Édouard Broussalian: Unterschied zwischen den Versionen

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[[image:Edouard Broussalian.jpg|Homöopath Edouard Broussalian in einer Werbesendung für Computersoftware von [[Georgos Vithoulkas]] bei Youtube|300px|thumb]]
 
[[image:Edouard Broussalian.jpg|Homöopath Edouard Broussalian in einer Werbesendung für Computersoftware von [[Georgos Vithoulkas]] bei Youtube|300px|thumb]]
'''Edouard Broussalian''' (geb. 1962) ist ein französischer Arzt, [[Homöopathie|Homöopath]] und [[Impfgegner]] mit aktuellem Wohnort Genf, wo er eine Privatpraxis (Centre Médical Homéolaser) besitzt.<ref>Place Cornavin 2, CH-1206 Geneve</ref> Er ist Mitglied der Organisation "Homéopathes sans Frontières" ([[Homöopathen ohne Grenzen]]) und betreibt seit 1996 im Internet einen Blog mit dem Namen "Planete Homeo". Er ist 1997 auch Gründer einer "Ecole Nationale d'Homeopathie" (ENH, nationale Homöopathieschule), die Fernkurse in Homöopathie anbietet. Ein Einjahresabonnenemt zum Anschauen von Videoclips über das Internet kostet 110 Euro.  
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'''Édouard Broussalian''' (geb. 1962) ist ein französischer Arzt, [[Homöopathie|Homöopath]] und [[Impfgegner]] mit aktuellem Wohnort Genf, wo er eine Privatpraxis (Centre Médical Homéolaser) besitzt.<ref>Place Cornavin 2, CH-1206 Geneve</ref> Er ist Mitglied der Organisation "Homéopathes sans Frontières" ([[Homöopathen ohne Grenzen]]) und betreibt seit 1996 im Internet einen Blog mit dem Namen "Planete Homeo". Er ist 1997 auch Gründer einer "Ecole Nationale d'Homeopathie" (ENH, nationale Homöopathieschule), die Fernkurse in Homöopathie anbietet. Ein Einjahresabonnenemt zum Anschauen von Videoclips über das Internet kostet 110 Euro.  
  
 
Broussalian macht selbst immer wieder auf aggressive Weise als vermeintlicher Heiler schwerer Infektionskrankheiten auf sich aufmerksam, die er allein mit Homöopathie behandelt haben will. Dazu verbreitet er auch Videos bei Youtube. Seine entsprechenden Aktivitäten waren mehrfach Gegenstand von Presseartikeln, zuletzt 2014, als er versuchte, im westafrikanischen Liberia Menschenversuche an Ebolapatienten durchzuführen.
 
Broussalian macht selbst immer wieder auf aggressive Weise als vermeintlicher Heiler schwerer Infektionskrankheiten auf sich aufmerksam, die er allein mit Homöopathie behandelt haben will. Dazu verbreitet er auch Videos bei Youtube. Seine entsprechenden Aktivitäten waren mehrfach Gegenstand von Presseartikeln, zuletzt 2014, als er versuchte, im westafrikanischen Liberia Menschenversuche an Ebolapatienten durchzuführen.
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Comme le soulignait Gaby, il me semble que cette mission est pilotée par la LMHI, et qu'ils veulent rester discrets pour l'instant.</ref> Zusammengefasst spricht Broussalian am 12. Oktober 2014 davon, eine Gruppe deutscher Homöopathen in Liberia treffen zu wollen, die sich auf Einladung der Regierung dort aufhielten (gemeint ist hier wohl eine Einladung seitens des beteiligten Ehrenkonsuls von Liberia, Michael Kölsch). Die Mission werde von André Saine geleitet, der Erfahrung mit der Behandlung von Gelbfieber und eine Erfolgsquote von 0% Verstorbenen erreicht habe. Ebola sei in Wirklichkeit eine Art Gelbfieber ("Basiquement Ebola est une sorte de fièvre jaune"), schreibt der Autor weiter. Es sollen zwei Tage Training im Umgang mit "schrecklichen" Schutzanzügen folgen. Möglicherweise komme man aber auch überhaupt nicht in Kontakt mit Ebolainfizierten. Falls er mit Ebolaerkrankten in Kontakt komme, wolle er nach charakteristischen Symptomen suchen, um das entsprechende (gemeint ist homöopathische) Mittel zu finden. Innerhalb weniger Stunden müssten sich dann (also nach Gabe) gute Resultate einstellen. Das Ziel sei es, ebenfalls auf eine Letalität von 0% zu kommen (wie angeblich zuvor bei Gelbfieber). Wörtlich schreibt der Autor: ''"Wir riskieren doch nur die Krankheit oder uns lächerlich zu machen, nicht wahr? Und wir haben auch die Möglichkeit, gleichzeitig Menschen mit ganz anderen Erkrankungen zu behandeln, die genauso häufig vorkommen, aber weniger 'in Mode' sind."'' Laut seiner ersten Einschätzung kämen Mittel wie Arsen, Schlangengifte (genannt werden Lachesis und Crotalus sowie Cantharis) in Frage. Weiter: ''"Es ist eine einzigartige Gelegenheit, den Wert der Homöopathie aufzuzeigen. Man wird sicher alles anzweifeln, man wird bezweifeln, dass die Geheilten zuvor krank waren, aber wir hoffen, soviele behandeln zu können, dass ein Widerspruch unmöglich ist. Die Verkäufer der experimentellen Impfstoffe können sich (schon einmal) warm anziehen."''
 
