Traditionelle Europäische Medizin
Als Traditionelle Europäische Medizin (TEM) wird von einer privaten "Akademie für Traditionelle Europäische Medizin" im oberösterreichischen Ternberg[1] eine alternativmedizinisch-pflanzenheilkundlich-alchemistische Mix-Methode benannt, die im Eigenverständnis traditionelle Heilmethoden aus dem europäischen Raum weiterhin am Leben erhaltend integriere sowie "maßgeschneiderte Therapien" und "Diagnosen mit unbewaffnetem Auge" biete. In das Methodensammelsurium der TEM, die sich am Begriff der außereuropäischen Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) orientiert, ist eine Vielzahl von Methoden der Alternativmedizin und esoterische Lehren integriert, auch wenn sie sich im Einzelnen völlig widersprechen und von ganz unterschiedlichen Ursachen von Krankheit ausgehen.
Den Bezug zur TCM sieht der TEM-Gründer in einer Analogie zwischen den "fünf TCM-Elementen", die in der TEM die vier Elemente plus Äther seien.
Unterstützung fanden die TEM-Aktiven beim Interuniversitären Kolleg für Gesundheit und Entwicklung in Graz,[2] sowie einer Unesco e.V. in Wien[3], die als nationale Verbindungsstelle zur Pariser Unesco fungiert.
TEM "Traditionelle Europäische Medizin" ist auch der Name einer monatlich erscheinenden Publikation, die vom Verein "Herba Historica e.V." (am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg) herausgegeben wird. Herba Historica betreibt laut Satzung die Dokumentation und Erforschung "traditioneller Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanzen". Ob der Verein mehr als ein Heft herausgegeben hat, lässt sich an Hand der Internetpräsenz der Publikation nicht ersehen.
In der Schweiz wird von Naturheilpraktikern auch eine Traditionelle Europäische Naturheilkunde (TEN) ausgeübt.
Aktivitäten
Über die genannte TEM-Akademie in Ternberg werden Veranstaltungen in Hotels organisiert, bei denen die Teilnehmer mit den Sichtweisen der Vortragenden über verschiedenste Lehren der medizinischen Vorzeit und der Esoterik vertraut gemacht werden. Hinzu kommt Produktwerbung für die eigenen Phytopharma-Produkte, spagyrische Produktlinien und Produkte der alternativmedizinischen Gemmotherapie (die embryonale Zellgewebstherapie).
Zu den von der TEM-Akademie thematisierten Lehren gehört die Signaturenlehre (die Zeichen der Pflanzen kennen lernen), Alchemie, Geomantie, Nummerologie, Hypnosetechniken, Hildegard-Medizin und Klostermedizin, Anthroposophische Medizin, Tibetische Medizin, skrofuloese Formenkreis in der Humorallehre oder ein "Quantenbewusstsein" einer Elke Riess. Die Deutschlehrerin und Bühnentänzerin Riess[4] lehrt, dass Vergewaltigungen und Kindesmissbrauch heute deshalb geschehen können, weil das "Bewusstseinsfeld" früherer Generationen in einer Familie Vergewaltigungen und Missbrauch "anzieht". Täter werden somit entlastet.[5]
Als Organisator der Akademie und Erfinder der TEM erscheint ein Helmut Olesko. Als Vortragende bei TEM-Veranstaltungen werden ein Univ. Prof. Dr. Johannes Saukel[6] sowie der Physiker Prof. Herbert Pietschmann genannt[7] und Rüdiger Dahlke[8].
TEM-Akademie
Die TEM-Akademie ist eine 1997 gegründete Initiative des österreichischen Pharmaunternehmens phytopharma[9] und des Gründers der Firma, Helmut Olesko. Phytopharma ist ebenfalls in Ternberg zu finden. Die Akademie bietet Seminare für Ärzte, Apotheker und Therapeuten sowie nutzlose Zertifikate für Seminarteilnahmen an.
Im "Wissenschaftlichen Beirat" ist ein Univ. Prof. Dr. Johannes Saukel (Professor für Pharmakognosie in Wien) und der Schweizer Biologe Lukas Rist (Paracelsusspital in Richterswil) verzeichnet.
Helmut Olesko
Helmut Olesko (geb. 5. Januar 1943) ist der Gründer der TEM-Akademie. Olesko ist ehemaliger IBM-Angestellter und führte eine kleine Landwirtschaft in Niederösterreich. Olesko gründete 1974 die Firma Phytopharma, die inzwischen von seinem Sohn geführt wird.
Traditionelle Abendländische Medizin
An der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder wird vom Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften der Europa-Universität Viadrina auch ein Wahlkurs Traditionelle Abendländische Medizin (TAM) angeboten. Der neuzeitliche Begriff wird von einer 1993 gegründeten "Arbeitsgemeinschaft für Traditionelle Abendländische Medizin" (Natura Naturans) vereinnahmt, die damit ein alternativmedizinisches Sammelsurium von im Prinzip völlig unvereinbaren Methoden von Homöopathie bis zur Spagyrik versteht. Schwerpunkt ist die mittelalterliche Spagyrik; die Webdomain Spagirik.de ist beispielsweise auf die Webseite der TAM-Arbeitsgemeinschaft umgelegt.
Quellennachweise
- ↑ Private Akademie für Traditionelle Europäische Medizin GmbH, Dürnbachstraße 53, A 4452 Ternberg
- ↑ http://www.inter-uni.net/download/Expedition_Masters_Health_Sciences.pdf
- ↑ Österreichische UNESCO-Kommission, e.V. Wien, Universitätsstraße 5, A-1010 Wien
- ↑ http://www.tem-akademie.com/info_elke_riess.php
- ↑ Elke Riess:[...] du trägst 20 Generationen Mißbrauch in deinem Feld [...] Jetzt kann sein, dass du, wenn du Kinder kriegst, deine Kinder mißbrauchst, und du weißt gar nicht, warum [...] aber du trägst es im Feld, also hast du, äh, bist du sozusagen, wirst du Täter aufgrund einer energetischen Information, und weißt gar nicht, warum [...] oder du wirst so mit 16-17 vergewaltigt [...] der Minirock war´s nicht [...] die hat in ihrer Familienstruktur seit 20 Generationen Mißbrauch drinnen, d.h. sie ist ein Anziehungsfeld, die findet sich den anderen Mißbrauchten, die weiß aber garnix davon [...] es ist nur noch das energetische Feld vorhanden, das reicht aber, dass in ihr Leben sowas hereinkommen kann [...] jetzt, sollte Dir sowas passieren [...] dann, kann sein, das du sagst, "ich heile das" , z.B. sexuellen Mißbrauch Thema, automatisch heilst du deine Generationen rückwärts mit, d.h. das Feld wird wie gelöscht, ab dir startet die nächste Generation ohne diese Thematik [...]
- ↑ http://www.tem-akademie.com/info_johannes_saukel.php
- ↑ http://www.tem-akademie.com/info_herbert_pietschmann.php
- ↑ http://www.tem-akademie.com/referenten.php
- ↑ Phytopharma GesmbH, Trattenbachstrasse 20, 4452 Ternberg. FN 190673b. GF: Helmut Olesko, geb. 5. Januar 1943. GS: Christoph Olesko, geb. 12. Dezember 1964.