Hoax: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Hoax''' (engl. für Jux, Scherz, Schabernack; auch Schwindel) wird heute eine Falschmeldung bezeichnet, die per E-Mail, Instant Messenger oder auf anderen Wegen (z. B. SMS, MMS oder soziale Netzwerke) verbreitet, von vielen für wahr gehalten und daher an Freunde, Kollegen, Verwandte und andere Personen weitergeleitet wird.
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Als '''Hoax''' (engl. für Jux, Scherz, Schabernack; auch Schwindel) oder auch Internet Hoax wird heute eine Falschmeldung bezeichnet, die per E-Mail, Instant Messenger oder auf anderen Wegen (z.B. SMS, MMS oder soziale Netzwerke) verbreitet, von vielen für wahr gehalten und daher an Freunde, Kollegen, Verwandte und andere Personen weitergeleitet wird.
Hoaxes werden von vielen als harmlos angesehen, jedoch richten auch sie Schaden an, indem sie Menschen verunsichern, desinformieren und Arbeitszeit binden. Außerdem belasten sie durch ihre nicht geringe Zahl das Internet durch nutzlosen Datenverkehr:<ref name=’TU Berlin’> http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de//911anschlagtxt.shtml </ref>
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Hoaxes werden von vielen als harmlos angesehen, jedoch richten auch sie Schaden an, indem sie Menschen verunsichern, desinformieren und Arbeitszeit binden. Außerdem belasten sie durch ihre nicht geringe Zahl das Internet durch nutzlosen Datenverkehr:<ref name='TU Berlin'>http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de/hoax/</ref>
  
 
==Wortherkunft==
 
==Wortherkunft==
Das Wort Hoax ist zum ersten Mal 1796 belegt. Seine Herkunft ist nicht eindeutig nachgewiesen, es wird jedoch vermutet, dass es sich von Hocus ableitete, welches wiederum eine Verkürzung von Hocus Pocus („Hokuspokus”) war. Hocus Pocus ist im Englischen zum ersten Mal 1624 belegt und bezeichnete einen Unterhalter oder auch Zauberkünstler. Die Wortschöpfung Hocus Pocus war vermutlich als Verballhornung aus der Wandlungs-Formel in der katholischen Heiligen Messe entstanden. Der lateinische Text lautet: hoc est enim corpus meum (denn dies ist mein Leib) – was zu der Verballhornung hoc-us-po-cus verdichtet wurde. <ref name=’wp’>http://de.wikipedia.org/wiki/Hoax</ref>
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Das Wort Hoax ist zum ersten Mal 1796 belegt. Seine Herkunft ist nicht eindeutig nachgewiesen; es wird jedoch vermutet, dass es sich von ''Hocus'' ableitete, welches wiederum eine Verkürzung von ''Hocus Pocus'' („Hokuspokus”) war. Hocus Pocus ist im Englischen zum ersten Mal 1624 belegt und bezeichnete einen Unterhalter oder auch Zauberkünstler. Die Wortschöpfung Hocus Pocus ist vermutlich als Verballhornung aus der Wandlungsformel in der katholischen Heiligen Messe entstanden. Der lateinische Text lautet: hoc est enim corpus meum (denn dies ist mein Leib) – was zu der Verballhornung hoc-us-po-cus verdichtet wurde.<ref name='wp'>http://de.wikipedia.org/wiki/Hoax</ref>
  
 
==Erscheinungsformen==
 
==Erscheinungsformen==
Ein Hoax kann auch in Form der Zeitungsente oder als Urban Legend auftreten. Auch ein Aprilscherz hat oft die Form eines Hoax.
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Ein Hoax kann unterschiedliche Erscheinungsformen haben. Er kann z.B. in Form der Zeitungsente oder als Urban Legend ([[Moderne Sage]]) auftreten. Auch ein Aprilscherz hat oft die Form eines Hoax.
 
