− | Ob Guarana wirklich so nebenwirkungsfrei ist, wie in der Werbung propagiert wird, ist zweifelhaft. So berichteten Donadio et al. (2000) kürzlich über einzelne Patienten, die nach dem Konsum von Guarana eine Myoglobinurie aufwiesen. Dabei wird laborchemisch das sauerstoffbindende Hämoprotein Myoglobin (der rote Muskelfarbstoff) im Urin nachgewiesen. Normalerweise hat Myoglobin im Urin nichts verloren. Es kommt aber dort hin, wenn (Herz-)Muskelzellen zerstört werden, da Myoglobin nicht an Proteine im Blut gebunden wird und aufgrund seiner niedrigen molekularen Größe schnell über die Nieren ausgeschieden wird. Eine Myoglobinurie weist auf eine Beschädigung von Muskelzellen im Organismus hin - z.B. bei Herzinfarkt. Es ist also durchaus denkbar, dass Patienten mit Herzproblemen, die Guanaprodukte mit hohem Methylxanthinanteil konsumieren, sich damit mehr Probleme schaffen als lösen. Schließlich sollten Herzpatienten auch nicht gerade Kaffee oder schwarzen bzw. grünen Tee trinken. | + | ==Nebenwirkungen== |
| + | Ob Guarana wirklich so nebenwirkungsfrei ist, wie in der Werbung propagiert wird, ist zweifelhaft. So berichteten Donadio et al. (2000) kürzlich über einzelne Patienten, die nach dem Konsum von Guarana eine Myoglobinurie aufwiesen. Dabei wird laborchemisch das sauerstoffbindende Hämoprotein Myoglobin (der rote Muskelfarbstoff) im Urin nachgewiesen<ref>Donadio V, Bonsi P, Zele I, Monari L, Liguori R, Vetrugno R, Albani F, Montagna P: Myoglobinuria after ingestion of extracts of guarana, Ginkgo biloba and kava. Neurol Sci, 21, 124, 2000</ref>. Normalerweise ist Myoglobin im Urin nicht nachzuweisen. Es kommt aber dort hin, wenn (Herz-)Muskelzellen zerstört werden, da Myoglobin nicht an Proteine im Blut gebunden wird und aufgrund seiner niedrigen molekularen Größe schnell über die Nieren ausgeschieden wird. Eine Myoglobinurie weist auf eine Beschädigung von Muskelzellen im Organismus hin - z.B. bei Herzinfarkt. Es ist also durchaus denkbar, dass Patienten mit Herzproblemen, die Guanaprodukte mit hohem Methylxanthinanteil konsumieren, sich damit mehr Probleme schaffen als lösen. |
− | Eine direkte Giftigkeit von Guaranaprodukten ist bisher nicht mit ausreichender Sicherheit bewiesen worden. Entsprechende Zellkulturversuche von Santa Maria et al. (1998) zeigten zwar im Microtox-Test eine negative Beeinflussung von Zellen ab Konzentrationen von 40 mg/ml, aber im Tierversuch konnte selbst bei hohen oral verabreichten Dosen (bis 2 g pro Kilogramm Körpergewicht) von Guarana keine signifikante Beeinflussung toxikologischer Parameter ermittelt werden. Es fanden sich keinerlei histologische Gewebeveränderungen in Herz, Lunge, Magen, Darm, Leber, Pankreas, Niere, Blase oder Milz der untersuchten Tiere (Mattei et al. 1998). | + | Eine direkte Giftigkeit von Guaranaprodukten ist bisher nicht mit ausreichender Sicherheit bewiesen worden. Entsprechende Zellkulturversuche von Santa Maria et al. (1998) zeigten zwar im Microtox-Test eine negative Beeinflussung von Zellen ab Konzentrationen von 40 mg/ml, aber im Tierversuch konnte selbst bei hohen oral verabreichten Dosen (bis 2 g pro Kilogramm Körpergewicht) von Guarana keine signifikante Beeinflussung toxikologischer Parameter ermittelt werden<ref> Santa Maria A, Lopez A, Diaz MM, Munoz-Mingarro D, Pozuelo JM: Evaluation of the toxicity of guarana with in vitro bioassays. Ecotoxicol Environ Saf, 39, 164-167, 1998</ref>. Es fanden sich keinerlei histologische Gewebeveränderungen in Herz, Lunge, Magen, Darm, Leber, Pankreas, Niere, Blase oder Milz der untersuchten Tiere<ref> Mattei R, Dias RF, Espinola EB, Carlini EA, Barros SB: Guarana (Paullinia cupana): toxic behavioral effects in laboratory animals and antioxidants activity in vitro. J Ethnopharmacol, 60, 111-116, 1998</ref>. |