Zeile 28: |
Zeile 28: |
| ==Die Rolle des Schmerzes in der GNM== | | ==Die Rolle des Schmerzes in der GNM== |
| Anders als in der modernen Medizin, in der versucht wird, kranken Menschen ihr Menschenrecht auf Schmerzfreiheit zu sichern, soll der Schmerz aus Sicht der Neuen Medizin eine heilsame Wirkung haben und muss ohne effektive Schmerzstillung ertragen werden. Opiate und andere potente Schmerzmittel wie Morfin werden eigenen Patienten gegenüber als todbringende Medikamente gebrandmarkt, deren Anwendung die eigentliche Todesursache vieler Erkrankungen wäre. Ähnliche Konzepte sind aus der Zeit des Nationalsozialismus und aus Kriegszeiten bekannt. Zitat RG Hamer: ''"Wenn zum Beispiel ein Patient weiß, dass seine von der Knochenhaut kommenden Schmerzen eine gute Sache sind, dann kann er diese ohne Probleme ertragen. Alle meine Patienten konnten die Schmerzen ertragen, sie waren sogar froh darüber! Weil sie sagen 'Ah, sehr gut, meine Knochen sind in Lösung, sie verknöchern'...Meine Patienten hätten von mir Morphium gegen den Schmerz bekommen können, es war ja zur Hand, aber keiner wollte es, nicht einmal Pillen gegen den Schmerz, kein Einziger. Sie haben sich leichten Herzens dazu entschlossen kein Morphium zu nehmen, 'wir wollen kein Morphium oder Pillen gegen den Schmerz', sie haben Nein gesagt"'' (aus einem Interview am 23.09.2007). Die entsetzlichen Qualen, unter denen viele [[Opfer der Germanischen Neuen Medizin]] zu Hause oder in seinen privaten [[Hamer-Kliniken|Kliniken]] leiden mussten, verdrängen Hamer und seine Anhänger. Krebspatienten sind bekanntlich oft bereit, für haltlose Versprechungen Unkundiger Schmerzen hinzunehmen, in der Hoffnung auf eine Besserung ihres Krankheitsbildes. Diese Fälle können als versuchte oder erfolgte Körperverletzung angesehen werden. So war eine 59-jährige Krebspatientin mit starken Tumorschmerzen bis zu ihrem Tode bereit, auf Analgetika zu verzichten, da man ihr einredete, diese (sowie sämtliche Medikamente) würden ihre Prognose beeinträchtigen <ref>Staudigel K, Hankemeier U., Ärztliches Verbot von Schmerztherapie bei Tumorschmerzpatienten, ein unglaublicher Fallbericht. Der Schmerz, Heft Vol 14, Number 2 / April 2000</ref>. | | Anders als in der modernen Medizin, in der versucht wird, kranken Menschen ihr Menschenrecht auf Schmerzfreiheit zu sichern, soll der Schmerz aus Sicht der Neuen Medizin eine heilsame Wirkung haben und muss ohne effektive Schmerzstillung ertragen werden. Opiate und andere potente Schmerzmittel wie Morfin werden eigenen Patienten gegenüber als todbringende Medikamente gebrandmarkt, deren Anwendung die eigentliche Todesursache vieler Erkrankungen wäre. Ähnliche Konzepte sind aus der Zeit des Nationalsozialismus und aus Kriegszeiten bekannt. Zitat RG Hamer: ''"Wenn zum Beispiel ein Patient weiß, dass seine von der Knochenhaut kommenden Schmerzen eine gute Sache sind, dann kann er diese ohne Probleme ertragen. Alle meine Patienten konnten die Schmerzen ertragen, sie waren sogar froh darüber! Weil sie sagen 'Ah, sehr gut, meine Knochen sind in Lösung, sie verknöchern'...Meine Patienten hätten von mir Morphium gegen den Schmerz bekommen können, es war ja zur Hand, aber keiner wollte es, nicht