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| ==Werbeaussagen zu Stutenmilch== | | ==Werbeaussagen zu Stutenmilch== |
| [[image:Bankhofer7.jpg|Stutenmilch-Werbung auf Bankhofer-Homepage (Mai 2010)|350px|thumb]] | | [[image:Bankhofer7.jpg|Stutenmilch-Werbung auf Bankhofer-Homepage (Mai 2010)|350px|thumb]] |
− | Laut Werbeaussagen sei Stutenmilch für Säuglinge geeignet, da die Stutenmilch antibakterielle und entzündungshemmende Bestandteile aufweise. Des weiteren habe Stutenmilch ein geringeres Potential, Allergien auszulösen. Bei [[alternativmedizin]]isch diagnostizierten "Kuhmilchallergien" wird häufig als Ersatz auf Ziegen- oder Stutenmilch verwiesen. Bei der IgE-vermittelten Kuhmilchallergie handelt es sich jedoch am häufigsten um eine Sensibilisierung auf Kaseine, welche aber artunspezifisch sind. Wenn man allergisch auf Kuhmilch ist, verträgt man daher auch Ziegen- und Stutenmilch nicht.<ref>Stöger P, Wüthrich B.: ''Type I allergy to cow milk proteins in adults. A retrospective study of 34 adult milk- and cheese-allergic patients''. Int Arch Allergy Immunol 1993;102:399-407.</ref> | + | Laut Werbeaussagen sei Stutenmilch für Säuglinge geeignet, da die Stutenmilch antibakterielle und entzündungshemmende Bestandteile aufweise. Des Weiteren habe Stutenmilch ein geringeres Potential, Allergien auszulösen. Bei [[alternativmedizin]]isch diagnostizierten "Kuhmilchallergien" wird häufig als Ersatz auf Ziegen- oder Stutenmilch verwiesen. Bei der IgE-vermittelten Kuhmilchallergie handelt es sich jedoch am häufigsten um eine Sensibilisierung auf Kaseine, welche aber artunspezifisch sind. Wer allergisch auf Kuhmilch reagiert, verträgt daher auch Ziegen- und Stutenmilch nicht.<ref>Stöger P, Wüthrich B.: ''Type I allergy to cow milk proteins in adults. A retrospective study of 34 adult milk- and cheese-allergic patients''. Int Arch Allergy Immunol 1993;102:399-407.</ref> |
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| Als Promoter für Stutenmilch trat insbesondere [[Hademar Bankhofer]] auf, der in der ARD warb: ''"Wenn man jüngste internationale Forschungsergebnisse zusammenfasst, so erfährt man, wie heilsam Stutenmilch in der Vorsorge und in der Behandlung ist: bei Fettstoffwechselstörungen, chronischen Leber-Erkrankungen, Magen- und Darmerkrankungen, Alkoholentwöhnung, Krebsnachbehandlung, Stoffwechselproblemen, Leistungsabfall und Immunschwäche [...]"''<ref>http://www.sueddeutsche.de/wissen/570/304546/text/</ref> | | Als Promoter für Stutenmilch trat insbesondere [[Hademar Bankhofer]] auf, der in der ARD warb: ''"Wenn man jüngste internationale Forschungsergebnisse zusammenfasst, so erfährt man, wie heilsam Stutenmilch in der Vorsorge und in der Behandlung ist: bei Fettstoffwechselstörungen, chronischen Leber-Erkrankungen, Magen- und Darmerkrankungen, Alkoholentwöhnung, Krebsnachbehandlung, Stoffwechselproblemen, Leistungsabfall und Immunschwäche [...]"''<ref>http://www.sueddeutsche.de/wissen/570/304546/text/</ref> |
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− | Die Berliner Boulevardzeitung "BZ" feierte Stutenmilch als "Wundermittel vom Ökohof" und berichtet über die Krankengeschichte eines einzigen Mannes mit Colitis ulcerosa, der angeblich durch das Trinken von Stutenmilch von der Krankheit geheilt worden sei. Der Artikel kommt mit gravierenden sachlichen Fehlern daher. So wird Colitis ulcerosa als Krankheit mit "tödlichem Ende" bezeichnet. Es löse sich bei dieser Krankheit "die Haut des Dickdarms allmählich auf" und der Arzt habe dem Patienten "1999 noch ein halbes