Vitalpunktdiagnose: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Vitalpunktdiagnose''' ist ein pseudodiagnostisch-apparatives Verfahren, das vor allem in der [[Alternativmedizinische Zahnheilkunde|alternativmedizinischen Zahnheilkunde]] eingesetzt wird. Mittels eines elektrisch betriebenen Gerätes wird der elektrische Widerstand zwischen zwei Elektroden gemessen. Es handelt sich also um das Prinzip des Ohm-Meters. Damit handelt es sich um die alternativzahnheilkundliche Variante der [[Elektroakupunktur nach Voll]] (EAV). Auch das [[E-Meter]] der [[Scientology|Scientologen]] funktioniert nach diesem Prinzip des Ohmmeters. | Die '''Vitalpunktdiagnose''' ist ein pseudodiagnostisch-apparatives Verfahren, das vor allem in der [[Alternativmedizinische Zahnheilkunde|alternativmedizinischen Zahnheilkunde]] eingesetzt wird. Mittels eines elektrisch betriebenen Gerätes wird der elektrische Widerstand zwischen zwei Elektroden gemessen. Es handelt sich also um das Prinzip des Ohm-Meters. Damit handelt es sich um die alternativzahnheilkundliche Variante der [[Elektroakupunktur nach Voll]] (EAV). Auch das [[E-Meter]] der [[Scientology|Scientologen]] funktioniert nach diesem Prinzip des Ohmmeters. | ||
− | Befürworter der Vitalpunktdiagnose glauben mit der Widerstandsmessung " | + | Befürworter der Vitalpunktdiagnose glauben, mit der Widerstandsmessung "[[Zahnherd]]e", "[[Störfeld]]er" und Entzündungen erkennen zu können. Auch soll man mit dem Gerät den Verlauf einer Behandlung erkennen. Mit Hilfe der Vitalpunktdiagnose soll angeblich erkennbar werden, ob bestimmte Materialien wie Kunstoff oder Keramik im Mund verträglich seien oder nicht. Das Gerät soll sogar [[Nahrungsergänzungsmittel]] auf ihre Eignung hin deuten können. |
Im Eigenverständnis der Erfinder und Anbieter soll bei der Vitalpunktdiagnose ein so genannter "Meridianwiderstand" gemessen werden. Es wird dabei also auf das fernöstliche [[Meridian]]konzept Bezug genommen. Als Vitalpunkte werden hier die Akupunkturpunkte der [[Akupunktur]] bezeichnet. | Im Eigenverständnis der Erfinder und Anbieter soll bei der Vitalpunktdiagnose ein so genannter "Meridianwiderstand" gemessen werden. Es wird dabei also auf das fernöstliche [[Meridian]]konzept Bezug genommen. Als Vitalpunkte werden hier die Akupunkturpunkte der [[Akupunktur]] bezeichnet. | ||
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+ | Als Erfinder werden [[Vladimir Zagriadski]] und ein Dr. Rosanov aus Russland genannt, die das Gerät angeblich auch in der russischen Raumfahrt erprobten. Der Erfinder Zagriadski fungiert als Vizepräsident einer [[Internationale Interakademische Vereinigung|Internationalen Interakademischen Vereinigung]] (IIAU, MMC, International Interacademic Union), die wertlose Zertifikate an [[Titelmühle|Scheinuniversitäten]] vergibt, die Scheintitel verkaufen. Die IIAU vergibt auch selbst wertlose Orden und Professoren- sowie Doktortitel. Vladimir Zagradski wird auch selbst als Professor und Doktor tituliert ("Prof. Dr. med. Wiss.") und sei Mitglied und Vizepräsident der [[Russische Akademie der Naturwissenschaften|Russischen Akademie der Naturwissenschaften]] (RANS). Die RANS ist jedoch eine reine Privatorganisation und darf nicht mit der anerkannten Russischen Akademie der Wissenschaften verwechselt werden. Zagriadski ist auch "Dean" der "medizinischen Fakultät" der [[University of Global Scaling]] in München (vormals Wolfratshausen) sowie Ehrenmitglied des [[Institut für Raum-Energie-Forschung]]-GmbH (IREF). | ||
==Produkte und Anbieter== | ==Produkte und Anbieter== | ||
− | Ein Anbieter im deutschrachigen Raum ist die Firma "Dr. rer. nat. Westerboer, Hofhansel & Cie GmbH" aus Weiden<ref>Dr. rer. nat. Westerboer, Hofhansel & Cie GmbH, Prößlstraße 18, 92637 Weiden</ref>, die einen "Victor Vitalpunktdiagnose" Apparat anbietet. Dieser hat einen Messbereich von 200 Kiloohm bis 13,9 Megaohm bei 5% Genauigkeit. Nach Angaben des Herstellers werde der den Messwert beeinflussende Anpressdruck konstant gehalten. Der Messwert wird von einem Mikroprozessor erfasst. Die Daten werden | + | Ein Anbieter im deutschrachigen Raum ist die Firma "Dr. rer. nat. Westerboer, Hofhansel & Cie GmbH" aus Weiden<ref>Dr. rer. nat. Westerboer, Hofhansel & Cie GmbH, Prößlstraße 18, 92637 Weiden</ref>, die einen "Victor Vitalpunktdiagnose"-Apparat anbietet. Dieser hat einen Messbereich von 200 Kiloohm bis 13,9 Megaohm bei 5% Genauigkeit. Nach Angaben des Herstellers werde der den Messwert beeinflussende Anpressdruck konstant gehalten. Der Messwert wird von einem Mikroprozessor erfasst. Die Daten werden auf einen angeschlossenen PC übertragen, auf dem ein Auswertungsprogramm läuft. Am Bildschirm können die Widerstandswerte in Kurvenform dargestellt werden. Angeboten wird dazu ein "Interpretationsmodul nach Dr.med. E. Schrott" sowie eine "Zahnprojektion nach Dr.med.dent. W. Kufahl". |