Comme le soulignait Gaby, il me semble que cette mission est pilotée par la LMHI, et qu'ils veulent rester discrets pour l'instant.</ref> Zusammengefasst spricht Broussalian am 12. Oktober 2014 davon, eine Gruppe deutscher Homöopathen in Liberia treffen zu wollen, die sich auf Einladung der Regierung dort aufhielten (gemeint ist hier wohl eine Einladung seitens des beteiligten Ehrenkonsuls von Liberia, Michael Kölsch). Die Mission werde von André Saine geleitet, der Erfahrung mit der Behandlung von Gelbfieber und eine Erfolgsquote von 0% Verstorbenen erreicht habe. Ebola sei in Wirklichkeit eine Art Gelbfieber ("Basiquement Ebola est une sorte de fièvre jaune"), schreibt der Autor weiter. Es sollen zwei Tage Training im Umgang mit "schrecklichen" Schutzanzügen folgen. Möglicherweise komme man aber auch überhaupt nicht in Kontakt mit Ebolainfizierten. Falls er mit Ebolaerkrankten in Kontakt komme, wolle er nach charakteristischen Symptomen suchen, um das entsprechende (gemeint ist homöopathische) Mittel zu finden. Innerhalb weniger Stunden müssten sich dann (also nach Gabe) gute Resultate einstellen. Das Ziel sei es, ebenfalls auf eine Letalität von 0% zu kommen (wie angeblich zuvor bei Gelbfieber). Wörtlich schreibt der Autor: ''"Wir riskieren doch nur die Krankheit oder uns lächerlich zu machen, nicht wahr? Und wir haben auch die Möglichkeit, gleichzeitig Menschen mit ganz anderen Erkrankungen zu behandeln, die genauso häufig vorkommen, aber weniger 'in Mode' sind."'' Laut seiner ersten Einschätzung kämen Mittel wie Arsen, Schlangengifte (genannt werden Lachesis und Crotalus sowie Cantharis) in Frage. Weiter: ''"Es ist eine einzigartige Gelegenheit, den Wert der Homöopathie aufzuzeigen. Man wird sicher alles anzweifeln, man wird bezweifeln, dass die Geheilten zuvor krank waren, aber wir hoffen, soviele behandeln zu können, dass ein Widerspruch unmöglich ist. Die Verkäufer der experimentellen Impfstoffe können sich (schon einmal) warm anziehen."''
  
Im Blog von Broussalian konnte eine Zeitlang eine Diskussion mitverfolgt werden, welches homöopathische Mittel heilungsversprechend sein könnte. Zur Diskussion standen völlig unterschiedliche Mittel wie das Gift von Klapperschlange, Lanzenotter und Südamerikanischer Buschmeister. Aber auch von Phosphor und Quecksilberchlorid war die Rede. Eine Einigkeit war vor der Abreise der Gruppe nicht erkennbar.  
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Im Blog von Édouard Broussalian konnte eine Zeitlang eine Diskussion mitverfolgt werden, welches homöopathische Mittel heilungsversprechend sein könnte. Zur Diskussion standen völlig unterschiedliche Mittel wie das Gift von Klapperschlange, Lanzenotter und Südamerikanischer Buschmeister. Aber auch von Phosphor und Quecksilberchlorid war die Rede. Eine Einigkeit war vor der Abreise der Gruppe nicht erkennbar.  
  
