Panspermie
Panspermie (auch Panspermismus von gr. pan=alles und gr sperma=Samen) bezeichnet eine rein spekulative Hypothese, nach der biologisches Leben aus dem Weltall gekommen sei und sich auch primitive Lebensformen über große Entfernungen im Weltall austauschen könnten. Erste Überlegungungen zur Panspermie sind bereits aus dem Altertum bekannt.
Ein wissenschaftlich sicheres Indiz, das für die Annahmen der Panspermie spräche, existiert bislang nicht.
Die Vorstellung einer Panspermie ist dabei häufig im kreationistischen Umfeld geläufiges Gedankengut, obwohl der naturalistische Panspermie-Gedanke nicht mit dem Kreationismusglauben vereinbar ist. Panspermie-Vertreter betrachten die Panspermie gewöhnlich als "dritten Weg" zwischen Evolutionstheorie und Kreationismus.
Die Raelianer hingegen glauben, dass das Leben durch Wissenschaftler von anderen Planeten geschaffen wurde. Diese Wissenschaftler besuchten von Zeit zu Zeit die Erde und werden fälschlicherweise für Götter gehalten.
Der Autor Immanuel Velikovsky glaubt hingegen im Rahmen seiner "katastrophistischen Evolution" an einen plötzlich einsetzenden Evolutionsschub auf der Erde, angetrieben durch extreme, weltweite Katastrophen.
Als Transspermie wird die hypothetische Übertragung von Lebensformen zwischen benachbarten Planeten bezeichnet.
Die Panspermiehypothese wird aktuell von einer "Interstellar Panspermia Society" vertreten.[2] Diese Organisation hat es sich offiziell zur Aufgabe gemacht, wissenschaftliche Forschung speziell zum Thema Panspermie zu fördern und durchzuführen. Gleichzeitig wird jedoch auch eine begleitendede religiöse Weltanschauung mit Bezügen zur Gaia Hypothese verbreitet.
Ursprünge der neuzeitlichen Panspermie-Hypothese
Anfang des 20. Jahrhunderts (1903/1908) formulierte Svante Arrhenius mit der Radio-Panspermie die erste theoretische Beschreibung der Panspermie. Nach dieser Theorie können Sporen aus den äußeren Schichten der Atmosphäre entweichen und durch den Druck des Sonnenlichts in den interstellaren Raum transportiert werden. Erneut aufgegriffen wurden die Panspermie-Hypothesen 1963 von Donald Barber und in den 1970ern von Francis Crick und Leslie Orgel sowie vom britischen Astronom Fred Hoyle.
Argumente für und gegen die Panspermie-Hypothese
In der Stratosphäre wurden in 40 km Höhe Bakterien festgestellt. Bakteriensporen, die sich Monate auf dem Mond befanden, konnten von der Apollo 12-Mission auf die Erde zurückgebracht werden und ein Teil der Sporen war noch teilungsaktiv. Außerdem konnten im Sonnensystem verschiedene Grundbausteine des Lebens, wie etwa Aminosäuren, gefunden werden. Allerdings gibt es bisher keine Hinweise auf Lebensformen außerhalb der Erde.
Pansperme Bakterien oder Einzeller müssten den Bedingungen im Weltall über möglichweise viele Jahre standhalten können. Insbesondere müssten sie der Teilchenstrahlung und ionisierenden Strahlung und dem Sonnenlicht bei Temperaturen nahe am absoluten Nullpunkt widerstehen können.