einmal Pillen gegen den Schmerz, kein Einziger. Sie haben sich leichten Herzens dazu entschlossen kein Morphium zu nehmen, 'wir wollen kein Morphium oder Pillen gegen den Schmerz', sie haben Nein gesagt"'' (aus einem Interview am 23.09.2007). Die entsetzlichen Qualen, unter denen viele [[Opfer der Germanischen Neuen Medizin]] zu Hause oder in seinen privaten [[Hamer-Kliniken|Kliniken]] leiden mussten, verdrängen Hamer und seine Anhänger. Krebspatienten sind bekanntlich oft bereit, für haltlose Versprechungen Unkundiger Schmerzen hinzunehmen, in der Hoffnung auf eine Besserung ihres Krankheitsbildes. Diese Fälle können als versuchte oder erfolgte Körperverletzung angesehen werden. So war eine 59-jährige Krebspatientin mit starken Tumorschmerzen bis zu ihrem Tode bereit, auf Analgetika zu verzichten, da man ihr einredete, diese (sowie sämtliche Medikamente) würden ihre Prognose beeinträchtigen <ref>Staudigel K, Hankemeier U., Ärztliches Verbot von Schmerztherapie bei Tumorschmerzpatienten, ein unglaublicher Fallbericht. Der Schmerz, Heft Vol 14, Number 2 / April 2000</ref>. |
| + | |
| + | ==Ist die GNM eine Sekte?== |
| + | Diese Frage wird oft gestellt und ist nicht einfach zu beantworten. Einerseits beschäftigt sich das Hamersche Konstrukt namens "Germanische Neue Medizin" nicht mit religiösen Themen. Andererseits basiert eben jenes Konstrukt ausschließlich auf Glaubensinhalten, die sich dem rational denkenden – um nicht zu sagen unverblendeten – Menschen vollkommen entziehen. |
| + | |
| + | Die Anhänger Hamers tun nur eines: Sie glauben. Sie glauben absolut vorbehalt- und kritiklos den Hamerschen Theorien, die von Pilhar in der Öffentlichkeit verbreitet werden. Keiner der Anhänger Hamers fragt ernsthaft nach stichhaltigen Beweisen für dessen Behauptungen. Und keiner der Anhänger fragt ernsthaft nach einem Beleg dafür, dass jemals auch nur ein einziger krebskranker Mensch anhand der GNM geheilt worden wäre <ref>http://gnm-aufklaerung.blogspot.com/2006/02/bislang-keine-einzige-heilung-durch.html</ref>. Damit diese peinlichen Fragen auch in Zukunft unterbleiben, wird innerhalb der GNM-Gruppierung gebetsmühlenartig die – ebenso unbewiesene – Behauptung aufrecht erhalten, die GNM sei ja schon x-fach überprüft und verifiziert worden<ref>http://gnm-aufklaerung.blogspot.com/2006/02/die-angeblichen-verifizierungen-der.html</ref>. |
| + | |
| + | Zum Charakter der GNM gehört auch die bewusste falsche Darstellung von gegebenen Fakten, die teilweise zur Entwicklung von Verschwörungstheorien herangezogen werden. So z.B. die Behauptung, die Uni Tübingen sei gerichtlich dazu verurteilt worden, die GNM zu prüfen. Diese Behauptung ist falsch. Wie dem entsprechenden Urteil gegen die Uni Tübingen zu entnehmen ist, wurde lediglich ein erneuter Beschluss bzgl. der Ablehnung des Habilitationsgesuches Hamers gefordert, da der erste Beschluss einen Formfehler beinhaltete. Das Verwaltungsgericht Sigmaringen schreibt dazu in seiner Urteilsbegründung vom 17.12.1987 (Az: 3 K 1180/86): |
| + | |
