| In seiner siebenseitigen Publikation über seine Diätform berichtete Evers eher oberflächlich über die angebliche Heilung von fünf an Multipler Sklerose erkrankten Patienten. Dabei handelte es sich um Fälle, die er während oder kurz nach dem II. Weltkrieg behandelt hatte. Im gleichen Aufsatz behauptete er, dass ab 1940 im Verlauf von 28 Jahren 13.000 MS-Patienten durch seine Praxis gegangen seien, von denen er 9.000 jahrelang behandelt haben wollte. Angeblich habe er 1.335 Patientenfilme gedreht, um den Behandlungserfolg zu dokumentieren. Wie genau jedoch die Patienten mit welchen Diätvorschriften behandelt wurden, wie sie diagnostiziert und wie der angebliche Behandlungserfolg wirklich bewertet wurde, erwähnte Evers nicht. Er behauptete lediglich lapidar: Ich habe viele hundert MS-Patienten, die sich alle vor Beginn unserer Kur verschlechtert hatten, geheilt. | | In seiner siebenseitigen Publikation über seine Diätform berichtete Evers eher oberflächlich über die angebliche Heilung von fünf an Multipler Sklerose erkrankten Patienten. Dabei handelte es sich um Fälle, die er während oder kurz nach dem II. Weltkrieg behandelt hatte. Im gleichen Aufsatz behauptete er, dass ab 1940 im Verlauf von 28 Jahren 13.000 MS-Patienten durch seine Praxis gegangen seien, von denen er 9.000 jahrelang behandelt haben wollte. Angeblich habe er 1.335 Patientenfilme gedreht, um den Behandlungserfolg zu dokumentieren. Wie genau jedoch die Patienten mit welchen Diätvorschriften behandelt wurden, wie sie diagnostiziert und wie der angebliche Behandlungserfolg wirklich bewertet wurde, erwähnte Evers nicht. Er behauptete lediglich lapidar: Ich habe viele hundert MS-Patienten, die sich alle vor Beginn unserer Kur verschlechtert hatten, geheilt. |
− | Vor dem Hintergrund, dass die Multiple Sklerose eine relativ seltene Erkrankung ist (sie kommt in einer Häufigkeit von 1-1,8 pro 1.000 Einwohner vor), ist es erstaunlich, dass Evers so viele MS-Patienten in seiner Praxis gesehen haben will. Glaubt man seinen Ausführungen aus dem Jahre 1969, so gingen täglich durchschnittlich neun Patienten durch seine Praxis, darunter bis zu sieben MS-Patienten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei Evers' MS-Patienten um tatsächliche MS-Erkrankte handelte, ist aus statistischer Sicht ausgesprochen gering. Vielmehr läßt sich nicht ausschließen, dass Evers nicht sorgfältig diagnostizierte und rasch MS-Diagnosen stellte. | + | Vor dem Hintergrund, dass die Multiple Sklerose eine relativ seltene Erkrankung ist (sie kommt in einer Häufigkeit von 1-1,8 pro 1.000 Einwohner vor), ist es erstaunlich, dass Evers so viele MS-Patienten in seiner Praxis gesehen haben will. Glaubt man seinen Ausführungen aus dem Jahre 1969, so gingen täglich durchschnittlich neun Patienten durch seine Praxis, darunter bis zu sieben MS-Patienten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei Evers' MS-Patienten um tatsächliche MS-Erkrankte handelte, ist aus statistischer Sicht ausgesprochen gering. Vielmehr läßt sich nicht ausschließen, dass Evers nicht sorgfältig diagnostizierte und leichtfertig MS-Diagnosen stellte. |