Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
1.053 Bytes hinzugefügt ,  12:32, 11. Jan. 2009
Zeile 16: Zeile 16:     
Da Zimpel in Italien nicht behandeln darf (er war kein Arzt), läßt er seine Mittel durch Produzenten in Deutschland herstellen. Zu diesen gehört der Laienhomöopath Michael
 
Da Zimpel in Italien nicht behandeln darf (er war kein Arzt), läßt er seine Mittel durch Produzenten in Deutschland herstellen. Zu diesen gehört der Laienhomöopath Michael
Traub aus Heiningen, der die Mittel auch ausprobiert. Weiterhin tritt Zimpel in Kontakt mit dem Nurnberger Apotheker Friedrich Mauch, der die Produktion und Auslieferung der Mittel ubernimmt.
+
Traub aus Heiningen, der die Mittel auch ausprobiert. Weiterhin tritt Zimpel in Kontakt mit dem Nurnberger Apotheker Friedrich Mauch, der die Produktion und Auslieferung der Mittel ubernimmt. Auf Zimpels Geheiss fabrizierte Mauch auch für den inzwischen erkrankten Zimpel das ''Ofenpräparat''. Zu seiner herstellung musste Salpeter aus Palästina mit ''nüchternem Morgenspeichel von einem recht gesunden kräftigen jungen Manne oder Frauenzimmer'' in einem Glaskolben gemischt werden, der neun Monate lang bei 50 Grad C gehalten werden musste. Zimpel verlangte dabei daß drei Viertel der Glaskugel zur inneren Dampfbildung und Kondensation leer blieben sollten, damit ''die heiße Luft oder der Dampf Raum habe, sich gehörig entfalten zu können''. Als Mauch jedoch das Präparat nach neun Monaten mit zu wenig Freiraum zur Dampfbildung herstellte, wies Zimpel das Präparat zurück: ...''O mein Herrn u[nd] mein Gott, so ist denn alle meine Hoffnung meine Gesundheit wiederzuerlangen u[nd] mein Leben [...] zu verlangern vergebens [...]. Ein Erfolg ist nun unmöglich, oder nur in so fern einigermaäen zulässig oder denkbar, daß die gesamte Operation aufs neue gemacht wird...''
   −
Zimpel konnte keine stichhaltigen Wirkungsnachweise für seine spagyrischen Produkte vorweisen. Dennoch erfreuten sich seine Mittel einer gewissen Beliebtheit. Ab 1921 werden die spagyrischen Mittel nach Zimpel in der von dem Apotheker Carl Müller gegrundeten ''Chemisch-Pharmazeutischen Fabrik, Göppingen'' hergestellt, aus der 1956 dann die heutige Homöopathika und Spagyrika herstellende ''Staufen-Pharma'' und die Schwesterfirma ''Müller Göppingen'' entstanden. Zuvor, war die kommerzielle Herstellung von Zimpelmitteln aus pflanzlichen Grundsubstanzen durch Verwesung ("Putrefactio"), Fäulnis oder Gärung nach einem Verfahren nach Johann Rudolf Glauber (1604 bis 1670) erfolgt.
+
Zimpel konnte keine stichhaltigen Wirkungsnachweise für seine spagyrischen Produkte vorweisen. Diese liegen auch für die modernen Spagyrika nicht vor. Dennoch erfreuten sich seine Mittel einer gewissen Beliebtheit. Ab 1921 werden die spagyrischen Mittel nach Zimpel in der von dem Apotheker Carl Müller gegrundeten ''Chemisch-Pharmazeutischen Fabrik, Göppingen'' hergestellt, aus der 1956 dann die heutige Homöopathika und Spagyrika herstellende ''Staufen-Pharma'' und die Schwesterfirma ''Müller Göppingen'' entstanden. Zuvor, war die kommerzielle Herstellung von Zimpelmitteln aus pflanzlichen Grundsubstanzen durch Verwesung ("Putrefactio"), Fäulnis oder Gärung nach einem Verfahren nach Johann Rudolf Glauber (1604 bis 1670) erfolgt.
    
Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland wurde die Spagyrik als „Volksheilweise“ staatlicherseits gefördert.
 
Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland wurde die Spagyrik als „Volksheilweise“ staatlicherseits gefördert.
23.054

Bearbeitungen

Navigationsmenü