 
Wie die LMHI am 11. November 2014 auf ihrer Homepage meldete, wurde der Gruppe der vier Homöopathen in Liberia untersagt, EVD-Patienten (also Ebolafiebererkrankte) zu sehen. Auch wurde der Gruppe untersagt, am Einsatzort die Homöopathie bei Ebolapatienten einzusetzen. Laut LMHI soll die Gruppe am 7. November 2014 wieder zurückgekehrt sein.<ref>Zitat:<br>''November 11 Update on LMHI Mission to West Africa
 
Wie die LMHI am 11. November 2014 auf ihrer Homepage meldete, wurde der Gruppe der vier Homöopathen in Liberia untersagt, EVD-Patienten (also Ebolafiebererkrankte) zu sehen. Auch wurde der Gruppe untersagt, am Einsatzort die Homöopathie bei Ebolapatienten einzusetzen. Laut LMHI soll die Gruppe am 7. November 2014 wieder zurückgekehrt sein.<ref>Zitat:<br>''November 11 Update on LMHI Mission to West Africa
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We wish to thank  the volunteers, the donors, our hosts  in Liberia who supported us, and everyone who participated in the effort to get this team to Liberia, and to bring them home again safely.''<br>Quelle: [http://www.lmhi.org/home/article/november-11-update-on-lmhi-mission-to-west-africa]</ref> Broussalian spricht jedoch am 24. November 2014 in einem Kurzbericht [https://www.psiram.com/ge/images/8/80/Ebola_Petit_Compte_rendu_Edouard_Roussalian.pdf "Ebola: Petit Compte rendu"]<ref>http://www.planete-homeo.org/ebola-petit-compte-rendu/</ref> nur von einem zehntägigen Aufenthalt in Liberia, von denen er sich drei Tage lang im Gebrauch von Schutzanzügen üben musste. Er müsste demnach am 27. Oktober zurückgekehrt sein. Als bekannt wurde, dass hier die Homöopathie zum Einsatz kommen sollte, wurde den Ärzten die Anwendung der Homöopathie untersagt. Nach Angaben eines Krankenhaussprechers sollen die Ärzte auch zugesichert haben, sich an das Verbot zu halten. In seinem nachträglichen "compte rendu" berichtet Broussalian von seinem Aufenthalt in Liberia so, als habe es ein Kontaktverbot zu Ebolakranken nicht gegeben. Vielmehr seien an der Gantra-Klinik gar keine Ebolafieberkranke zu finden gewesen. Überhaupt habe sich die Epidemie auf dem Rückzug befunden; Personen, die Aktien bei Pharmafirmen mit Impfstoffen besäßen, würden nun Geld verlieren, meinte er. Verkürzt dargestellt habe er Liberia (vorzeitig) verlassen, da ihm seine Genfer Patienten wichtiger seien. Mit der Kritik in der Presse und im Internet setzte sich Broussalian in seinem compte rendu nicht auseinander. Vielmehr finden sich darin abfällige Kommentare über Kritiker der gescheiterten Mission.
 
We wish to thank  the volunteers, the donors, our hosts  in Liberia who supported us, and everyone who participated in the effort to get this team to Liberia, and to bring them home again safely.''<br>Quelle: [http://www.lmhi.org/home/article/november-11-update-on-lmhi-mission-to-west-africa]</ref> Broussalian spricht jedoch am 24. November 2014 in einem Kurzbericht [https://www.psiram.com/ge/images/8/80/Ebola_Petit_Compte_rendu_Edouard_Roussalian.pdf "Ebola: Petit Compte rendu"]<ref>http://www.planete-homeo.org/ebola-petit-compte-rendu/</ref> nur von einem zehntägigen Aufenthalt in Liberia, von denen er sich drei Tage lang im Gebrauch von Schutzanzügen üben musste. Er müsste demnach am 27. Oktober zurückgekehrt sein. Als bekannt wurde, dass hier die Homöopathie zum Einsatz kommen sollte, wurde den Ärzten die Anwendung der Homöopathie untersagt. Nach Angaben eines Krankenhaussprechers sollen die Ärzte auch zugesichert haben, sich an das Verbot zu halten. In seinem nachträglichen "compte rendu" berichtet Broussalian von seinem Aufenthalt in Liberia so, als habe es ein Kontaktverbot zu Ebolakranken nicht gegeben. Vielmehr seien an der Gantra-Klinik gar keine Ebolafieberkranke zu finden gewesen. Überhaupt habe sich die Epidemie auf dem Rückzug befunden; Personen, die Aktien bei Pharmafirmen mit Impfstoffen besäßen, würden nun Geld verlieren, meinte er. Verkürzt dargestellt habe er Liberia (vorzeitig) verlassen, da ihm seine Genfer Patienten wichtiger seien. Mit der Kritik in der Presse und im Internet setzte sich Broussalian in seinem compte rendu nicht auseinander. Vielmehr finden sich darin abfällige Kommentare über Kritiker der gescheiterten Mission.
 