| + | ''"Soweit der Kläger die Verpflichtung der Beklagten erstrebt, ihm die Habilitation zu erteilen, ist die Klage unbegründet. Überdies scheitert die Begründetheit dieses Verpflichtungsantrages auch an prüfungsrechtlichen Grundsätzen. In der Rechtsprechung ist anerkannt, dass eventuell vorhandene Mängel bei der Bewertung einer vorhandenen, in einem Gegenstand oder Schriftstück verkörperten Prüfungsleistung - und als solche muß auch eine Habilitationsschrift angesehen werden - etwa dergestalt, daß im Verfahren Fehler unterlaufen sind, von den Prüfern ein unrichtiger Sachverhalt zugrundegelegt wurde oder allgemeingültige Bewertungsmaßstäbe nicht beachtet worden sind, grundsätzlich nur zu einem Anspruch auf Neubewertung der Leistung führen kann <ref>vgl. BVerwG, Beschl.v. 16.4.1980, Buchholz 421.= Nr. 127; VGH Beschl.v. 14.12.1981 - 9 S 1092/80) […]</ref>. Im Falle des Klägers ist es jedoch - abgesehen von der ohnehin fehlenden Spruchreife - so, dass die Voraussetzungen für einen ausnahmsweise anzunehmenden Anspruch auf Erteilung der Habilitation nicht gegeben sind. Vielmehr können eventuelle Rechtsfehler, mit denen die Entscheidung der Habilitation auf der Grundlage einer neuen dem zuständigen Prüfungsorgan obliegenden Bewertung der von ihm eingereichten Arbeit führen <ref>vgl. VGH, Urt.v. 18.10.1977 - IX 971/77 -</ref>. Der in dem vom Kläger gestellten Verpflichtungsantrag als "weniger" enthaltene Antrag auf Verpflichtung der Beklagten zur Neubescheidung über sein Habilitationsgesuch gem. § 113 Abs. 4 Satz 2 VwGO ist jedoch begründet. Insoweit ist der Bescheid der Beklagten vom 10.5.1982 rechtswidrig und verletzt den Kläger in seinen Rechten."'' |
| + | |
| + | Wichtig ist vor allem der letzte Abschnitt, welcher jeden Hamer-Anhänger Lügen straft, der weiterhin behauptet, die Uni Tübingen wurde zur Überprüfung der NM (damals noch ohne "G") verurteilt. Lediglich der Beschluss zur Ablehnung musste neu gefasst und Hamer entsprechend mitgeteilt werden. Laut Hamer und seinen Anhängern jedoch ist die Weigerung der Uni Tübingen, die GNM zu überprüfen, erstens rechtswidrig und zweiten nichts anderes als ein Teil der weltweiten Verschwörung gegen ihn selbst und die ganze GNM (s.u.). |
| + | |
| + | Sektenartig ist zumindest auch die Hierarchie der GNM. Der Guru Hamer saß, von den Justizbehörden mehrerer europäischer Staaten gesucht, im spanischen Exil und war dort für den normalen Hamer-Anhänger nicht erreichbar. Dadurch wurde er zur nahezu mystischen Figur, zu der nur ein innerer Kreis der GNM-Anhänger Zugang hatte. Gleichwohl wird seine medizinische und politische Lehre von seinem Verkünder Helmut Pilhar unter die Gläubigen gebracht. Dieser herrscht autoritär über einige Dutzend so genannter Studienkreisleiter (früher: Stammtischleiter), die wiederum eine Schar von – sagen wir: Laien unterrichten. Mitglieder der GNM, die öffentlich eine andere als die von Pilhar vorgegebene Meinung vertreten, werden hart zurecht gewiesen. Dies hat schon dazu geführt, dass sich Teile der GNM-Gläubigen von der von Pilhar dominierten Struktur abgesondert haben. |
| + | |
| + | Sektenartig ist auch die praktische Anwendung der GNM, wenn es sie überhaupt gibt. In den GNM-eigenen Diskussionsforen wird oft nach GNM-Therapeuten gefragt. Doch noch nie gab es auf eine solche Frage eine direkte Antwort mit einem Hinweis auf einen entsprechenden Therapeuten. Angeblich, weil die Ausübung der GNM in Deutschland verboten sei. |