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+ | ==Siehe auch== | ||
+ | * [[Bioelektrische Funktionsdiagnostik]] | ||
+ | * [[Mundstrommessung]] | ||
==Quellennachweise== | ==Quellennachweise== | ||
<references/> | <references/> | ||
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[[category:alternativmedizinische Zahnheilkunde]] | [[category:alternativmedizinische Zahnheilkunde]] | ||
[[category:Diagnostik in der Pseudomedizin]] | [[category:Diagnostik in der Pseudomedizin]] | ||
+ | [[Kategorie:Verwendung in russischer Raumfahrt]] |
Aktuelle Version vom 25. Dezember 2021, 22:54 Uhr
Die Vitalpunktdiagnose ist ein pseudodiagnostisch-apparatives Verfahren, das vor allem in der alternativmedizinischen Zahnheilkunde eingesetzt wird. Mittels eines elektrisch betriebenen Gerätes wird der elektrische Widerstand zwischen zwei Elektroden gemessen. Es handelt sich also um das Prinzip des Ohm-Meters. Damit handelt es sich um die alternativzahnheilkundliche Variante der Elektroakupunktur nach Voll (EAV). Auch das E-Meter der Scientologen funktioniert nach diesem Prinzip des Ohmmeters.
Befürworter der Vitalpunktdiagnose glauben, mit der Widerstandsmessung "Zahnherde", "Störfelder" und Entzündungen erkennen zu können. Auch soll man mit dem Gerät den Verlauf einer Behandlung erkennen. Mit Hilfe der Vitalpunktdiagnose soll angeblich erkennbar werden, ob bestimmte Materialien wie Kunstoff oder Keramik im Mund verträglich seien oder nicht. Das Gerät soll sogar Nahrungsergänzungsmittel auf ihre Eignung hin deuten können.
Im Eigenverständnis der Erfinder und Anbieter soll bei der Vitalpunktdiagnose ein so genannter "Meridianwiderstand" gemessen werden. Es wird dabei also auf das fernöstliche Meridiankonzept Bezug genommen. Als Vitalpunkte werden hier die Akupunkturpunkte der Akupunktur bezeichnet.
Von Seiten der Anbieter wird keine seriöse Literatur genannt, noch werden Studienergebnisse aufgeführt, die die Verwendung dieses Ohmmeters zur Erkennung von Störungen oder Krankheiten plausibel machen.
Als Erfinder werden Vladimir Zagriadski und ein Dr. Rosanov aus Russland genannt, die das Gerät angeblich auch in der russischen Raumfahrt erprobten. Der Erfinder Zagriadski fungiert als Vizepräsident einer Internationalen Interakademischen Vereinigung (IIAU, MMC, International Interacademic Union), die wertlose Zertifikate an Scheinuniversitäten vergibt, die Scheintitel verkaufen. Die IIAU vergibt auch selbst wertlose Orden und Professoren- sowie Doktortitel. Vladimir Zagradski wird auch selbst als Professor und Doktor tituliert ("Prof. Dr. med. Wiss.") und sei Mitglied und Vizepräsident der Russischen Akademie der Naturwissenschaften (RANS). Die RANS ist jedoch eine reine Privatorganisation und darf nicht mit der anerkannten Russischen Akademie der Wissenschaften verwechselt werden. Zagriadski ist auch "Dean" der "medizinischen Fakultät" der University of Global Scaling in München (vormals Wolfratshausen) sowie Ehrenmitglied des Institut für Raum-Energie-Forschung-GmbH (IREF).
Produkte und Anbieter
Ein Anbieter im deutschrachigen Raum ist die Firma "Dr. rer. nat. Westerboer, Hofhansel & Cie GmbH" aus Weiden[2], die einen "Victor Vitalpunktdiagnose"-Apparat anbietet. Dieser hat einen Messbereich von 200 Kiloohm bis 13,9 Megaohm bei 5% Genauigkeit. Nach Angaben des Herstellers werde der den Messwert beeinflussende Anpressdruck konstant gehalten. Der Messwert wird von einem Mikroprozessor erfasst. Die Daten werden auf einen angeschlossenen PC übertragen, auf dem ein Auswertungsprogramm läuft. Am Bildschirm können die Widerstandswerte in Kurvenform dargestellt werden. Angeboten wird dazu ein "Interpretationsmodul nach Dr.med. E. Schrott" sowie eine "Zahnprojektion nach Dr.med.dent. W. Kufahl".
Siehe auch
Quellennachweise
- ↑ http://www.activ-control.de/
- ↑ Dr. rer. nat. Westerboer, Hofhansel & Cie GmbH, Prößlstraße 18, 92637 Weiden