Jahr" gegeben. | + | Die Berliner Boulevardzeitung "BZ" feierte Stutenmilch als "Wundermittel vom Ökohof" und berichtete über die Krankengeschichte eines einzigen Mannes mit Colitis ulcerosa, der angeblich durch das Trinken von Stutenmilch von der Krankheit geheilt worden sei. Der Artikel weist gravierende sachliche Fehler auf. So wird Colitis ulcerosa als Krankheit mit "tödlichem Ende" bezeichnet. Bei dieser Krankheit löse sich "die Haut des Dickdarms allmählich auf" und der Arzt habe dem Patienten "1999 noch ein halbes Jahr" gegeben. |
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| ==Stutenmilch zur vermeintlichen Krebsheilung== | | ==Stutenmilch zur vermeintlichen Krebsheilung== |
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| ==Studienlage== | | ==Studienlage== |
− | Tatsächlich sind bislang keine publizierten Studien bekannt, die oben genannte Aussagen stützen. Es liegen derzeit lediglich Publikationen über Kleinstudien vor sowie Veröffentlichungen in weitgehend unbekannten Journalen und gefertigte Diplomarbeiten. Einige der Veröffentlichungen sollen offenbar als positive Referenzen zur Zulassung von Stutenmilch als [[Diätetisches Lebensmittel]] dienen. | + | Tatsächlich sind bislang keine publizierten Studien bekannt, die die oben aufgeführten Aussagen stützen. Es liegen derzeit lediglich Publikationen über Kleinstudien vor sowie Veröffentlichungen in weitgehend unbekannten Journalen und gefertigte Diplomarbeiten vor. Einige der Veröffentlichungen sollen offenbar als positive Referenzen zur Zulassung von Stutenmilch als [[Diätetisches Lebensmittel]] dienen. |
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| Von der Universität Jena liegen unpublizierte Ergebnisse einer Interventionsstudie zu Stutenmilch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen vor. Die Untersuchung, die einen geringen Effekt von Stutenmilch aufzeigte, war jedoch nicht verblindet, was die Aussagekraft einschränkt.<ref>R. Schubert, C. Kahle, E. Kauf, I. Hobert, J. Hofmann, B. Gruhn, R. Häfer, H. Vogelsang: ''Interventionsstudie zur Wirksamkeit der Stutenmilch als Diätetikum für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.'' Vortrag zum 39. DGE-Kongress 14.-15.03.2002 in Jena</ref><ref>[http://www2.uni-jena.de/biologie/ieu/ep/cgi-bin/ksearch/ksearch.pl?t=1&b=1&u=1&l=1&alt=0&default=0&d=0&k=0&au=0&c=i&w=0&st=0&showm=5&terms=Stutenmilch&finden.x=0&finden.y=0 Untersuchungen der Universität Jena über Stutenmilch]</ref><ref>[http://www2.uni-jena.de/biologie/ieu/DOWNLOAD/Stutenmilch-dietetischewirkungen.pdf ''Stutenmilch - diätetische Eigenschaften'']</ref> | | Von der Universität Jena liegen unpublizierte Ergebnisse einer Interventionsstudie zu Stutenmilch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen vor. Die Untersuchung, die einen geringen Effekt von Stutenmilch aufzeigte, war jedoch nicht verblindet, was die Aussagekraft einschränkt.<ref>R. Schubert, C. Kahle, E. Kauf, I. Hobert, J. Hofmann, B. Gruhn, R. Häfer, H. Vogelsang: ''Interventionsstudie zur Wirksamkeit der Stutenmilch als Diätetikum für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.'' Vortrag zum 39. DGE-Kongress 14.-15.03.2002 in Jena</ref><ref>[http://www2.uni-jena.de/biologie/ieu/ep/cgi-bin/ksearch/ksearch.pl?t=1&b=1&u=1&l=1&alt=0&default=0&d=0&k=0&au=0&c=i&w=0&st=0&showm=5&terms=Stutenmilch&finden.x=0&finden.y=0 Untersuchungen der Universität Jena über Stutenmilch]</ref><ref>[http://www2.uni-jena.de/biologie/ieu/DOWNLOAD/Stutenmilch-dietetischewirkungen.pdf ''Stutenmilch - diätetische Eigenschaften'']</ref> |