   
 
   
Auch Kettenbriefe, die per E-Mail weitergeleitet werden, können zu den Hoaxes gezählt werden, denn hier existiert selten ein realer Hintergrund, der die Verbreitung rechtfertigen würde. Ein verbreitetes Beispiel dafür sind Briefe, die angeblich von den Redakteuren vom MSN Messenger verschickt worden seien und die einen dazu auffordern, die Mail an möglichst viele Leute weiterzuschicken, denn nur so könne man sich in Zukunft einen gratis Account beim, angeblich kostenpflichtigen, MSN sichern. Ähnliche Vorfälle werden auch bei anderen Instant-Messaging-Diensten wie zum Beispiel ICQ und bei Online-Netzwerken wie Facebook oder studiVZ beobachtet.
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Auch Kettenbriefe, die per E-Mail weitergeleitet werden, können zu den Hoaxes gezählt werden, denn hier existiert selten ein realer Hintergrund, der die Verbreitung rechtfertigen würde. Ein verbreitetes Beispiel dafür sind Briefe, die angeblich von den Redakteuren des MSN Messenger verschickt worden seien und den Empfänger dazu auffordern, die Mail an möglichst viele Personen weiterzuschicken, denn nur so könne man sich in Zukunft einen Gratisaccount beim angeblich kostenpflichtigen MSN sichern. Ähnliche Vorfälle werden auch bei anderen Instant-Messaging-Diensten wie zum Beispiel ICQ und bei Online-Netzwerken wie Facebook oder studiVZ beobachtet.
Solch ein E-Mail-Kettenbrief missbraucht das Engagement der E-Mail-Teilnehmer, um eine mehr oder weniger starke unnötige Netzlast zu erzeugen. Er ist somit keineswegs unschädlich, denn die Netzkapazität muss finanziert werden, und falls sie nicht ausreichend verfügbar ist, wird der Datenverkehr gebremst.
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Ein solcher E-Mail-Kettenbrief missbraucht das Engagement der E-Mail-Teilnehmer, um eine mehr oder weniger starke unnötige Netzlast zu erzeugen. Er ist somit keineswegs unschädlich, denn die Netzkapazität muss finanziert werden, und falls sie nicht ausreichend verfügbar ist, wird der Datenverkehr gebremst.
 
   
 
   
Eine weitere Variante sind sinnlose Kettenlinks. Die betroffenen Websites enthalten kaum verwertbare Informationen, aber stets einen Link zu einer anderen Seite, die ähnlich aufgebaut ist. Die Surfer hangeln sich so von Seite zu Seite, ohne die eigentlich gesuchte Information zu finden. Ein typischer Vertreter dieser Art von Hoax ist in etlichen Blogs zu finden. <ref name='wp'></ref>
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Eine weitere Variante sind sinnlose Kettenlinks. Die betroffenen Webseiten enthalten kaum verwertbare Informationen, aber stets einen Link zu einer anderen Seite, die ähnlich aufgebaut ist. Die Surfer hangeln sich so von Seite zu Seite, ohne die eigentlich gesuchte Information zu finden. Ein typischer Vertreter dieser Art von Hoax ist in etlichen Blogs zu finden.<ref name='wp'></ref>
  
 
==Erkennungsmerkmale==
 
==Erkennungsmerkmale==
Wichtige Erkennungsmerkmale eines Hoaxes sind: :<ref name='TU Berlin'></ref>
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Wichtige Erkennungsmerkmale eines Hoaxes sind:<ref name='TU Berlin'></ref>
  
 
*Der Adressat wird aufgefordert, die "Warnung" an möglichst viele Menschen weiterzuleiten.  
 
*Der Adressat wird aufgefordert, die "Warnung" an möglichst viele Menschen weiterzuleiten.  
  
*Das Subject (Betreff) enthält oft den Begriff "Virus Warnung" oder sinnverwandtes.
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*Das Subject (Betreff) enthält oft den Begriff "Virus Warnung" oder Sinnverwandtes.
 
