattebausch angezündet und für kurze Zeit in das Glas gehalten. Nach Aufsetzen auf die Haut kühlt die Luft ab und nimmt ein geringeres Volumen ein, woraus sich ein Unterdruck ergibt, der das Glas fest auf der Haut fixiert und eine Vorwölbung und Rötung der Haut verursacht. Diese werden von Befürwortern als Anzeichen gewertet, dass es über die Haut zu einer selektiven Ausscheidung nicht näher erläuterter "Schlacken" oder "Schadstoffe" komme.
  
==Methode==
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===Blutiges Schröpfen===
Beim Schröpfen werden so genannte Schröpfgläsern (oder Schröpfköpfen) auf die Haut gesetzt. Bevor die Schröpfgläser auf die Haut gesetzt werden, wird in diese warme Luft geleitet. Nach Aufsetzen auf die Haut kühlt die Luft ab und nimmt ein geringeres Volumen ein, woraus sich ein Unterdruck ergibt, der das Glas fest auf der Haut fixiert. Auch kann es dabei zu einer Vorwölbung und Rötung der Haut kommen.
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Beim "blutigen Schröpfen" wird die Haut mit einem Messer (Schröpfschnepper) angeritzt, bevor es zum Schröpfen kommt. Durch den Unterdruck tritt vermehrt Blut aus der verletzten Haut aus.
  
Die Rötung und Vorwölbung wird aus Sicht der Befürworter als ein Anzeichen gewertet, dass es über die Haut zu einer selektiven Ausscheidung nicht näher erläuterter "Schlacken" oder "Schadstoffe" komme.
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===Pneumatische Pulsationstherapie===
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Die [[Pneumatische Pulsationstherapie]] entspricht dem Schröpfen durch eine elektrisch betriebene Luftpumpe. Es werden wie beim Schröpfen Sauggläser auf die Haut aufgebracht, in denen mittels einer angeschlossenen Luftpumpe 200 mal in der Minute ein pulsierender Unterdruck erzeugt wird.
  
==Blutiges Schröpfen==
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===Petechiale Saugmassage PSM===
Beim "blutigen Schröpfen" wird die Haut mit einem Messer (''Schröpfschnepper'') angeritzt, bevor es zum Schröpfen kommt. Durch den Unterdruck tritt vermehrt Blut aus der verletzten Haut aus.
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Diese Technik soll Schröpfen und Massage kombinieren, wobei ein sehr kleiner, mit einer elektrischen Pumpe betriebener Schröpfkopf verwendet wird. Sie wird nach ihrem Erfinder, dem Arzt Hans Zöbelein, auch "Petechiale Saugmassage nach Zöbelein" genannt. Ein Gerät für die PSM wird vom Sohn des Erfinders, dem Masseur Jürgen Zöbelein, vertrieben. Auch die Firma [[Wegamed]] bietet zu ihren [[Bioresonanz]]-Geräten "Med Matrix" und "Med Select" als Zubehör "Saugsonden" zur PSM an.
  
==Trockenes Schröpfen==
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===Schröpf-Elektroden-Therapie===
Beim "trockenen Schröpfen" wird auf das Anritzen der Haut verzichtet.
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Bei dieser Kombination aus Schröpfen und [[Bioresonanz]]therapie sollen "Informationen aus dem Schröpfglas" über Kabel in das Bioresonanzgerät weitergeleitet, dort in eine "Inversschwingung" umgewandelt und dem Körper wieder zugeführt werden. Die Firma Regumed, Hersteller von Bioresonanzgeräten mit dem Markennamen Bicom, bietet dazu "Schröpfelektroden" an. Die Methode wird daher auch Bicom-Schröpftherapie o.ä. genannt.
  
==Pneumatische Pulsationstherapie==
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==Unterstelltes Wirkprinzip==
Die [[Pneumatische Pulsationstherapie]] entspricht dem Schröpfen durch eine elektrisch betriebene Luftpumpe. Es werden wie beim Schröpfen Sauggläser auf die Haut aufgebracht, in denen mittels einer angeschlossenen Luftpumpe 200 mal in der Minute ein pulsierender Unterdruck erzeugt wird.
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Schröpfer berufen sich auf die überholte [[Humoralpathologie]], die Erkrankungen auf ein "Zuviel an schlechten Säften" (''humores'') im Körperinneren zurückführte. Diese Säfte sollten von den Schröpfköpfen ausgesaugt werden. Heute wird auch [[pseudowissenschaft]]lich und im Gegensatz zur Humoralpathologie behauptet, dass "Reflexzonen" gereizt würden, die auf innere Organe und Organsysteme einwirken sollen.
 
 
==Das unterstellte Wirkprinzip==
 
Schröpfer beriefen sich auf die überholte [[Humoralpathologie]], die Erkrankungen auf ein Zuviel an schlechten Säften (''humores'') im Körperinneren zurückführte. Diese Säfte sollten von den Schröpfköpfen ausgesaugt werden.  
 
 
 
Heute wird auch [[pseudowissenschaft]]lich und im Gegensatz zur Humoralpathologie behauptet, dass "Reflexzonen" gereizt würden, die auf innere Organe und Organsysteme einwirken sollen.  
 
  
 
==Nebenwirkungen==
 
==Nebenwirkungen==
Durch das Schröpfen bilden sich Hämatome ("Blutergüsse"); es können sich auch Blasen bilden. Personen mit Störungen der Blutgerinnung oder Blutarmut (Anämie) sollten auf die blutige Variante verzichten. Bei Hautkrankheiten (z.&nbsp;B. Ekzemen) sollte nicht geschröpft werden.
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Durch das Schröpfen bilden sich Hämatome ("Blutergüsse") in der Haut, es können sich aber auch Blasen bilden. Bei Personen mit Blutgerinnungsstörungen oder Hautkrankheiten (z.&nbsp;B. Ekzemen) sollte nicht geschröpft, bei Blutarmut (Anämie) auf die blutige Variante verzichten werden.  
  
