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| Es ist demzufolge auch nicht eindeutig geklärt, wie weit der Blutzucker- oder Insulinspiegel gesenkt werden muss, um tatsächlich eine selektive schädliche Wirkung auf Krebszellen zu erreichen. Genauso wenig ist geklärt, ob im Falle eines dauerhaft erniedrigten Zuckerspiegels Tumorzellen nicht auch auf andere Energiequellen wie Eiweiße, Fette oder die Ketonkörper umsteigen können.<ref>Barger JF, Plas DR: ''Balancing biosynthesis and bioenergetics: metabolic programs in oncogenesis.'' Endocr Relat Cancer 2010; 17(4): R287–304</ref> (Zitate:''"... tumors, which utilize glucose poorly, use fatty acids for metabolic fuel ..."''<ref>Weinhouse, Cancer Res. 32:2007-2016, 1972</ref> ''"All tumors took up ß-hydroxybutyrate and acetoacetate."''<ref>Richtsmeier et al., Cancer Res. 47:5230-5233, 1987</ref> Es wurde zudem beobachtet, dass Tumoren auf einen Zuckerentzug mit der Überproduktion von Glukosetransportern reagieren und somit ein erniedrigtes Traubenzuckerangebot kompensieren können | | Es ist demzufolge auch nicht eindeutig geklärt, wie weit der Blutzucker- oder Insulinspiegel gesenkt werden muss, um tatsächlich eine selektive schädliche Wirkung auf Krebszellen zu erreichen. Genauso wenig ist geklärt, ob im Falle eines dauerhaft erniedrigten Zuckerspiegels Tumorzellen nicht auch auf andere Energiequellen wie Eiweiße, Fette oder die Ketonkörper umsteigen können.<ref>Barger JF, Plas DR: ''Balancing biosynthesis and bioenergetics: metabolic programs in oncogenesis.'' Endocr Relat Cancer 2010; 17(4): R287–304</ref> (Zitate:''"... tumors, which utilize glucose poorly, use fatty acids for metabolic fuel ..."''<ref>Weinhouse, Cancer Res. 32:2007-2016, 1972</ref> ''"All tumors took up ß-hydroxybutyrate and acetoacetate."''<ref>Richtsmeier et al., Cancer Res. 47:5230-5233, 1987</ref> Es wurde zudem beobachtet, dass Tumoren auf einen Zuckerentzug mit der Überproduktion von Glukosetransportern reagieren und somit ein erniedrigtes Traubenzuckerangebot kompensieren können |
| =====Warnung der Deutschen Krebsgesellschaft vor der ketogenen Diät===== | | =====Warnung der Deutschen Krebsgesellschaft vor der ketogenen Diät===== |
− | 2017 warnte die Deutsche Krebsgesellschaft Krebspatienten und Ärzte vor der ketogenen Diät. Klinisch tätige Ernährungsberater berichteten über eine ständig zunehmende Zahl von Krebspatienten die sich im Internet informierten hatten und eine ketogene Diät befolgten oder überlegten dies zu tun. Aber auch einzelne Ärzte gaben den Rat diese Diät zu befolgen.