   
 
   
 
*Die Wirkung des Virus wird sehr drastisch dargestellt und beinhaltet Dinge, die ein Computer-Virus gar nicht kann (z.B. Hardware beschädigen).  
 
*Die Wirkung des Virus wird sehr drastisch dargestellt und beinhaltet Dinge, die ein Computer-Virus gar nicht kann (z.B. Hardware beschädigen).  
  
*Häufig wird als Quelle eine namhafte Firma oder Organisation genannt, um die Glaubwürdigkeit zu verbessern (a.k.a. False Authority Syndrome). Bei diesen Firmen finden sich jedoch keine Hinweise auf eine solche Warnung.  
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*Häufig wird als Quelle eine namhafte Firma oder Organisation genannt, um die Glaubwürdigkeit zu verbessern (auch als ''False Authority Syndrome'' bekannt). Bei diesen Firmen finden sich jedoch keine Hinweise auf eine solche Warnung.  
  
 
*Oft finden sich Aktualitätsangaben wie "gestern" oder "am Freitag", die keinen Bezug zu einem bestimmten Datum haben können. Wenn ein Kettenbrief schon ein paar Tage, Wochen oder Monate unterwegs ist - wann war dann "gestern"?!
 
*Oft finden sich Aktualitätsangaben wie "gestern" oder "am Freitag", die keinen Bezug zu einem bestimmten Datum haben können. Wenn ein Kettenbrief schon ein paar Tage, Wochen oder Monate unterwegs ist - wann war dann "gestern"?!
  
 
==Beispiele==
 
==Beispiele==
'''Virenwarnungen:''' Seit Jahren kursieren Warnungen vor (angeblichen) Viren, die sich per E-Mail verbreiten sollen. Diese "Warnungen" werden meist von gutgläubigen Menschen verbreitet, die diese per E-Mail von ihresgleichen erhalten haben. Generell werden nie echte Virus-Warnungen auf diese Weise in die weite Welt geschickt! Sehr wohl können aber Viren in Dateianhängen (Attachments) von E-Mails enthalten sein.<ref name='TU Berlin'></ref>
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'''Virenwarnungen:''' Seit Jahren kursieren Warnungen vor (angeblichen) Viren, die sich per E-Mail verbreiten sollen. Diese "Warnungen" werden meist von gutgläubigen Menschen verbreitet, die diese per E-Mail in der Regel von ebenso unbedarften Weiterleitern erhalten haben. Generell werden echte Virus-Warnungen nie auf diese Weise verschickt! Sehr wohl können aber Viren in Dateianhängen (Attachments) insbesondere solch falscher Warn-E-Mails enthalten sein.<ref name='TU Berlin'></ref>
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Ein typisches Beispiel sind die genannten '''Charity-Hoaxes''', die oft einen karitativen Hintergrund suggerieren und beispielsweise behaupten, dass ein bekannter Konzern ein paar Cent pro weitergeleiteter Mail zahle, wodurch eine lebensrettende Operation finanziert werden solle. Andere Hoaxes dieser Form suchen vorgeblich geeignete Spender für Knochenmark zur Rettung eines leukämiekranken Kindes.
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'''Gewinnspiele und Artverwandtes''': Es wurden beispielsweise E-Mails versendet, Bill Gates schenke jedem $1000,- oder eine Windows-CD, Nike verschenke Sportartikel, Disney World zahle jedem $5000,- oder eine All-Inclusive-Reise nach Disney World und so weiter - alles für das simple Weiterleiten einer E-Mail. Es wird z.B. behauptet, Microsoft habe ein System entwickelt, das jede weitergeleitete Mail registrieren könne (das 'Microsoft E-Mail Tracking System'); dieses werde gerade getestet und als Belohnung fürs Mitmachen gebe es entsprechende Gewinne. Das ist natürlich nicht richtig, ein solches System existiert nicht.
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'''Glücksbriefe''': Dies sind E-Mails, in denen behauptet wird, dass deren Weiterleitung an eine bestimmte Anzahl weiterer Personen Glück, Liebe u.ä. garantiere, das Nichtbeachten hingegen Pech, sogar Krankheit und Tod. Diese an sich harmlos erscheinenden Kettenbriefe stellen durch ihre Zahl und Häufigkeit doch eine Belastung der Netzressourcen und eine Belästigung der meisten Empfänger dar. Diese Briefe, die es seit Jahrhunderten auch in handschriftlicher Form gibt, haben keinerlei Wirkung. Viele finden es einfach lustig oder meinen, sie würden damit jemandem zumindest eine Freude machen. Da einige dieser Glücksbriefe jedoch auch mit ernsten Konsequenzen für den Fall drohen, dass sie nicht weitergeleitet werden, kann dies abergläubische Menschen durchaus verunsichern; sie leiten sie dann lieber weiter, womit das Ziel wieder einmal erreicht wäre.
  
