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| Als '''Hildegard Aderlass''' (Aderlass nach Hildegard von Bingen, Aderlass nach der Hl. Hildegard, Mikro-Aderlass nach Hildegard von Bingen usw.) wird in der [[Pseudomedizin]] eine Variante des [[Aderlass]] bezeichnet und dabei Bezug genommen auf die Benediktinerin [[Hildegard von Bingen]] (1098-1179) sowie die [[Humoralpathologie]]. | | Als '''Hildegard Aderlass''' (Aderlass nach Hildegard von Bingen, Aderlass nach der Hl. Hildegard, Mikro-Aderlass nach Hildegard von Bingen usw.) wird in der [[Pseudomedizin]] eine Variante des [[Aderlass]] bezeichnet und dabei Bezug genommen auf die Benediktinerin [[Hildegard von Bingen]] (1098-1179) sowie die [[Humoralpathologie]]. |
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− | Befürworter sehen in der mit Elementen aus der [[Esoterik]] und [[Mondmystik]] angereichten Elementen eine Methode einen Weg zur Behandlung von Erkrankungen unterschiedlichster Art. Genannt werden Allergien, Asthma, atopische Dermatitis, Gicht, Asthma, Multiple Sklerose (MS), Bluthochdruck, Sterilität und Polyarthritis (Rheuma). Die Methode soll ausschließlich positive Effkte hervorrufen, "kräftigend" wirken, "entgiftend" sein, Thromboseneigungen beseitigen und das Immunsystem stimulieren. Die Methode wird in der Alternativmedizinszene als eine "[[Umstimmungstherapie]] chronischer Erkrankungen" oder auch "bluthygienisches Verfahren zur Entgiftung, Immunstimulierung und Regulierung der Körperfunktionen" bezeichnet. Aus Befürwortersicht soll es gelingen, bei dem Aderlass ausschließlich "unreines Blut" dem Körper als "Schwarzgalle" oder vermeintliche [[Schlacke]] zu entziehen. | + | Befürworter sehen in der mit Elementen aus der [[Esoterik]] und [[Mondmystik]] angereicherten Methode einen Weg zur Behandlung von Erkrankungen unterschiedlichster Art. Genannt werden Allergien, Asthma, atopische Dermatitis, Gicht, Asthma, Multiple Sklerose (MS), Bluthochdruck, Sterilität und Polyarthritis (Rheuma). Die Methode soll ausschließlich positive Effekte hervorrufen, "kräftigend" wirken, "entgiftend" sein, Thromboseneigungen beseitigen und das Immunsystem stimulieren. Die Methode wird in der Alternativmedizinszene als eine "[[Umstimmungstherapie]] chronischer Erkrankungen" oder auch "bluthygienisches Verfahren zur Entgiftung, Immunstimulierung und Regulierung der Körperfunktionen" bezeichnet. Aus Befürwortersicht soll es gelingen, bei dem Aderlass ausschließlich "unreines Blut" dem Körper als "Schwarzgalle" oder vermeintliche [[Schlacke]] zu entziehen. |
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| Als ein Verbreiter der Methode wird ein Arzt namens Ewald Töth genannt, der auch ein spezielles Aderlass-Punktionsbesteck (Laminar-Nadel nach Töth) erfunden haben soll und das Werk "Der Hildegard-Aderlass nach Dr. Ewald Töth: Ein bluthygienisches Verfahren zur Entgiftung und Entsäuerung des Körpers" verfasste. Das Buch erschien 2004 im Licht-Quanten-Verlag. | | Als ein Verbreiter der Methode wird ein Arzt namens Ewald Töth genannt, der auch ein spezielles Aderlass-Punktionsbesteck (Laminar-Nadel nach Töth) erfunden haben soll und das Werk "Der Hildegard-Aderlass nach Dr. Ewald Töth: Ein bluthygienisches Verfahren zur Entgiftung und Entsäuerung des Körpers" verfasste. Das Buch erschien 2004 im Licht-Quanten-Verlag. |
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| Hildegard von Bingen machte Angaben zur Häufigkeit des Aderlasss, zur entnommnen Blutmenge sowie zu weiteren begleitenden Maßnahmen. Männer ab 30 sollten demnach mindestens einmal jährlich zur Ader gelassen werden und dabei "soviel Blut wie ein durstiger Mann in einem Zuge trinken kann" (100-150 ml) verlieren. Frauen sollen nach Ansicht von Hildegard von Bingen mehr "schädliche Säfte" und "krankmachende Fäulnisstoffe" besitzen als Männer und ein- bis zweimal im Jahr etwa die gleiche Blutmenge beim Aderlass verlieren. Hildegard von Bingen: ''..weil die Frau in ihrem Körper viel mehr schädliche Säfte und krankmachende Fäulnisstoffe besitzt als der Mann. Würde die Frau nicht von den schädlichen Säften und Fäulnisstoffen gereinigt, würde sie am ganzen Körper anschwellen und sich aufblähen und nicht leben und sterben können..'' | | Hildegard von Bingen machte Angaben zur Häufigkeit des Aderlasss, zur entnommnen Blutmenge sowie zu weiteren begleitenden Maßnahmen. Männer ab 30 sollten demnach mindestens einmal jährlich zur Ader gelassen werden und dabei "soviel Blut wie ein durstiger Mann in einem Zuge trinken kann" (100-150 ml) verlieren. Frauen sollen nach Ansicht von Hildegard von Bingen mehr "schädliche Säfte" und "krankmachende Fäulnisstoffe" besitzen als Männer und ein- bis zweimal im Jahr etwa die gleiche Blutmenge beim Aderlass verlieren. Hildegard von Bingen: ''..weil die Frau in ihrem Körper viel mehr schädliche Säfte und krankmachende Fäulnisstoffe besitzt als der Mann. Würde die Frau nicht von den schädlichen Säften und Fäulnisstoffen gereinigt, würde sie am ganzen Körper anschwellen und sich aufblähen und nicht leben und sterben können..'' |
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− | Der Aderlass nach Hildegard soll aus unbekannten Gründen nur die ersten sechs Tage nach Vollmond durchgeführt werden. Auch muss das Blut sichtbar "frei fliessen", ganz im Gegensatz zu Praktiken einer Blutentnahme in der wissenschaftlichen Medizin. | + | Der Aderlass nach Hildegard soll aus unbekannten Gründen nur während der ersten sechs Tage nach Vollmond durchgeführt werden. Auch muss das Blut sichtbar "frei fließen", ganz im Gegensatz zu Praktiken einer Blutentnahme in der wissenschaftlichen Medizin. |
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− | Nach dem Aderlass soll der Patient sich drei Tage lang ''...vor den Strahlen des hellen Lichtes der Sonne wie auch vor dem Scheine des brennenden Feuers in acht nehmen, weil während dieser drei Tage das Blut im Menschen durch diese Helligkeit erschüttert wird, bebt und häufig dem Herzen Schaden bringt...'' heißt es bei Hildegard von Bingen. Heutige Interpretationen sehen auch spezielle Diätvorschriften vor. | + | Nach dem Aderlass soll der Patient sich drei Tage lang ''...vor den Strahlen des hellen Lichtes der Sonne wie auch vor dem Scheine des brennenden Feuers in acht nehmen, weil während dieser drei Tage das Blut im Menschen durch diese Helligkeit erschüttert wird, bebt und häufig dem Herzen Schaden bringt...'', heißt es bei Hildegard von Bingen. Heutige Interpretationen sehen auch spezielle Diätvorschriften vor. |
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