| Als Prediger der freien Sexualität und Gründer einer obskuren "Aktions-Analytischen Organisation" (AAO) stand er von 1972 bis 1990 in einem abgelegenen Winkel des österreichischen Burgenlands einer Kommune auf dem Landgut Friedrichshof vor, in der bis zu 700 Jünger die Lehren des Meisters unter dessen Anleitung in die Tat umsetzten - und dabei machte sich Mühl der Kinderschändung strafbar.<ref> Jürgen von Kremb: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-30090534.html "Opfer der Kommune"] Der Spiegel 10/04. 1. März 2004, aufgerufen am 24. August 2011</ref> Kritiker wie der aus der Sekte ausgeschiedene Andreas Schlothauer verweisen auf dessen starken autoritären Tendenzen: Mühl setzte sich beispielsweise selbst den Ritualen der Aktionsanalyse nicht aus. Bei der Brechung der „Körperpanzerung“ nach Wilhelm Reich sei als Experiment in einigen Einzelfällen etwa auch die so genannte „Watschenanalyse“ praktiziert worden, bei der sich der Analysand auf seine Hände zu setzen und von Seiten Mühls und seiner Therapieschüler auf dem Weg in die wieder erlebte Kindheit Ohrfeigen zu erdulden hatte. Mühl hatte auch die Idee der so genannten „Struktur“, einer Durchnummerierung der Kommunemitglieder im Sinne einer Hackordnung. Auch die Etablierung einer „ersten Frau“ und die Vorbereitung seines Sohnes auf die Nachfolge des Kommunegründers in der Spätphase der Kommune sprechen für extremen Autoritarismus des Sektengründers. | | Als Prediger der freien Sexualität und Gründer einer obskuren "Aktions-Analytischen Organisation" (AAO) stand er von 1972 bis 1990 in einem abgelegenen Winkel des österreichischen Burgenlands einer Kommune auf dem Landgut Friedrichshof vor, in der bis zu 700 Jünger die Lehren des Meisters unter dessen Anleitung in die Tat umsetzten - und dabei machte sich Mühl der Kinderschändung strafbar.<ref> Jürgen von Kremb: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-30090534.html "Opfer der Kommune"] Der Spiegel 10/04. 1. März 2004, aufgerufen am 24. August 2011</ref> Kritiker wie der aus der Sekte ausgeschiedene Andreas Schlothauer verweisen auf dessen starken autoritären Tendenzen: Mühl setzte sich beispielsweise selbst den Ritualen der Aktionsanalyse nicht aus. Bei der Brechung der „Körperpanzerung“ nach Wilhelm Reich sei als Experiment in einigen Einzelfällen etwa auch die so genannte „Watschenanalyse“ praktiziert worden, bei der sich der Analysand auf seine Hände zu setzen und von Seiten Mühls und seiner Therapieschüler auf dem Weg in die wieder erlebte Kindheit Ohrfeigen zu erdulden hatte. Mühl hatte auch die Idee der so genannten „Struktur“, einer Durchnummerierung der Kommunemitglieder im Sinne einer Hackordnung. Auch die Etablierung einer „ersten Frau“ und die Vorbereitung seines Sohnes auf die Nachfolge des Kommunegründers in der Spätphase der Kommune sprechen für extremen Autoritarismus des Sektengründers. |
− | Anlässlich der Mühl-Schau im Jahr 2004 im WIener MAK, in der sie den Versuch einer Rehabilitierung des Künstlers sehen, melden sich nun zwei junge Frauen zu Wort, die neue Vorwürfe erheben: Mühl habe nicht nur, wie bislang bekannt war, Teenager missbraucht, sondern auch Kinder in jüngerem Alter. In eidesstattlichen Erklärungen schildern die beiden Opfer, wie Mühl sie als kleine Kinder zu sexuellen Handlungen gezwungen habe. Eine der Frauen, heute 29, sagt etwa aus, sie habe als Fünfjährige, umringt von der Führungsmannschaft der Kommune, Mühl sexuell befriedigen müssen.<ref> Jürgen von Kremb: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-30090534.html "Opfer der Kommune"] Der Spiegel 10/04. 1. März 2004, aufgerufen am 24. August 2011</ref> Die beiden nun gegen Mühl auftretenden Frauen sagen, sie seien zur Zeit der Gerichtsverhandlung gegen Mühl von Ex-Kommunarden gezwungen worden, nicht über die Geschehnisse zu reden. Insbesondere über die aktuelle Ehrung ihres Peinigers empört sich eine der beiden: "Es darf doch nicht wahr sein, dass Otto Mühl nach dem, was er den Kindern vom Friedrichshof angetan hat, ins Museum kommt und viele von uns mit den psychischen Schäden, die er uns zugefügt hat, in der Klapse enden." | + | Anlässlich der Mühl-Schau im Jahr 2004 im WIener MAK, in der sie den Versuch einer Rehabilitierung des Künstlers sehen, melden sich nun zwei junge Frauen zu Wort, die neue Vorwürfe erheben: Mühl habe nicht nur, wie bislang bekannt war, Teenager missbraucht, sondern auch Kinder in jüngerem Alter. In eidesstattlichen Erklärungen schildern die beiden Opfer, wie Mühl sie als kleine Kinder zu sexuellen Handlungen gezwungen habe. Eine der Frauen, heute 29, sagt etwa aus, sie habe als Fünfjährige, umringt von der Führungsmannschaft der Kommune, Mühl sexuell befriedigen müssen.<ref> Jürgen von Kremb: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-30090534.html "Opfer der Kommune"] Der Spiegel 10/04. 1. März 2004, aufgerufen am 24. August 2011</ref><ref>http://derstandard.at/1583787</ref> Die beiden nun gegen Mühl auftretenden Frauen sagen, sie seien zur Zeit der Gerichtsverhandlung gegen Mühl von Ex-Kommunarden gezwungen worden, nicht über die Geschehnisse zu reden. Insbesondere über die aktuelle Ehrung ihres Peinigers empört sich eine der beiden: "Es darf doch nicht wahr sein, dass Otto Mühl nach dem, was er den Kindern vom Friedrichshof angetan hat, ins Museum kommt und viele von uns mit den psychischen Schäden, die er uns zugefügt hat, in der Klapse enden." |