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==Multiple Sklerose - Eine Infektionskrankheit?==
 
==Multiple Sklerose - Eine Infektionskrankheit?==
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sie führt über einen Zeitraum von Monaten bis Jahren zu einer Vernichtung der die Nervenbahnen umhüllenden Strukturen, was letztlich zum Funktionsausfall der Nerven führt. In der Folge kann es zum Tode des Erkrankten kommen (van Noort et al. 2000). Die Ursachen der Erkrankung sind vielfältig. Eine ganze Reihe von Ursachen kann zum Symptomenbild der Multiplen Sklerose führen. Man muss sich im Klaren darüber sein, dass der Begriff MS eine übergeordnete Bezeichnung ist, unter der sich letztlich eine Vielzahl einzeln zu diagnostizierender bzw. auszuschließender Grunderkrankungen verstecken kann.
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Die Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sie führt über einen Zeitraum von Monaten bis Jahren zu einer Vernichtung der die Nervenbahnen umhüllenden Strukturen, was letztlich den Funktionsausfall der Nerven bewirkt. In der Folge kann es zum Tode des Erkrankten kommen (van Noort et al. 2000). Die Ursachen der Erkrankung sind vielfältig. Verschiedene Ursachen können zum Symptomenbild der Multiplen Sklerose führen. Der Begriff MS ist eine übergeordnete Bezeichnung, unter der eine Vielzahl einzeln zu diagnostizierender bzw. auszuschließender Grunderkrankungen subsummiert werden.
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Eine wahrscheinlich anteilsmäßig große Gruppe von MS-Erkrankten leidet an einer Infektion mit einem Keim aus der Familie der Clamydien (Clamydiacea pneumoniae). Diese Bakterien vermehren sich analog zu Pilzen mit einer Art Sporen, die durch die Luft schweben und wie Virenpartikel eingeatmet werden können. Auf die Idee, dass Bakterien eine Rolle bei MS spielen könnten, kam bereits der französische Arzt P. Marie im Jahre 1884. Allerdings fand dies in der Ärzteschaft kaum Widerhall. In den 1960er Jahren fand man im Serum von MS-Patienten Antikörper gegen diverse Rickettsien (die damalige Bezeichnung für Chlamydien). Jadin (1962) konnte im Serum von 374 MS-Patienten in 264 Fällen Antikörper gegen insgesamt fünf verschiedene Rickettsienarten finden. Diese Infektionstheorie passte ins Bild, denn in den Jahren 1943-1960 war man auf den Farroer-Inseln, die zwischen 1940-1945 von britischen Truppen besetzt worden waren und wo man zwischen 1920-1943 keinen einzigen MS-Fall gefunden hatte, mit einer richtigen MS-Epidemie konfrontiert worden. In den Jahren nach der Besetzung erkrankten 25 der ursprünglichen Inseleinwohner an Multipler Sklerose, was eindeutig auf die Übertragung eines infektiösen Agens hinwies, das durch die britischen Truppen eingeschleppt worden sein musste (Perlmutter 1983).
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Eine wahrscheinlich anteilsmäßig große Gruppe von MS-Erkrankten leidet an einer Infektion mit einem Keim aus der Familie der Clamydien (Clamydiacea pneumoniae). Diese Bakterien vermehren sich analog zu Pilzen mit einer Art Sporen, die durch die Luft schweben und wie Virenpartikel eingeatmet werden können. Bereits der französische Arzt P. Marie vermutete im Jahre 1884, dass Bakterien eine Rolle bei MS spielen könnten. Allerdings fand dies in der Ärzteschaft kaum Widerhall. In den 1960er Jahren fand man im Serum von MS-Patienten Antikörper gegen diverse Rickettsien (die damalige Bezeichnung für Chlamydien). Jadin (1962) wies im Serum von 374 MS-Patienten in 264 Fällen Antikörper gegen insgesamt fünf verschiedene Rickettsienarten nach. Diese Infektionstheorie passte ins Bild: in den Jahren 1943-1960 war man auf den Faroer-Inseln, die zwischen 1940-1945 von britischen Truppen besetzt waren und auf denen es zwischen 1920-1943 keinen einzigen MS-Fall gab, mit einer richtigen MS-Epidemie konfrontiert. In den Jahren nach der Besetzung erkrankten 25 der ursprünglichen Inseleinwohner an Multipler Sklerose, was eindeutig auf die Übertragung eines infektiösen Agens hinwies, das durch die britischen Truppen eingeschleppt worden sein musste (Perlmutter 1983).
    