Ein typisches Beispiel sind die genannten '''Charity-Hoaxes''', die oft einen karitativen Hintergrund suggerieren und beispielsweise behaupten, dass ein bekannter Konzern ein paar Cent pro weitergeleiteter Mail zahlt, wodurch eine lebensrettende Operation finanziert werden soll. Andere Hoaxes dieser Form suchen geeignete Spender für Knochenmark zur Rettung eines leukämiskranken Kindes.
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'''Sinnlose E-Petitionen:''' In diese Kategorie fallen Kettenbriefaktionen, die dazu aufrufen, sich für oder gegen dieses oder jenes Anliegen einzusetzen. Allerdings sind Kettenbriefe kein adäquates Medium, um seriöse Anliegen zu kommunizieren und werden von den zuständigen Stellen (z.B. Petitionsausschuss) nicht bearbeitet. Beispiele für derartigen Aktionismus sind die in 'Extra-Blättern' gewürdigten Kettenbriefe "Taliban's War on Women", "Filmboykott" oder die "Regenwald-Petition".  
  
'''Gewinnspiele und Artverwandtes''': Bill Gates schenkt jedem $1000,- oder eine Windows-CD, Nike verschenkt Sportartikel, Disney World zahlt jedem $5000,- oder eine Alles-Inklusive-Reise nach Disney World und so weiter und so weiter - alles für das simple Weiterleiten einer E-Mail... Es da wird behauptet, Microsoft habe ein System entwickelt, das jede weitergeleitete Mail registrieren könne (das 'Microsoft E-Mail Tracking System'), das würde man gerade testen und als Belohnung fürs Mitmachen gibt es ... s.o. Das ist natürlich nicht richtig, ein solches System existiert nicht.
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'''Falsche Warnungen''': z.B. vor angeblichen Terroranschlägen, HIV-Infektionen in der Disco (oder im Kino, Theater etc.), Rattenurin auf Getränkedosen, [[Aspartam]], Wurmeiern im Kebab und häufige Kindesentführungen in Einkaufszentren<ref name='TU Berlin'></ref> oder so genannter [[Impfmagnetismus]].
  
'''Glücksbriefe''': Diese an sich harmlos erscheinenden Kettenbriefe stellen durch ihre Zahl und Häufigkeit doch eine Belastung der Netz-Ressourcen und eine Belästigung der meisten Empfänger dar. Es wird wohl kein vernünftiger Mensch ernsthaft annehmen, dass diese Briefe (die es seit Jahrhunderten auch in handschriftlicher Form gibt), irgendeine andere Wirkung als die eben genannte haben. Viele finden es einfach lustig oder meinen, sie würden jemandem damit zumindest eine Freude machen. Einige dieser Glücksbriefe drohen jedoch auch mit ernsten Konsequenzen für den Fall, dass sie nicht weitergeleitet werden. Dies kann abergläubische Menschen durchaus verunsichern; sie leiten sie dann lieber weiter, womit das Ziel wieder einmal erreicht wäre.
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'''Warnungen vor Tierfängern mit weissen Lieferwagen''', siehe Artikel [[Lieferwagen Verschwörungstheorie]].
  
