Sick-Building-Syndrom: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Sick-Building-Syndron''' (SBS), auch gebäudebezogene Krankheit genannt, ist ein wissenschaftlich nicht anerkanntes Krankheitsbild, das im Zusammenhang mit angeblich Schadstoff freisetzenden Gebäuden oder Gebäudeausstattungen auftritt und sich in unspezifischen Symptomen wie z.B. Allergien, Infektionen und Schleimhautreizungen äußert.
 
Das '''Sick-Building-Syndron''' (SBS), auch gebäudebezogene Krankheit genannt, ist ein wissenschaftlich nicht anerkanntes Krankheitsbild, das im Zusammenhang mit angeblich Schadstoff freisetzenden Gebäuden oder Gebäudeausstattungen auftritt und sich in unspezifischen Symptomen wie z.B. Allergien, Infektionen und Schleimhautreizungen äußert.
Das Sick-Building-Syndrom wurden in den 70er Jahren beschrieben, als sich in den USA Berichte über Gesundheitsprobleme von Angestellten in Büros mit zentral geregelten Klimaanlagen häuften<ref> http://de.wikipedia.org/wiki/Sick-Building-Syndrom</ref>.
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Das Sick-Building-Syndrom wurde in den 70er Jahren beschrieben, als sich in den USA Berichte über Gesundheitsprobleme von Angestellten in Büros mit zentral geregelten Klimaanlagen häuften.<ref> http://de.wikipedia.org/wiki/Sick-Building-Syndrom</ref> Es tritt vor allem bei Arbeitsplätzen in modernen, klimatisierten Bürogebäuden auf.
Es tritt vor allem bei Arbeitsplätzen in modernen, klimatisierten Bürogebäuden auf.
 
  
 
==Symptome==
 
==Symptome==
Als typische Symptome für das Sick-Building-Syndrom werden Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen, Müdigkeit, allergische Reaktionen, Abwehrschwäche, häufige Infektionskrankheiten, Verschlechterung von Asthma, akute Atembeschwerden, depressive Zustände, allgemeines Unwohlsein und verminderte Leistungsfähigkeit und Schlafstörungen beschrieben. Die Symptome verschwinden nach Verlassen des vermeintlich kontaminierten Gebäudes und stehen in keiner physiologischen/biochemischen/toxikologischen Kausalität zu den vermeintlich einwirkenden Raumgiften.
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Als typische Symptome für das Sick-Building-Syndrom werden Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen, Müdigkeit, allergische Reaktionen, Abwehrschwäche, häufige Infektionskrankheiten, Verschlechterung von Asthma, akute Atembeschwerden, depressive Zustände, allgemeines Unwohlsein und verminderte Leistungsfähigkeit und Schlafstörungen beschrieben. Die Symptome verschwinden nach Verlassen des vermeintlich kontaminierten Gebäudes und stehen in keiner physiologischen/biochemischen/ toxikologischen Kausalität zu den vermeintlich einwirkenden Raumgiften.
 
Diese Symptome haben große Ähnlichkeit mit denen der [[Multiple Chemical Sensitivity|multiplen Chemikalienunverträglichkeit]].
 
Diese Symptome haben große Ähnlichkeit mit denen der [[Multiple Chemical Sensitivity|multiplen Chemikalienunverträglichkeit]].
Bei Analysen von Schadstoffkonzentrationen an den betroffenen Arbeitsplätzen konnten in der Regel keine Zusammenhänge zwischen der Exposition gegenüber Schadstoffen und den Beschwerden gefunden werden<ref>http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/effekte/sick.htm</ref>.
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Bei Analysen von Schadstoffkonzentrationen an den betroffenen Arbeitsplätzen konnten in der Regel keine Zusammenhänge zwischen der Exposition gegenüber Schadstoffen und den Beschwerden gefunden werden.<ref>http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/effekte/sick.htm</ref>
  
 
==Ursachen==
 
==Ursachen==
 
Als Ursachen für das Sick-Building-Syndrom gelten Schadstoffe, die in Innenräumen von Gebäuden vorkommen. Dazu zählen neben Baustoffen auch Inneneinrichtungen, wie z.B. Teppichböden, Klebstoffe, Tonerstäube aus Kopiergeräten und Druckern, Farbstoffe, Lösungsmittel und Lacke, aber auch Schimmelsporen.
 