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
 
*[[Ebola-Mission von Homöopathen 2014]]
 
*[[Ebola-Mission von Homöopathen 2014]]
 
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==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==
 
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Aktuelle Version vom 20. November 2020, 11:08 Uhr

Homöopath Edouard Broussalian in einer Werbesendung für Computersoftware von Georgos Vithoulkas bei Youtube

Édouard Broussalian (geb. 1962) ist ein französischer Arzt, Homöopath und Impfgegner mit aktuellem Wohnort Genf, wo er eine Privatpraxis (Centre Médical Homéolaser) besitzt.[1] Er ist Mitglied der Organisation "Homéopathes sans Frontières" (Homöopathen ohne Grenzen) und betreibt seit 1996 im Internet einen Blog mit dem Namen "Planete Homeo". Er ist 1997 auch Gründer einer "Ecole Nationale d'Homeopathie" (ENH, nationale Homöopathieschule), die Fernkurse in Homöopathie anbietet. Ein Einjahresabonnenemt zum Anschauen von Videoclips über das Internet kostet 110 Euro.

Broussalian macht selbst immer wieder auf aggressive Weise als vermeintlicher Heiler schwerer Infektionskrankheiten auf sich aufmerksam, die er allein mit Homöopathie behandelt haben will. Dazu verbreitet er auch Videos bei Youtube. Seine entsprechenden Aktivitäten waren mehrfach Gegenstand von Presseartikeln, zuletzt 2014, als er versuchte, im westafrikanischen Liberia Menschenversuche an Ebolapatienten durchzuführen.

Über seinen Blog "planete homeo" verbreitet Broussalian Verschwörungstheorien und irreführende Kommentare gegen das Impfen und die evidenzbasierte, moderne Medizin.

Kurzbiographie

Broussalian studierte Medizin im französischen Grenoble und wurde 1988 Arzt. Er war zunächst in Annecy (Frankreich) als homöopathisch orientierter Arzt tätig. 2002 gründete er in Annecy ein privates Institut zur Haarentfernung mittels Laserstrahlen. Im Jahr 2004 eröffnete er in Genf in der Schweiz eine Arztpraxis für Allgemeinmedizin und homöopathische Schönheitsmedizin.

Aktivitäten

Broussalian wurde Präsident einer Lobbyvereinigung von französischen Homöopathen "Coordination des médecins homéopathes français"[2] und machte durch seinen Protest gegen das Verbot bestimmter Nosoden in Frankreich auf sich aufmerksam, als in Frankreich Mittel wie Luesinum, Medorrhinum, Psorinum, Morbillinum oder Pertussinum verboten wurden. Im Verbot sah Broussalian "den orchestrierten Mord an der Homöopathie". Man habe den Homöopathen ein Werkzeug genommen wie einem Maurer seine Kelle, schrieb Broussalian 1998.

2013 wurde Broussalian Vorsitzender der Organisation "Homéopathes Sans Frontières" (Homöopathen ohne Grenzen)[3], ganz offensichtlich in Anspielung auf die bekannte und international anerkannte Hilfsorganisation von Ärzten "medecins sans frontieres". Die französischen "Homöopathen ohne Grenzen" engagieren sich mit ihren homöopathischen Therapien in Haïti, Benin, Burkina Faso, Senegal, Marokko, Guinea und Madagaskar ohne dass es Belege für die Wirksamkeit der Homöopathie bei irgendeiner Krankheit gibt.