'''Sinnlose E-Petitionen:''' In diese Kategorie fallen Kettenbriefaktionen, die dazu aufrufen, sich für oder gegen dies oder jenes einzusetzen. Allerdings sind Kettenbriefe kein adäquates Medium, um seriöse Anliegen zu kommunizieren und werden von den zuständigen Stellen (z.B. Petitionsausschuss) nicht bearbeitet. Beispiele für derartigen Aktionismus sind die in 'Extra-Blättern' gewürdigten Kettenbriefe "Taliban's War on Women", "Filmboykott" oder die "Regenwald-Petition". Beispiele: angebliche Terror-Anschläge (falsche Warnungen), Nokia, Ericsson u. Siemens verschenken Handys, HIV-Infektion in der Disco (oder im Kino, Theater, ...), Rattenurin auf Getränkedosen, Warnung vor Aspartam, Wurmeier in Kebab und Kindesentführung im Einkaufszentrum .<ref name='TU Berlin'></ref>
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Weitere Beispiele sind [[Atomstromfilter]], [[Euro-Münzen-Verschwörung]], [[Hummel-Paradoxon]], [[Hunza]], [[Internet Privacy Act]], [[Mythos einer 10% Nutzung des Gehirns]], [[Projekt Alpha]] [[Radosophie]], [[Sokal-Affäre]] und der [[Taxil-Schwindel]]
  
Weitere Beispiele sind [[Atomstromfilter]], [[Euro-Münzen-Verschwörung]], [[Hummel-Paradoxon]], [[Hunza]], [[Internet Privacy Act]], [[Mythos einer 10% Nutzung des Gehirns]], [[Projekt Alpha]] [[Radosophie]], [[Sokal Affäre]] und der [[Taxil-Schwindel]]
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==Weblinks==
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*[http://www.sagen.at/texte/gegenwart/hoaxes/hoaxes.html Hoaxes. In: Sagen.at. Hoax-Sammlung mit Schwerpunkt auf Hoaxes der „vordigitalen Zeit“]
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*[http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,666310,00.html Ternieden, H.: Jahrzehnt des Hoaxing. Unglaublich, aber falsch] Spiegel Online vom 17.12.2009
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*http://www.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/749-moderne-mythen-skeptiker-12001?catid=104%3Aaberglaube
  
==Weblinks und Quellenverzeichnis==
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==Quellenverzeichnis==
 
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<references/>
  
*[http://www.sagen.at/texte/gegenwart/hoaxes/hoaxes.html Hoaxes In: Sagen.at. Hoax-Sammlung mit Schwerpunkt auf Hoaxes der „vordigitalen Zeit“]
 
*[http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,666310,00.html Spiegel Online vom 17. Dezember 2009: Hendrik Ternieden: Jahrzehnt des Hoaxing. Unglaublich, aber falsch]
 
  
[[category:Begriffserklärung/Abkürzung]]
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[[category:Abkürzung/Begriffserklärung]]
 
[[category:Hoax/Aktion]]
 
[[category:Hoax/Aktion]]

Aktuelle Version vom 4. Oktober 2024, 16:32 Uhr

Als Hoax (engl. für Jux, Scherz, Schabernack; auch Schwindel) oder auch Internet Hoax wird heute eine Falschmeldung bezeichnet, die per E-Mail, Instant Messenger oder auf anderen Wegen (z.B. SMS, MMS oder soziale Netzwerke) verbreitet, von vielen für wahr gehalten und daher an Freunde, Kollegen, Verwandte und andere Personen weitergeleitet wird. Hoaxes werden von vielen als harmlos angesehen, jedoch richten auch sie Schaden an, indem sie Menschen verunsichern, desinformieren und Arbeitszeit binden. Außerdem belasten sie durch ihre nicht geringe Zahl das Internet durch nutzlosen Datenverkehr:[1]