 
Nach der Behandlung spürt der Patient eine länger anhaltende Wärme an den geschröpften Punkten.
 
Nach der Behandlung spürt der Patient eine länger anhaltende Wärme an den geschröpften Punkten.
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==Verbreitung==
 
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Das Schröpfen ist aus verschiedenen Kulturen bekannt. So kennt man es aus dem klassischen Altertum und der [[Traditionelle Chinesische Medizin|traditionellen chinesischen Medizin]].
 
Das Schröpfen ist aus verschiedenen Kulturen bekannt. So kennt man es aus dem klassischen Altertum und der [[Traditionelle Chinesische Medizin|traditionellen chinesischen Medizin]].
 
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==Quellennachweise==
[[category:Therapie in der Pseudomedizin]]
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<references/>
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[[category:TCM]]
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[[category: Entgiftung]]

Aktuelle Version vom 10. August 2016, 15:04 Uhr

Schroepfen01.jpg
Erhitzen der Luft in den Schröpfgläsern beim "Feuerschröpfen"
Blutiges Schröpfen
300px (Bild:[1]

Schröpfen (Schröpftherapie, engl. Cupping therapy) ist die Bezeichnung für ein alternativmedizinisches Behandlungsverfahren mit relativ langer Anwendungsgeschichte, das der so genannten Entgiftung über die Haut mittels Unterdruck dienen soll. Ein Wirksamkeitsnachweis im Sinne der behaupteten Wirkungen konnte bislang nicht erbracht werden. Das Schröpfen ist mit der Baunscheidttherapie verwandt.

Methode und Varianten

Beim Schröpfen werden so genannte Schröpfgläser (oder Schröpfköpfe) auf die Haut gesetzt. Vor dem Aufsetzen wird warme Luft in die Gläser geleitet. Beim traditionellen "Feuer-Schröpfen" wird dazu ein mit Alkohol getränkter Wattebausch angezündet und für kurze Zeit in das Glas gehalten. Nach Aufsetzen auf die Haut kühlt die Luft ab und nimmt ein geringeres Volumen ein, woraus sich ein Unterdruck ergibt, der das Glas fest auf der Haut fixiert und eine Vorwölbung und Rötung der Haut verursacht. Diese werden von Befürwortern als Anzeichen gewertet, dass es über die Haut zu einer selektiven Ausscheidung nicht näher erläuterter "Schlacken" oder "Schadstoffe" komme.

Blutiges Schröpfen

Beim "blutigen Schröpfen" wird die Haut mit einem Messer (Schröpfschnepper) angeritzt, bevor es zum Schröpfen kommt. Durch den Unterdruck tritt vermehrt Blut aus der verletzten Haut aus.

Pneumatische Pulsationstherapie

Die Pneumatische Pulsationstherapie entspricht dem Schröpfen durch eine elektrisch betriebene Luftpumpe. Es werden wie beim Schröpfen Sauggläser auf die Haut aufgebracht, in denen mittels einer angeschlossenen Luftpumpe 200 mal in der Minute ein pulsierender Unterdruck erzeugt wird.

Petechiale Saugmassage PSM

Diese Technik soll Schröpfen und Massage kombinieren, wobei ein sehr kleiner, mit einer elektrischen Pumpe betriebener Schröpfkopf verwendet wird. Sie wird nach ihrem Erfinder, dem Arzt Hans Zöbelein, auch "Petechiale Saugmassage nach Zöbelein" genannt. Ein Gerät für die PSM wird vom Sohn des Erfinders, dem Masseur Jürgen Zöbelein, vertrieben. Auch die Firma Wegamed bietet zu ihren Bioresonanz-Geräten "Med Matrix" und "Med Select" als Zubehör "Saugsonden" zur PSM an.

Schröpf-Elektroden-Therapie

Bei dieser Kombination aus Schröpfen und Bioresonanztherapie sollen "Informationen aus dem Schröpfglas" über Kabel in das Bioresonanzgerät weitergeleitet, dort in eine "Inversschwingung" umgewandelt und dem Körper wieder zugeführt werden. Die Firma Regumed, Hersteller von Bioresonanzgeräten mit dem Markennamen Bicom, bietet dazu "Schröpfelektroden" an. Die Methode wird daher auch Bicom-Schröpftherapie o.ä. genannt.

Unterstelltes Wirkprinzip

Schröpfer berufen sich auf die überholte Humoralpathologie, die Erkrankungen auf ein "Zuviel an schlechten Säften" (humores) im Körperinneren zurückführte. Diese Säfte sollten von den Schröpfköpfen ausgesaugt werden. Heute wird auch pseudowissenschaftlich und im Gegensatz zur Humoralpathologie behauptet, dass "Reflexzonen" gereizt würden, die auf innere Organe und Organsysteme einwirken sollen.

Nebenwirkungen

Durch das Schröpfen bilden sich Hämatome ("Blutergüsse") in der Haut, es können sich aber auch Blasen bilden. Bei Personen mit Blutgerinnungsstörungen oder Hautkrankheiten (z. B. Ekzemen) sollte nicht geschröpft, bei Blutarmut (Anämie) auf die blutige Variante verzichten werden.

Nach der Behandlung spürt der Patient eine länger anhaltende Wärme an den geschröpften Punkten.

Verbreitung

Das Schröpfen ist aus verschiedenen Kulturen bekannt. So kennt man es aus dem klassischen Altertum und der traditionellen chinesischen Medizin.

Quellennachweise