Broussalian und Therapie der Cholera mit Homöopathie in Haiti

Broussalian machte mit Menschenversuchen mit Homöopathie in Haiti auf sich aufmerksam. Er setzte dazu bei Cholerakranken Phosphor C200 aus einer Sprayflasche ein, machte private Videofilme davon und zeigt diese bei Youtube, wobei unklar bleibt, ob die Patienten zuvor ihre Erlaubnis gegeben hatten, im Video gezeigt zu werden. Obwohl zusätzlich auch eine herkömmliche Therapie durchgeführt wurde, sollen die Therapieerfolge aber nur durch das homöopathische Mittel erzielt worden sein.[4] Broussalian schreibt dazu in einem Artikel: "At the end of our stay, we were no longer providing new patients with an infusion, but immediately gave them the phosphorus spray. [...] Our brief experience in Haiti (which needs to be developed further in a more rigorous way) shows in our estimation the superiority of homeopathy even in severe infectious disease, and demonstrates that it can be very easily and effectively put to use– assuming that Hahnemann’s teaching has been truly under-stood."[5][6]

Trotz völligen Fehlens von Nachweisen für eine Eignung der Homöopathie bei Ebolafieber oder Cholera veröffentlichte Broussalian am 8. April 2014 einen Artikel über Menschen als "medizinische Versuchskaninchen in Entwicklungsländern" ("Cobayes médicaux dans les pays émergents").

Ebola-Mission 2014

Inzwischen gelöschter Artikel "Mission Ebola" von Edouard Broussalian bei planete-homeo.org (zum Vergrößern anklicken)

Im Herbst 2014 fand eine geheim gehaltene und letztendlich gescheiterte "Mission" von vier Homöopathen im westafrikanischen Liberia statt, um dort in unerlaubten Menschenversuchen Homöopathie bei Erkrankten des Ebolafiebers auszuprobieren, unter Umgehung von WHO-Richtlinien und der Helsinki-Konvention (siehe dazu Hauptartikel Ebola-Mission von Homöopathen 2014). Geplant war auch, diese "Mission" filmen zu lassen, so wie Broussalian es bereits zuvor in Haiti praktiziert hatte. Die liberianische Regierung untersagte dies jedoch.

Der Einsatz fand zum Zeitpunkt der westafrikanischen Ebolafieber-Epidemie 2014 statt und dauerte vom 17. Oktober 2014 bis zum 7. November 2014. Es liegen keinerlei Nachweise dafür vor, dass eine Behandlung des Ebolafiebers mit Homöopathie wirksam ist. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte bereits im August 2014 vor nicht konventionellen Therapieversuchen gewarnt.[7] Organisierend wirkten im Hintergrund der in Köthen (Deutschland) residierende Homöopathen-Lobbyverein Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis (LMHI)[8][9][10], der Leipziger Verein Freunde Liberias e.V. und der Ehrenkonsul von Liberia, Michael Kölsch[11].

Broussalian war einer der vier Homöopathen dieser "Ebola-Mission" und veröffentlichte vor der "Mission" auf seinem Blog planete-homeo.org zunächst einen französischsprachigen Artikel über die "Mission Ebola" in Liberia. Der Artikel war anfangs nur mit einem Passwort für Insider lesbar (das leicht zu erratende Passwort lautete "Ebola").[12] Nachdem die geheime Mission bekannt wurde, wurde der Artikel ohne Begründung entfernt. Der Wortlaut des Artikels in französischer Sprache ist aber auf der Diskussionsseite dieses Psiram-Artikels dokumentiert.

