Materia Medica
Der lateinische Begriff Materia Medica (von lat. materia = Stoff/Thema und medicus = heilend) bezeichnet das zusammengefasste Wissen über therapeutisch nutzbare Eigenschaften bestimmter Substanzen innerhalb einer therapeutischen Lehre. Aktuell, und insbesondere im deutschsprachigen Raum, steht er zumeist für Nachschlagwerke und digitale Datensammlungen zur Homöopathie.
Materia Medica wurde als Begriff zum ersten Male im 1. nachchristlichen Jahrhundert vom griechischen Arzt Pedanius Dioscorides im Titel seines Werks "De materia medica libre" (Περὶ ὕλης ἰατρικῆς) verwendet.
In der wissenschaftlichen Medizin wird heute der Begriff Pharmacopeia (Arzneibuch) verwendet, insbesondere im englischsprachigen Bereich.
Materia Medica in der Homöopathie
Als Materia Medica werden in der Homöopathie verschiedene Nachschlagwerke und elektronische Datensammlungen in ihrer Gesamtheit verstanden, nicht ein einzelnes Buch. Es gibt daher in der Homöopathie kein "Materia Medica" - Buch im engen Sinne.
Bekannte Materia Medica Werke der Homöopathie sind:
- William Boericke: Handbuch der homöopathischen Materia medica, 1996. Das Werk ist Nachfolger des Boerickes Pocket Manual of Homeopathic Materia Media (1901 San Francisco/ 1927)
- John Henry Clarke: Eine Enzyklopädie für den homöopathischen Praktiker, 1990. Nachfolge von Clarkes A Dictionary of Practical Materia Medica, London 1900–1902
- Samuel Hahnemann: Reine Arzneimittellehre (1822 - 1995)
- Constantin Hering: Kurzgefasste Arzneimittellehre (2008), ursprünglich: 1898
- Julius Mezger: Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre, (1949 - 2005)