| Kriminologen und Rechtsmedizinern ist Guarana als Aufputschmittel bei Drogensüchtigen seit Jahren bekannt. Nach Schafer (1999) wird es in diesen Szenen als natürliches Stimulans oder als Drogenersatz verwendet<ref>Schafer AT: Microscopic examination of Guarana powder--Paullinia cupana Kunth. Arch Kriminol, 204, 23-27, 1999</ref>. Ursache für die Beliebtheit von Guarana könnte sein, dass in dem Produkt psychoaktive Substanzen enthalten sind. Zumindest in Guarana-Öl wurden solche Substanzen (Estragol und Anethol) nachgewiesen<ref>Benoni H, Dallakian P, Taraz K: Studies on the essential oil from guarana. Z Lebensm Unters Forsch, 203, 95-98, 1996 </ref>. | | Kriminologen und Rechtsmedizinern ist Guarana als Aufputschmittel bei Drogensüchtigen seit Jahren bekannt. Nach Schafer (1999) wird es in diesen Szenen als natürliches Stimulans oder als Drogenersatz verwendet<ref>Schafer AT: Microscopic examination of Guarana powder--Paullinia cupana Kunth. Arch Kriminol, 204, 23-27, 1999</ref>. Ursache für die Beliebtheit von Guarana könnte sein, dass in dem Produkt psychoaktive Substanzen enthalten sind. Zumindest in Guarana-Öl wurden solche Substanzen (Estragol und Anethol) nachgewiesen<ref>Benoni H, Dallakian P, Taraz K: Studies on the essential oil from guarana. Z Lebensm Unters Forsch, 203, 95-98, 1996 </ref>. |
| Ob Guarana wirklich so nebenwirkungsfrei ist, wie in der Werbung propagiert wird, ist zweifelhaft. So berichteten Donadio et al. (2000) kürzlich über einzelne Patienten, die nach dem Konsum von Guarana eine Myoglobinurie aufwiesen. Dabei wird laborchemisch das sauerstoffbindende Hämoprotein Myoglobin (der rote Muskelfarbstoff) im Urin nachgewiesen<ref>Donadio V, Bonsi P, Zele I, Monari L, Liguori R, Vetrugno R, Albani F, Montagna P: Myoglobinuria after ingestion of extracts of guarana, Ginkgo biloba and kava. Neurol Sci, 21, 124, 2000</ref>. Normalerweise ist Myoglobin im Urin nicht nachzuweisen. Es kommt aber dort hin, wenn (Herz-)Muskelzellen zerstört werden, da Myoglobin nicht an Proteine im Blut gebunden wird und aufgrund seiner niedrigen molekularen Größe schnell über die Nieren ausgeschieden wird. Eine Myoglobinurie weist auf eine Beschädigung von Muskelzellen im Organismus hin - z.B. bei Herzinfarkt. Es ist also durchaus denkbar, dass Patienten mit Herzproblemen, die Guanaprodukte mit hohem Methylxanthinanteil konsumieren, sich damit mehr Probleme schaffen als lösen. | | Ob Guarana wirklich so nebenwirkungsfrei ist, wie in der Werbung propagiert wird, ist zweifelhaft. So berichteten Donadio et al. (2000) kürzlich über einzelne Patienten, die nach dem Konsum von Guarana eine Myoglobinurie aufwiesen. Dabei wird laborchemisch das sauerstoffbindende Hämoprotein Myoglobin (der rote Muskelfarbstoff) im Urin nachgewiesen<ref>Donadio V, Bonsi P, Zele I, Monari L, Liguori R, Vetrugno R, Albani F, Montagna P: Myoglobinuria after ingestion of extracts of guarana, Ginkgo biloba and kava. Neurol Sci, 21, 124, 2000</ref>. Normalerweise ist Myoglobin im Urin nicht nachzuweisen. Es kommt aber dort hin, wenn (Herz-)Muskelzellen zerstört werden, da Myoglobin nicht an Proteine im Blut gebunden wird und aufgrund seiner niedrigen molekularen Größe schnell über die Nieren ausgeschieden wird. Eine Myoglobinurie weist auf eine Beschädigung von Muskelzellen im Organismus hin - z.B. bei Herzinfarkt. Es ist also durchaus denkbar, dass Patienten mit Herzproblemen, die Guanaprodukte mit hohem Methylxanthinanteil konsumieren, sich damit mehr Probleme schaffen als lösen. |