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| ==Marie Anne Adélaide Lenormand== | | ==Marie Anne Adélaide Lenormand== |
| [[image:Lenormand.jpg|thumb]] | | [[image:Lenormand.jpg|thumb]] |
− | Marie Anne Adélaide Lenormand, gelegentl. Marie-Anne Le Normand (geb. 27. Mai 1772 in Alençon, Basse-Normandie; gest. 25. Juni 1843 in Paris) war eine französische Wahrsagerin. | + | Marie Anne Adélaide Lenormand, gelegentlich auch Marie-Anne Le Normand (geb. 27. Mai 1772 in Alençon, Basse-Normandie; gest. 25. Juni 1843 in Paris) war eine französische Wahrsagerin. |
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| In eine Kaufmannsfamilie geboren, wurde Lenormand in einer Klosterschule ihrer Heimatstadt von Benediktinerinnen erzogen. Zum Missfallen der Klosterschwestern beschäftigte sie sich auch mit dem Wahrsagen. Als sie im Jahre 1781 die Absetzung der Äbtissin voraussagte und diese Voraussage eintraf, wurde sie der Schule verwiesen. | | In eine Kaufmannsfamilie geboren, wurde Lenormand in einer Klosterschule ihrer Heimatstadt von Benediktinerinnen erzogen. Zum Missfallen der Klosterschwestern beschäftigte sie sich auch mit dem Wahrsagen. Als sie im Jahre 1781 die Absetzung der Äbtissin voraussagte und diese Voraussage eintraf, wurde sie der Schule verwiesen. |
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− | 1790 ließ sich Lenormand in Paris nieder und konnte sich bereits drei Jahre später, zusammen mit einer Wahrsagerin namens Madame Gilbert, mit einem Büro für Wahrsagerei selbstständig machen. Ebenfalls 1790 traf Marie Anne Lenormand mit den drei einflussreichsten Männern der Revolution, Marat, Robespierre und Saint-Just, zusammen, denen sie einen gewaltsamen Tod vorausgesagt haben soll. Eine Verhaftung durch den Wohlfahrtsausschuss schadete ihr nicht, sondern machte sie nur noch bekannter. Ab dem Jahre 1797 wohnte sie in der Rue de Tournon, betrieb dort professionell Wahrsagerei und hatte Kunden aus allen Gesellschaftsschichten. In den Jahren 1803 und 1809 wurde Marie Anne Lenormand wegen Hochverrates angeklagt und landete im Gefängnis, jedoch schienen die Anklagen nicht sehr ernsthaft gewesen zu sein, da sie beide Male nur kurz inhaftiert war. | + | 1790 ließ sich Lenormand in Paris nieder und konnte sich bereits drei Jahre später, zusammen mit einer Wahrsagerin namens Madame Gilbert, mit einem Büro für Wahrsagerei selbstständig machen. Ebenfalls 1790 traf Marie Anne Lenormand mit den drei einflussreichsten Männern der Revolution, Marat, Robespierre und Saint-Just, zusammen, denen sie einen gewaltsamen Tod vorausgesagt haben soll. Eine Verhaftung durch den Wohlfahrtsausschuss schadete ihr nicht, sondern machte sie nur noch bekannter. Ab dem Jahre 1797 wohnte sie in der Rue de Tournon, betrieb dort professionell Wahrsagerei und hatte Kunden aus allen Gesellschaftsschichten. In den Jahren 1803 und 1809 wurde Marie Anne Lenormand wegen Hochverrates angeklagt und saß im Gefängnis ein, jedoch scheinen die Anklagen nicht sehr ernsthaft gewesen zu sein, da sie beide Male nur kurz inhaftiert war. |
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| In den folgenden Jahren wurde Marie Anne Lenormand immer berühmter, selbst die französische Kaiserin Joséphine und Zar Alexander I. von Russland, den sie auf dem Aachener Kongress 1818 besuchte, zogen sie zu Rate. | | In den folgenden Jahren wurde Marie Anne Lenormand immer berühmter, selbst die französische Kaiserin Joséphine und Zar Alexander I. von Russland, den sie auf dem Aachener Kongress 1818 besuchte, zogen sie zu Rate. |
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| ==Die Karten== | | ==Die Karten== |
