Oil-Sniffer-Betrug
Der Oil-Sniffer-Betrug (engl. Oil Sniffer Hoax, franz. Affaire des avions renifleurs) war ein groß angelegter Betrug an der staatlich kontrollierten französischen Mineralölfirma Elf Aquitaine in den 1970er Jahren. Der Betrugsfall führte im Jahr 1983 zu politischen Konsequenzen. Urheber waren der italienische Landwirt Aldo Bonassoli und der belgische Ingenieur und Aristokrat Alain de Villegas.
Kern des Betrugs waren Vorfinanzierungen für eine Flotte von hypothetischen kostspieligen Boeing 707-Flugzeugen, die mit Hilfe von Gravitationswellen Erdöllagerstätten ausfindig machen sollten. Mit Billigung des damaligen französischen Staatspräsidenten Valery Giscard d'Estaing und seines Premierministers Raymond Barre überwies Elf-Erap (später Elf-Aquitaine) dem Mutterunternehmen der betrügerischen Firma CER, einer in Genf angesiedelten Gesellschaft "Fisalma", zwischen 1976 und 1979 etwa 900 Millionen Franc (etwa 150 Millionen damalige US-Dollar). Vorläufer des Oil-Sniffers war ein gescheiterter Versuch einer preiswerten Seewasser-Entsalzungsmethode und ein "Water-Sniffer", der Wasser aufspüren sollte.