| + | Bereits seit 2014 warnt die Deutsche Krebsgesellschaft Krebspatienten und Ärzte vor der ketogenen Diät.<ref>[http://www.prio-dkg.de/wp-content/uploads/Kohlenhydratarme-ketogene-Kost-vs140805.pdf Faktenblatt: Kohlenhydratarme Diät und ketogene Kost.] </ref> Klinisch tätige Ernährungsberater berichteten über eine ständig zunehmende Zahl von Krebspatienten die sich im Internet informierten hatten und eine ketogene Diät befolgten oder überlegten dies zu tun. Aber auch einzelne Ärzte gaben den Rat diese Diät zu befolgen. |
| Wie einem Artikel der Süddeutschen Zeitung zu entnehmen ist, wachsen zwar Tumorzellen bei Glukose-Mangel (Mangel an Traubenzucker) zwar kurzzeitig langsamer, dann jedoch schneller, wie ein befragter Forscher mitteilte.<ref>http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/medizin-aerzte-warnen-krebspatienten-vor-keto-diaeten-1.3687280</ref> Aus klinischen Studien fehlen Beweise, die eine Heilwirkung beim Menschen belegen. | | Wie einem Artikel der Süddeutschen Zeitung zu entnehmen ist, wachsen zwar Tumorzellen bei Glukose-Mangel (Mangel an Traubenzucker) zwar kurzzeitig langsamer, dann jedoch schneller, wie ein befragter Forscher mitteilte.<ref>http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/medizin-aerzte-warnen-krebspatienten-vor-keto-diaeten-1.3687280</ref> Aus klinischen Studien fehlen Beweise, die eine Heilwirkung beim Menschen belegen. |
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| In ihrer Stellungnahme der DKG kommen die Mediziner zu dem Fazit, dass eine Ketogene Diät keine direkte Wirkung auf Tumorwachstum und Metastasierung habe und weder die Wirksamkeit der Therapien verbessere, noch die Verträglichkeit der Chemotherapie steigere. Die Experten raten daher einhellig in einer aktuellen Stellungnahme von einem solchen Kostregime ab. Eine Gewichtsabnahme ist bei Krebspatienten unerwünscht. Denn bis zu 80 Prozent der Betroffenen sind sowieso schon mangelernährt, eine Folge der Therapien, die vielfach zu Übelkeit und Appetitmangel führen. Aber auch der Krebs selber zehrt die Menschen aus. Tumorzellen sondern Zytokine ab, die zu einem Abbau an Muskelmasse führen. Der schlechte Allgemeinzustand und die Mangelernährung sind jedoch nicht nur mit einer miserablen Lebensqualität sondern auch mit einer schlechteren Prognose verknüpft. Zahlreiche Studien zeigten, dass ein unterdurchschnittlicher Ernährungszustand Klinikaufenthalte verlängert, Chemotherapie und Bestrahlung schlechter verträglich macht sowie die Lebenszeit verkürzt. | | In ihrer Stellungnahme der DKG kommen die Mediziner zu dem Fazit, dass eine Ketogene Diät keine direkte Wirkung auf Tumorwachstum und Metastasierung habe und weder die Wirksamkeit der Therapien verbessere, noch die Verträglichkeit der Chemotherapie steigere. Die Experten raten daher einhellig in einer aktuellen Stellungnahme von einem solchen Kostregime ab. Eine Gewichtsabnahme ist bei Krebspatienten unerwünscht. Denn bis zu 80 Prozent der Betroffenen sind sowieso schon mangelernährt, eine Folge der Therapien, die vielfach zu Übelkeit und Appetitmangel führen. Aber auch der Krebs selber zehrt die Menschen aus. Tumorzellen sondern Zytokine ab, die zu einem Abbau an Muskelmasse führen. Der schlechte Allgemeinzustand und die Mangelernährung sind jedoch nicht nur mit einer miserablen Lebensqualität sondern auch mit einer schlechteren Prognose verknüpft. Zahlreiche Studien zeigten, dass ein unterdurchschnittlicher Ernährungszustand Klinikaufenthalte verlängert, Chemotherapie und Bestrahlung schlechter verträglich macht sowie die Lebenszeit verkürzt. |
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| =====Charite Berlin zu ketogener Ernährung und Krebs===== | | =====Charite Berlin zu ketogener Ernährung und Krebs===== |
| Mit der Schlagzeile: "''Zucker-Entzug lässt Tumorzellen absterben''" wurde eine Studie mit 20 Patienten publiziert, bei der entdeckt wurde, dass durch Hemmung ihres Energiestoffwechsels ruhende Tumorzellen selektiv vernichtet werden könnten. Laut den Forschern könnte dies zu einem Verständnis einer möglichen neuen Therapie-Zielstruktur bei Krebserkrankungen führen. <ref>http://www.nature.com/nature/journal/v501/n7467/full/nature12437.html</ref> | | Mit der Schlagzeile: "''Zucker-Entzug lässt Tumorzellen absterben''" wurde eine Studie mit 20 Patienten publiziert, bei der entdeckt wurde, dass durch Hemmung ihres Energiestoffwechsels ruhende Tumorzellen selektiv vernichtet werden könnten. Laut den Forschern könnte dies zu einem Verständnis einer möglichen neuen Therapie-Zielstruktur bei Krebserkrankungen führen. <ref>http://www.nature.com/nature/journal/v501/n7467/full/nature12437.html</ref> |