Wortherkunft

Das Wort Hoax ist zum ersten Mal 1796 belegt. Seine Herkunft ist nicht eindeutig nachgewiesen; es wird jedoch vermutet, dass es sich von Hocus ableitete, welches wiederum eine Verkürzung von Hocus Pocus („Hokuspokus”) war. Hocus Pocus ist im Englischen zum ersten Mal 1624 belegt und bezeichnete einen Unterhalter oder auch Zauberkünstler. Die Wortschöpfung Hocus Pocus ist vermutlich als Verballhornung aus der Wandlungsformel in der katholischen Heiligen Messe entstanden. Der lateinische Text lautet: hoc est enim corpus meum (denn dies ist mein Leib) – was zu der Verballhornung hoc-us-po-cus verdichtet wurde.[2]

Erscheinungsformen

Ein Hoax kann unterschiedliche Erscheinungsformen haben. Er kann z.B. in Form der Zeitungsente oder als Urban Legend (Moderne Sage) auftreten. Auch ein Aprilscherz hat oft die Form eines Hoax.

Auch Kettenbriefe, die per E-Mail weitergeleitet werden, können zu den Hoaxes gezählt werden, denn hier existiert selten ein realer Hintergrund, der die Verbreitung rechtfertigen würde. Ein verbreitetes Beispiel dafür sind Briefe, die angeblich von den Redakteuren des MSN Messenger verschickt worden seien und den Empfänger dazu auffordern, die Mail an möglichst viele Personen weiterzuschicken, denn nur so könne man sich in Zukunft einen Gratisaccount beim angeblich kostenpflichtigen MSN sichern. Ähnliche Vorfälle werden auch bei anderen Instant-Messaging-Diensten wie zum Beispiel ICQ und bei Online-Netzwerken wie Facebook oder studiVZ beobachtet.

Ein solcher E-Mail-Kettenbrief missbraucht das Engagement der E-Mail-Teilnehmer, um eine mehr oder weniger starke unnötige Netzlast zu erzeugen. Er ist somit keineswegs unschädlich, denn die Netzkapazität muss finanziert werden, und falls sie nicht ausreichend verfügbar ist, wird der Datenverkehr gebremst.

Eine weitere Variante sind sinnlose Kettenlinks. Die betroffenen Webseiten enthalten kaum verwertbare Informationen, aber stets einen Link zu einer anderen Seite, die ähnlich aufgebaut ist. Die Surfer hangeln sich so von Seite zu Seite, ohne die eigentlich gesuchte Information zu finden. Ein typischer Vertreter dieser Art von Hoax ist in etlichen Blogs zu finden.[2]

Erkennungsmerkmale

Wichtige Erkennungsmerkmale eines Hoaxes sind:[1]

  • Der Adressat wird aufgefordert, die "Warnung" an möglichst viele Menschen weiterzuleiten.
  • Das Subject (Betreff) enthält oft den Begriff "Virus Warnung" oder Sinnverwandtes.
  • Die Wirkung des Virus wird sehr drastisch dargestellt und beinhaltet Dinge, die ein Computer-Virus gar nicht kann (z.B. Hardware beschädigen).
  • Häufig wird als Quelle eine namhafte Firma oder Organisation genannt, um die Glaubwürdigkeit zu verbessern (auch als False Authority Syndrome bekannt). Bei diesen Firmen finden sich jedoch keine Hinweise auf eine solche Warnung.
  • Oft finden sich Aktualitätsangaben wie "gestern" oder "am Freitag", die keinen Bezug zu einem bestimmten Datum haben können. Wenn ein Kettenbrief schon ein paar Tage, Wochen oder Monate unterwegs ist - wann war dann "gestern"?!