Im Liquorgewebe MS-Erkrankter konnten vor einigen Jahren Antikörper von Chlamydia pneumoniae nachgewiesen werden (Sriram et al. 1998). Dies stützt die Infektionstheorie. Allerdings ist der Nachweis schwierig, da Chlamydien Bakterien sind, die innerhalb der Nervenzellen leben und sich somit dem Zugriff des Immunsystems entziehen können. Deshalb ist auch die Antikörperproduktion der Abwehrzellen gegen C. pneumoniae gering. Da man den Keim selbst nur sehr schwer nachweisen kann und auch bei einer vorhandenen Infektion nicht unbedingt Antikörper in ausreichender Menge produziert werden müssen, können diese Infektionen laboranalytisch leider auch heute noch leicht übersehen werden. Man findet einfach keinen positiven Befund, obwohl der Patient aller Wahrscheinlichkeit nach an einer behandelbaren ZNS-Infektion mit einem Bakterium leidet.
 
Im Liquorgewebe MS-Erkrankter konnten vor einigen Jahren Antikörper von Chlamydia pneumoniae nachgewiesen werden (Sriram et al. 1998). Dies stützt die Infektionstheorie. Allerdings ist der Nachweis schwierig, da Chlamydien Bakterien sind, die innerhalb der Nervenzellen leben und sich somit dem Zugriff des Immunsystems entziehen können. Deshalb ist auch die Antikörperproduktion der Abwehrzellen gegen C. pneumoniae gering. Da man den Keim selbst nur sehr schwer nachweisen kann und auch bei einer vorhandenen Infektion nicht unbedingt Antikörper in ausreichender Menge produziert werden müssen, können diese Infektionen laboranalytisch leider auch heute noch leicht übersehen werden. Man findet einfach keinen positiven Befund, obwohl der Patient aller Wahrscheinlichkeit nach an einer behandelbaren ZNS-Infektion mit einem Bakterium leidet.
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Bei MS-Patienten mit klinischen Symptomen findet man allerdings doch noch relativ häufig Antikörper gegen C. pneumoniae. Sriram et al. (1999) konnten in 64% von 37 Patienten mit Multipler Sklerose einen entsprechenden Befund sichern.
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Bei MS-Patienten mit klinischen Symptomen findet man allerdings relativ häufig Antikörper gegen C. pneumoniae. Sriram et al. (1999) konnten bei 64% von 37 Patienten mit Multipler Sklerose einen entsprechenden Befund sichern.
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Es gibt Antibiotika, die in der Lage sind, auch innerhalb der menschlichen Zelle ausreichende Wirkspiegel zu erzeugen, um C. pneumoniae den Garaus zu machen. Dabei handelt es sich um bestimmte Antibiotika (Oflocaxin, Rifampicin, Roxithromycin), deren Anwendung aber nicht gänzlich nebenwirkungsfrei ist. Mit ihnen ist es möglich, symptomatische MS-Patienten, deren Erkrankung auf eine Infektion mit C. pneumoniae zurückzuführen ist, erfolgreich zu behandeln (Treib und Haaß 1999).
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Es gibt Antibiotika, die in der Lage sind, auch innerhalb der menschlichen Zelle ausreichende Wirkspiegel zu erzeugen, um C. pneumoniae zu bekämpfen. Dabei handelt es sich um bestimmte Antibiotika (Oflocaxin, Rifampicin, Roxithromycin), deren Anwendung aber nicht nebenwirkungsfrei ist. Mit ihnen ist es möglich, symptomatische MS-Patienten, deren Erkrankung auf eine Infektion mit C. pneumoniae zurückzuführen ist, erfolgreich zu behandeln (Treib und Haaß 1999).
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Bevor man sich also einer unwirksamen, mittelalterlichen Quacksalberdiät hingibt, sollte man den akut erkrankten MS-Patienten lieber zunächst mit sinnvollen Medikamenten versorgen. Nicht jeder Fall einer Multiplen Sklerose ist durch eine Chlamydien-Infektion bedingt, aber es deutet vieles darauf hin, dass dieser intrazellulär lebende Parasit eine der Hauptquellen für dieses Symptomenbild ist. Mit Diäten ist gegen eine solche Infektion nichts auszurichten, was auch eine der Hauptursachen für das Versagen der Evers-Diät sein dürfte. Sie wirkt nur, wenn sie von wirksamen Heilbehandlungsmethoden flankiert ist und sich in deren therapeutischen Windschatten bewegen kann.
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Nicht jeder Fall einer Multiplen Sklerose ist durch eine Chlamydien-Infektion bedingt, aber es deutet vieles darauf hin, dass dieser intrazellulär lebende Parasit eine der Hauptquellen für dieses Symptombild ist. Eine Diät kann gegen eine solche Infektion nicht wirksam sein, was auch eine der Hauptursachen für das Versagen der Evers-Diät sein dürfte. Sie wirkt nur, wenn sie von wirksamen Heilbehandlungsmethoden flankiert ist und sich in deren therapeutischen Windschatten bewegen kann.
    
==Quellennachweise==
 
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