− | Das "Grand jeu de Mlle Lenormand" erschien 1845, zwei Jahre nach ihrem Tod, und wurde zusammen mit einer Kollektion von fünf Büchern verkauft. Die Verfasserin benutzte das Pseudonym "Mme la comtesse de ***" und der Verlag gab keinen Namen, sondern nur die Adresse "46 rue Vivienne" an. Das Spiel umfasste 54 Karten, darin enthalten eine weibliche und eine männliche Karte für den Konsultanten. Der Inhalt der fünf Bücher war recht umfassend; Astrologie, Chiromantie und andere Orakelformen wurden behandelt. | + | Das "Grand jeu de Mlle Lenormand" erschien 1845, zwei Jahre nach ihrem Tod, und wurde zusammen mit einer Kollektion von fünf Büchern verkauft. Die Verfasserin benutzte das Pseudonym "Mme la comtesse de ***" und der Verlag gab keinen Namen, sondern nur die Adresse "46 rue Vivienne" an. Das Spiel umfasste 54 Karten, darin enthalten eine weibliche und eine männliche Karte für den Konsultanten. Der Inhalt der fünf Bücher war recht umfassend; Astrologie, Chiromantie und andere Orakelformen wurden behandelt. |
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| Die Kartenbilder des großen Spiels, des "astromythologischen Decks", zeigen Szenen aus der griechischen Mythologie, Sternbilder, Geomantie, 22 Buchstaben (Kabbala), 7 Talismane, Skatkarten und jeweils eine Blume (Blumensprache). | | Die Kartenbilder des großen Spiels, des "astromythologischen Decks", zeigen Szenen aus der griechischen Mythologie, Sternbilder, Geomantie, 22 Buchstaben (Kabbala), 7 Talismane, Skatkarten und jeweils eine Blume (Blumensprache). |
| Eine Variation der Karten (diesmal mit 55 Karten) wurde ca. 1850 in Deutschland von dem Verlag J.F. Aug. Reiff unter dem Namen "Wahrsage-Karten der berühmten Mlle Le Normand" produziert. | | Eine Variation der Karten (diesmal mit 55 Karten) wurde ca. 1850 in Deutschland von dem Verlag J.F. Aug. Reiff unter dem Namen "Wahrsage-Karten der berühmten Mlle Le Normand" produziert. |
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| == Sach- und Personenkarten == | | == Sach- und Personenkarten == |
| + | Die Lenormandkarten unterscheidet man in Sach- und Personenkarten. Personenkarten sind beispielsweise die Dame (Karte Nr. 29), der Herr (Karte Nr. 28), das Kind (Karte Nr. 13). Sachkarten sind das Buch (Karte Nr. 26), der Ring (Karte Nr. 25) usw. Des Weiteren gibt es auch solche, die sowohl Personen als auch Gegenstände repräsentieren. Dazu zählt z.B. der Bär (Karte Nr. 15) – er steht als Personenkarte für eine ältere Person, Chef, Anwalt oder Unternehmer; als Sachkarte gesehen steht er für Besitz, Stärke und Kraft. |
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− | Die Lenormandkarten unterscheidet man in Sach- und Personenkarten. Die Personenkarten sind beispielsweise die Dame (Karte Nr. 29), der Herr (Karte Nr. 28), das Kind (Karte Nr. 13). Sachkarten sind das Buch (Karte Nr. 26), der Ring (Karte Nr. 25) usw. Des Weiteren gibt es auch solche, die sowohl Personen als auch Gegenstände repräsentieren. Dazu zählt z.B. der Bär (Karte Nr. 15) – er steht als Personenkarte für eine ältere Person, Chef, Anwalt oder Unternehmer. Als Sachkarte gesehen steht er für Besitz, Stärke und Kraft.
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| Situationen können ebenfalls mit den Lenormandkarten dargestellt werden, wobei die Situationskarten unter die Sachkarten gezählt werden. So drückt die Sonne (Karte Nr. 31) Energie und Glück aus, die Wolken (Karte Nr. 6) bedeuten unter anderem Unklarheiten. | | Situationen können ebenfalls mit den Lenormandkarten dargestellt werden, wobei die Situationskarten unter die Sachkarten gezählt werden. So drückt die Sonne (Karte Nr. 31) Energie und Glück aus, die Wolken (Karte Nr. 6) bedeuten unter anderem Unklarheiten. |
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| == Deutung == | | == Deutung == |
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| Die oben aufgeführten Bedeutungen entsprechen der Grundbedeutung der jeweiligen Karte; je nach Zusammenhang sind weiterführende Interpretationen möglich. Bei einer Legung werden die Bedeutungen der einzelnen Karten durch die umliegenden beeinflusst oder gar negiert. | | Die oben aufgeführten Bedeutungen entsprechen der Grundbedeutung der jeweiligen Karte; je nach Zusammenhang sind weiterführende Interpretationen möglich. Bei einer Legung werden die Bedeutungen der einzelnen Karten durch die umliegenden beeinflusst oder gar negiert. |
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