Beispiele

Virenwarnungen: Seit Jahren kursieren Warnungen vor (angeblichen) Viren, die sich per E-Mail verbreiten sollen. Diese "Warnungen" werden meist von gutgläubigen Menschen verbreitet, die diese per E-Mail in der Regel von ebenso unbedarften Weiterleitern erhalten haben. Generell werden echte Virus-Warnungen nie auf diese Weise verschickt! Sehr wohl können aber Viren in Dateianhängen (Attachments) insbesondere solch falscher Warn-E-Mails enthalten sein.[1]

Ein typisches Beispiel sind die genannten Charity-Hoaxes, die oft einen karitativen Hintergrund suggerieren und beispielsweise behaupten, dass ein bekannter Konzern ein paar Cent pro weitergeleiteter Mail zahle, wodurch eine lebensrettende Operation finanziert werden solle. Andere Hoaxes dieser Form suchen vorgeblich geeignete Spender für Knochenmark zur Rettung eines leukämiekranken Kindes.

Gewinnspiele und Artverwandtes: Es wurden beispielsweise E-Mails versendet, Bill Gates schenke jedem $1000,- oder eine Windows-CD, Nike verschenke Sportartikel, Disney World zahle jedem $5000,- oder eine All-Inclusive-Reise nach Disney World und so weiter - alles für das simple Weiterleiten einer E-Mail. Es wird z.B. behauptet, Microsoft habe ein System entwickelt, das jede weitergeleitete Mail registrieren könne (das 'Microsoft E-Mail Tracking System'); dieses werde gerade getestet und als Belohnung fürs Mitmachen gebe es entsprechende Gewinne. Das ist natürlich nicht richtig, ein solches System existiert nicht.

Glücksbriefe: Dies sind E-Mails, in denen behauptet wird, dass deren Weiterleitung an eine bestimmte Anzahl weiterer Personen Glück, Liebe u.ä. garantiere, das Nichtbeachten hingegen Pech, sogar Krankheit und Tod. Diese an sich harmlos erscheinenden Kettenbriefe stellen durch ihre Zahl und Häufigkeit doch eine Belastung der Netzressourcen und eine Belästigung der meisten Empfänger dar. Diese Briefe, die es seit Jahrhunderten auch in handschriftlicher Form gibt, haben keinerlei Wirkung. Viele finden es einfach lustig oder meinen, sie würden damit jemandem zumindest eine Freude machen. Da einige dieser Glücksbriefe jedoch auch mit ernsten Konsequenzen für den Fall drohen, dass sie nicht weitergeleitet werden, kann dies abergläubische Menschen durchaus verunsichern; sie leiten sie dann lieber weiter, womit das Ziel wieder einmal erreicht wäre.

Sinnlose E-Petitionen: In diese Kategorie fallen Kettenbriefaktionen, die dazu aufrufen, sich für oder gegen dieses oder jenes Anliegen einzusetzen. Allerdings sind Kettenbriefe kein adäquates Medium, um seriöse Anliegen zu kommunizieren und werden von den zuständigen Stellen (z.B. Petitionsausschuss) nicht bearbeitet. Beispiele für derartigen Aktionismus sind die in 'Extra-Blättern' gewürdigten Kettenbriefe "Taliban's War on Women", "Filmboykott" oder die "Regenwald-Petition".

Falsche Warnungen: z.B. vor angeblichen Terroranschlägen, HIV-Infektionen in der Disco (oder im Kino, Theater etc.), Rattenurin auf Getränkedosen, Aspartam, Wurmeiern im Kebab und häufige Kindesentführungen in Einkaufszentren[1] oder so genannter Impfmagnetismus.

Warnungen vor Tierfängern mit weissen Lieferwagen, siehe Artikel Lieferwagen Verschwörungstheorie.

Weitere Beispiele sind Atomstromfilter, Euro-Münzen-Verschwörung, Hummel-Paradoxon, Hunza, Internet Privacy Act, Mythos einer 10% Nutzung des Gehirns, Projekt Alpha Radosophie, Sokal-Affäre und der Taxil-Schwindel

Weblinks

Quellenverzeichnis