In Kommentaren zum Artikel, die nicht gelöscht wurden, riet eine "Gaby" (Gaby Rottler aus 91781 Weissenburg) dazu, "diskret" zu sein; eine öffentliche Stellungnahme der LMHI folge in Kürze.[13] Zusammengefasst spricht Broussalian am 12. Oktober 2014 davon, eine Gruppe deutscher Homöopathen in Liberia treffen zu wollen, die sich auf Einladung der Regierung dort aufhielten (gemeint ist hier wohl eine Einladung seitens des beteiligten Ehrenkonsuls von Liberia, Michael Kölsch). Die Mission werde von André Saine geleitet, der Erfahrung mit der Behandlung von Gelbfieber und eine Erfolgsquote von 0% Verstorbenen erreicht habe. Ebola sei in Wirklichkeit eine Art Gelbfieber ("Basiquement Ebola est une sorte de fièvre jaune"), schreibt der Autor weiter. Es sollen zwei Tage Training im Umgang mit "schrecklichen" Schutzanzügen folgen. Möglicherweise komme man aber auch überhaupt nicht in Kontakt mit Ebolainfizierten. Falls er mit Ebolaerkrankten in Kontakt komme, wolle er nach charakteristischen Symptomen suchen, um das entsprechende (gemeint ist homöopathische) Mittel zu finden. Innerhalb weniger Stunden müssten sich dann (also nach Gabe) gute Resultate einstellen. Das Ziel sei es, ebenfalls auf eine Letalität von 0% zu kommen (wie angeblich zuvor bei Gelbfieber). Wörtlich schreibt der Autor: "Wir riskieren doch nur die Krankheit oder uns lächerlich zu machen, nicht wahr? Und wir haben auch die Möglichkeit, gleichzeitig Menschen mit ganz anderen Erkrankungen zu behandeln, die genauso häufig vorkommen, aber weniger 'in Mode' sind." Laut seiner ersten Einschätzung kämen Mittel wie Arsen, Schlangengifte (genannt werden Lachesis und Crotalus sowie Cantharis) in Frage. Weiter: "Es ist eine einzigartige Gelegenheit, den Wert der Homöopathie aufzuzeigen. Man wird sicher alles anzweifeln, man wird bezweifeln, dass die Geheilten zuvor krank waren, aber wir hoffen, soviele behandeln zu können, dass ein Widerspruch unmöglich ist. Die Verkäufer der experimentellen Impfstoffe können sich (schon einmal) warm anziehen."

Im Blog von Édouard Broussalian konnte eine Zeitlang eine Diskussion mitverfolgt werden, welches homöopathische Mittel heilungsversprechend sein könnte. Zur Diskussion standen völlig unterschiedliche Mittel wie das Gift von Klapperschlange, Lanzenotter und Südamerikanischer Buschmeister. Aber auch von Phosphor und Quecksilberchlorid war die Rede. Eine Einigkeit war vor der Abreise der Gruppe nicht erkennbar.

Wie die LMHI am 11. November 2014 auf ihrer Homepage meldete, wurde der Gruppe der vier Homöopathen in Liberia untersagt, EVD-Patienten (also Ebolafiebererkrankte) zu sehen. Auch wurde der Gruppe untersagt, am Einsatzort die Homöopathie bei Ebolapatienten einzusetzen. Laut LMHI soll die Gruppe am 7. November 2014 wieder zurückgekehrt sein.[14] Broussalian spricht jedoch am 24. November 2014 in einem Kurzbericht "Ebola: Petit Compte rendu"[15] nur von einem zehntägigen Aufenthalt in Liberia, von denen er sich drei Tage lang im Gebrauch von Schutzanzügen üben musste. Er müsste demnach am 27. Oktober zurückgekehrt sein. Als bekannt wurde, dass hier die Homöopathie zum Einsatz kommen sollte, wurde den Ärzten die Anwendung der Homöopathie untersagt. Nach Angaben eines Krankenhaussprechers sollen die Ärzte auch zugesichert haben, sich an das Verbot zu halten. In seinem nachträglichen "compte rendu" berichtet Broussalian von seinem Aufenthalt in Liberia so, als habe es ein Kontaktverbot zu Ebolakranken nicht gegeben. Vielmehr seien an der Gantra-Klinik gar keine Ebolafieberkranke zu finden gewesen. Überhaupt habe sich die Epidemie auf dem Rückzug befunden; Personen, die Aktien bei Pharmafirmen mit Impfstoffen besäßen, würden nun Geld verlieren, meinte er. Verkürzt dargestellt habe er Liberia (vorzeitig) verlassen, da ihm seine Genfer Patienten wichtiger seien. Mit der Kritik in der Presse und im Internet setzte sich Broussalian in seinem compte rendu nicht auseinander. Vielmehr finden sich darin abfällige Kommentare über Kritiker der gescheiterten Mission.