| + | Doch diese Behauptung ist falsch. In Deutschland herrscht grundsätzlich Therapiefreiheit, und jeder Therapeut, gleich ob Arzt oder [[Heilpraktiker]], darf die Verfahren anwenden, die er möchte. Verbotene Verfahren gibt es nicht. Einzig und allein für die Folgen muss jeder Therapeut haften, evtl. sogar strafrechtlich. Fragende werden dagegen meist mit dem Hinweis abgespeist, man möge sich an einen ominösen Förderverein oder an den nächsten Stammtischleiter wenden. Das Ziel ist klar: wieder ein GNM-Mitglied mehr, dem die Hamersche Hirnwäsche verpasst werden kann. |
| + | |
| + | Wobei wir auch schon beim wichtigsten Aspekt der Frage nach der Sektenhaftigkeit der GNM sind. Für einen normalen Menschen mit gesundem Menschenverstand ist es nicht nachvollziehbar, dass sich Zeitgenossen auf die abstrusen Theorien Hamers einlassen. Verstehen könnte man es noch bei unheilbar krebskranken Menschen, die ja vollkommen legitim auch im Bereich der Alternativmedizin nach Chancen suchen. |
| + | |
| + | Die meisten Anhänger Hamers sind zumindest körperlich gesund, viele vertreten jedoch mit einer solchen Inbrunst und Vehemenz die Hamerschen Lehren, dass dies eindeutig psychopathologische Züge annimmt. Auch die eigene Vita wird voll und ganz dem großen Ziel, der Anerkennung der GNM untergeordnet. Für Hamer und die Anerkennung seiner Theorien gehen regelmäßig jedes Jahr einige hundert Menschen in Tübingen auf die Straße. Sie kommen aus ganz Europa angereist. |
| + | Doch keinem dieser Demonstranten scheint klar zu sein, dass es ganz und gar nicht irgendeiner wissenschaftlichen Gepflogenheit entspricht, die Anerkennung irgendwelcher abstruser Theorien per Demonstrationen durchzusetzen. Keiner der Demonstranten scheint sich nur eine Sekunde ernsthaft und realitätsbezogen zu fragen, warum Hamer mit seiner Theorie, egal, ob mit G oder ohne, seit über 20 Jahren keinen Erfolg hat, warum er mehrfach vorbestraft ist und nun als Verbrecher tituliert werden muss, und warum er per Haftbefehl in mindestens drei Staaten gesucht wird. |
| + | Innerhalb der GNM-Doktrin werden diese Aspekte mit kruden Verschwörungstheorien behandelt, in deren Mittelpunkt der [[Ryke Geerd Hamer und Antisemitismus|Antisemitismus Hamers]] steht. Die Juden seien es nämlich, welche die Verbreitung der GNM letztlich verhinderten, doch sie selbst würden ihre krebskranken Patienten schon lange ausschließlich nach der GNM behandeln. |
| + | |
| + | Will man nun unter Einbeziehung der obigen Tatsachen erneut die Frage nach der Sektenhaftigkeit der GNM beantworten, ist man aber tatsächlich nicht viel weiter gekommen. Die GNM-Gruppe selbst distanziert sich selbstverständlich von dem Begriff Sekte. Aber welche Sekte steht denn schon dazu, dass sie eine Sekte ist? |
| + | |
| + | Als Antwort muss man sich damit begnügen: eine Sekte ist, was Außenstehende darin sehen. Je okkulter, abwegiger, realitätsfremder und verschwörungstheoretischer die Lehren einer Gruppe sind, desto eher ist man als Außenstehender geneigt, diese als Sekte zu bezeichnen. Demnach darf sich also weder Hamer, noch einer seiner Anhänger wundern, wenn die GNM als Sekte bezeichnet wird. |