Als Ursachen für das Sick-Building-Syndrom gelten Schadstoffe, die in Innenräumen von Gebäuden vorkommen. Dazu zählen neben Baustoffen auch Inneneinrichtungen, wie z.B. Teppichböden, Klebstoffe, Tonerstäube aus Kopiergeräten und Druckern, Farbstoffe, Lösungsmittel und Lacke, aber auch Schimmelsporen.
Tonerstäube aus Kopierern und Druckern wurden inzwischen als Ursache ausgeschlossen<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/252/pilotstudie_evaluierung_moeglicher_beziehungen_zwischen_emissionen_aus_bueromaschinen_abschlussbericht.pdf</ref>.
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Tonerstäube aus Kopierern und Druckern wurden inzwischen als Ursache ausgeschlossen.<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/252/pilotstudie_evaluierung_moeglicher_beziehungen_zwischen_emissionen_aus_bueromaschinen_abschlussbericht.pdf</ref>
  
Wie auch bei der MCS scheinen die Betroffenen eher auf sensorische Reize (z.B. Gerüche) mit der Ausbildung von Symptomen zu reagieren. Das wird besonders anhand solcher Vorfälle deutlich, wie im Februar 1997, als der Geruch einer faulenden Banane im Abfall im Flughafengebäude des National Airport in Washington, DC eine Massenhysterie auslöste:
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Wie auch bei der MCS scheinen die Betroffenen eher auf sensorische Reize (z.B. Gerüche) als auf Schadstoffe mit der Ausbildung von Symptomen zu reagieren. Das wird besonders anhand solcher Vorfälle wie im Februar 1997 deutlich, als der Geruch einer faulenden Banane im Abfall des Flughafengebäudes des National Airport in Washington, DC eine Massenhysterie mit einigen durch das vermeintliche Giftgas "Erkrankten" auslöste:
  
:''A February 1997 incident at National Airport in Washington, DC, illustrates the degree of our fear of indoor environmental dangers. When someone reported smelling a "noxious gas" in a terminal, evacuation was ordered. Hundreds of people fell ill. A hazardous-materials crew in protective suits combed the building and found the culprit-bananas rotting in a trash can.''<ref>http://web.archive.org/web/20010417165507/www.ictm.com/articles/ICTM119.html</ref>.
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:''"A February 1997 incident at National Airport in Washington, DC, illustrates the degree of our fear of indoor environmental dangers. When someone reported smelling a "noxious gas" in a terminal, evacuation was ordered. Hundreds of people fell ill. A hazardous-materials crew in protective suits combed the building and found the culprit - bananas rotting in a trash can."''<ref>http://web.archive.org/web/20010417165507/www.ictm.com/articles/ICTM119.html</ref>.
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Auch die [[Luftionisation]] wurde als Quelle des SBS herangezogen.
  
 
==Studienlage==
 
==Studienlage==
In den Jahren von 1994 bis 2000 führte die Universität Jena die [http://www.med.uni-jena.de/ark/prok_d.html ProKlimA-Studie] durch. Dabei wurden ca. 5.000 Beschäftigte in verschiedenen Büros untersucht. Mit Fragebögen, umfangreichen Messungen an den Arbeitsplätzen und klinischen Daten wurden Häufigkeit und die Ursachen der gesundheitlichen Beschwerden ermittelt. Dabei kam heraus, dass Büros mit raumlufttechnischen Anlagen (Klimaanlagen) waren nicht stärker mit Schadstoffen belastet waren als solche ohne. Oft waren klimatisierte Büro sogar weniger belastet. Dennoch wurden die meisten SBS-Beschwerden aus Räumen mit Klimaanlagen geäußert. Gründe hierfür konnte nicht ermittelt werden. Es wird vermutet, dass hier zu einem großen Teil ein Unbehagen einzelner gegenüber „Klimanlagen“ und das Bevorzugen der „klassischen“ Fensterlüftung eine Rolle spielt. Die Studien haben gezeigt, dass persönliche Faktoren und Empfindungen der Betroffenen, ihre Tätigkeit und die Benutzerfreundlichkeit ihres Arbeitsplatzes oft entscheidender waren für das Auftreten des Sick-Building-Syndroms als die Einflüsse des Bürogebäudes.<ref>http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/effekte/sick.htm</ref><ref> http://www.med.uni-jena.de/ark/press2_d.html </ref><ref>http://www.med.uni-jena.de/ark/out_d.html</ref>.
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In den Jahren von 1994 bis 2000 führte die Universität Jena die [http://www.med.uni-jena.de/ark/prok_d.html ProKlimA-Studie] durch. Dabei wurden ca. 5.000 Beschäftigte in verschiedenen Büros untersucht. Mit Fragebögen, umfangreichen Messungen an den Arbeitsplätzen und klinischen Daten wurden Häufigkeit und die Ursachen der gesundheitlichen Beschwerden ermittelt. Dabei kam heraus, dass Büros mit raumlufttechnischen Anlagen (Klimaanlagen) nicht stärker mit Schadstoffen belastet waren als solche ohne. Oft waren klimatisierte Büros sogar weniger belastet. Dennoch wurden die meisten SBS-Beschwerden aus Räumen mit Klimaanlagen geäußert. Gründe hierfür konnten nicht ermittelt werden. Es wird vermutet, dass hier zu einem großen Teil ein Unbehagen einzelner gegenüber „Klimanlagen“ und das Bevorzugen der „klassischen“ Fensterlüftung eine Rolle spielt. Die Studien haben gezeigt, dass persönliche Faktoren und Empfindungen der Betroffenen, ihre Tätigkeit und die Benutzerfreundlichkeit ihres Arbeitsplatzes oft für das Auftreten des Sick-Building-Syndroms entscheidender waren als die Einflüsse des Bürogebäudes.<ref>http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/effekte/sick.htm</ref><ref> http://www.med.uni-jena.de/ark/press2_d.html </ref><ref>http://www.med.uni-jena.de/ark/out_d.html</ref>.
  