Siehe auch

Anderssprachige Psiram-Artikel

Quellennachweise

  1. Place Cornavin 2, CH-1206 Geneve
  2. COORDINATION DES MEDECINS HOMEOPATHES FRANÇAIS (C.M.H.F.), Objet : regroupement des médecins homéopathes français pour veiller à la sauvegarde de la possibilité d’exercer librement. 229, route de la Tire, 74410 Saint-Jorioz. edouard.broussalian@wanadoo.fr, 12.1.1999
  3. http://www.hsf-france.com/Le-C-A.html?debut_articles_rubrique=%4029
  4. http://www.pepijnvanerp.nl/2014/10/homeopaths-in-liberia-mission-ebola/
  5. Spectrum of Homeopathy, Nr 2. 2011. Narayana Verlag
  6. http://www.youtube.com/watch?v=6lYVrTHjpHg
  7. http://www.who.int/mediacentre/news/ebola/15-august-2014/en/
  8. https://www.facebook.com/karen.allen.397501/posts/611211108989138
    Karen Allen
    23. Oktober um 10:57
    Liga Medicorum Homeopathica is continuing with it's ebola project. They have requested that time be given to establish outcomes before any more information about the project is distributed. It will be possible for the homeopathic community to contribute financial support to this project - I will post details here shortly when I have them.
  9. Zitat: Liga Medicorum Homeopathic Internationalis (LMHI.org) has developed a project to investigate and trial the use of homeopathy for ebola. A larger international team is providing investigation and research, and a small team of homeopathic physicians is onsite in Western Africa with a videographer to document progress.
    This project is physically, mentally, emotionally, politically and financially challenging. While those of us on the sidelines cannot solve most of these difficulties, we CAN help with the financial challenge! Our goal is to raise at least $5,000 to help keep homeopaths on the front lines in Liberia and possibly Ghana – we’ll keep you updated as news comes in [...]

    Quelle: http://www.homeopathyip.org/
  10. http://kloptdatwel.nl/2014/10/25/homeopaten-liberia-mission-ebola/
  11. http://www.liberia.michaelkoelsch.de/
  12. http://www.planete-homeo.org/mission-ebola/
  13. Zitate: Re: EBOLA EPIDEMIE, traitement homéopathique Postby MARIA » Fri Oct 17, 2014 7:29 pm Bonsoir Michel, vas voir ici, mais le lien ne fonctionne plus. mission-ebola-t3793.html Re: EBOLA EPIDEMIE, traitement homéopathique Postby Gaby » Sat Oct 18, 2014 5:54 am Le lien avait été fermé, car LMHI va publier ça la semaine prochaine officiellement. User avatar Gaby Re: Mission Ebola Postby Terrasienna » Tue Oct 21, 2014 6:12 pm Comme le soulignait Gaby, il me semble que cette mission est pilotée par la LMHI, et qu'ils veulent rester discrets pour l'instant.
  14. Zitat:
    November 11 Update on LMHI Mission to West Africa Our team returned from the mission healthy and well, but with different results than we had intended. Having arrive [sic] on 17 October, the four volunteers had received six days of introduction to national health authorities and instruction in Ebola safety protocol before proceeding to the Hospital in which they were supposed to work. But, somewhat surprisingly and due to a few diplomatic problems, they were not allowed to administer homeopathic remedies to the EVD patients as an adjunct to the WHO protocols. Existing EVD patients, already treated under WHO protocols, had to be managed under that therapy without homeopathic intervention because our volunteers were not allowed to enter the ETU’s (Ebola Treatment Units).Thus, we were unable to apply homeopathy on Ebola patients during this mission. Since the incidence of Ebola Virus Disease was already declining in that district, and Liberia in general, no new patients with Ebola were admitted to that hospital during the volunteers’ stay, which lasted until 7 November 2014. While awaiting decisions from the Health Ministry, the team treated very severe non-EVD patients who did arrive, regardless of their disease. Both hospital and clinic out-patients were seen and treated, with impressive results. The results were so promising that the LMHI were requested on departure to establish a program of homeopathic teaching and treatment in the Hospital The mission’s broader goal of bringing homeopathy to Liberia is therefore underway, thanks to the four volunteers and their work. We wish to thank the volunteers, the donors, our hosts in Liberia who supported us, and everyone who participated in the effort to get this team to Liberia, and to bring them home again safely.
    Quelle: [1]
  15. http://www.planete-homeo.org/ebola-petit-compte-rendu/