 
==Behandlung==
 
==Behandlung==

Aktuelle Version vom 8. März 2015, 15:32 Uhr

Das Sick-Building-Syndron (SBS), auch gebäudebezogene Krankheit genannt, ist ein wissenschaftlich nicht anerkanntes Krankheitsbild, das im Zusammenhang mit angeblich Schadstoff freisetzenden Gebäuden oder Gebäudeausstattungen auftritt und sich in unspezifischen Symptomen wie z.B. Allergien, Infektionen und Schleimhautreizungen äußert. Das Sick-Building-Syndrom wurde in den 70er Jahren beschrieben, als sich in den USA Berichte über Gesundheitsprobleme von Angestellten in Büros mit zentral geregelten Klimaanlagen häuften.[1] Es tritt vor allem bei Arbeitsplätzen in modernen, klimatisierten Bürogebäuden auf.

Symptome

Als typische Symptome für das Sick-Building-Syndrom werden Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen, Müdigkeit, allergische Reaktionen, Abwehrschwäche, häufige Infektionskrankheiten, Verschlechterung von Asthma, akute Atembeschwerden, depressive Zustände, allgemeines Unwohlsein und verminderte Leistungsfähigkeit und Schlafstörungen beschrieben. Die Symptome verschwinden nach Verlassen des vermeintlich kontaminierten Gebäudes und stehen in keiner physiologischen/biochemischen/ toxikologischen Kausalität zu den vermeintlich einwirkenden Raumgiften. Diese Symptome haben große Ähnlichkeit mit denen der multiplen Chemikalienunverträglichkeit. Bei Analysen von Schadstoffkonzentrationen an den betroffenen Arbeitsplätzen konnten in der Regel keine Zusammenhänge zwischen der Exposition gegenüber Schadstoffen und den Beschwerden gefunden werden.[2]

Ursachen

Als Ursachen für das Sick-Building-Syndrom gelten Schadstoffe, die in Innenräumen von Gebäuden vorkommen. Dazu zählen neben Baustoffen auch Inneneinrichtungen, wie z.B. Teppichböden, Klebstoffe, Tonerstäube aus Kopiergeräten und Druckern, Farbstoffe, Lösungsmittel und Lacke, aber auch Schimmelsporen. Tonerstäube aus Kopierern und Druckern wurden inzwischen als Ursache ausgeschlossen.[3]

Wie auch bei der MCS scheinen die Betroffenen eher auf sensorische Reize (z.B. Gerüche) als auf Schadstoffe mit der Ausbildung von Symptomen zu reagieren. Das wird besonders anhand solcher Vorfälle wie im Februar 1997 deutlich, als der Geruch einer faulenden Banane im Abfall des Flughafengebäudes des National Airport in Washington, DC eine Massenhysterie mit einigen durch das vermeintliche Giftgas "Erkrankten" auslöste:

"A February 1997 incident at National Airport in Washington, DC, illustrates the degree of our fear of indoor environmental dangers. When someone reported smelling a "noxious gas" in a terminal, evacuation was ordered. Hundreds of people fell ill. A hazardous-materials crew in protective suits combed the building and found the culprit - bananas rotting in a trash can."[4].

Auch die Luftionisation wurde als Quelle des SBS herangezogen.

Studienlage

In den Jahren von 1994 bis 2000 führte die Universität Jena die ProKlimA-Studie durch. Dabei wurden ca. 5.000 Beschäftigte in verschiedenen Büros untersucht. Mit Fragebögen, umfangreichen Messungen an den Arbeitsplätzen und klinischen Daten wurden Häufigkeit und die Ursachen der gesundheitlichen Beschwerden ermittelt. Dabei kam heraus, dass Büros mit raumlufttechnischen Anlagen (Klimaanlagen) nicht stärker mit Schadstoffen belastet waren als solche ohne. Oft waren klimatisierte Büros sogar weniger belastet. Dennoch wurden die meisten SBS-Beschwerden aus Räumen mit Klimaanlagen geäußert. Gründe hierfür konnten nicht ermittelt werden. Es wird vermutet, dass hier zu einem großen Teil ein Unbehagen einzelner gegenüber „Klimanlagen“ und das Bevorzugen der „klassischen“ Fensterlüftung eine Rolle spielt. Die Studien haben gezeigt, dass persönliche Faktoren und Empfindungen der Betroffenen, ihre Tätigkeit und die Benutzerfreundlichkeit ihres Arbeitsplatzes oft für das Auftreten des Sick-Building-Syndroms entscheidender waren als die Einflüsse des Bürogebäudes.[5][6][7].

Behandlung

Ebenso wie bei der multiplen Chemikalienunverträglichkeit werden verschiedene pseudomedizinische Verfahrung zur Entgiftung, Feng-Shui und Baubiologie angeboten.

Weblinks

Quellenverzeichnis