Julius Evola
Baron Julius Evola (Pseudonym von Giulio Cesare Andrea Evola; 19. Mai 1898, Rom - 11. Juni 1974, ebendort) war ein sizilianischer, rechter Esoteriker, Okkultist, Magier, Maler, Autor und Adliger und Begründer des heidnischen Imperialismus im faschistischen Italien. Er spielte eine maßgebliche Rolle beim Aufbau der neuen Rechten und des Neofaschismus im Nachkriegsitalien (MSI, rechte Terrororganisation ordine nuovo). Nach dem Zusammenbruch des Faschismus floh er 1943 nach Deutschland, wo er dem NS-Regime u.a. als Mitarbeiter der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe der SS zu Diensten war.
Evola vertrat ein extrem patriarchal-hierarchisches Weltbild, das für die "Elite" des Adels eine totalitäre Macht bis hin zu "legalen", okkult gerechtfertigten Folterungen und Menschenopfern forderte. Auch für Witwenverbrennungen konnte er sich erwärmen. Evola zählt zu den wichtigsten ideologischen Vätern des mythisch und magisch verbrämten Neofaschismus. Eine seiner Forderungen war ein vereintes Europa unter spiritueller Führung der adeligen Elite. Erstaunlicherweise wurde er auch von Linken der 1968er Bewegung, so u.a. von Herbert Marcuse, positiv aufgegriffen. Auch in esoterischen Medien erhielt er zahlreiche positive Rezensionen, u.a. von der "Büchertruhe" von Thorwald Dethlefsen.
Im April 1951 wurde Evola wegen „Verherrlichung des Faschismus“ und wegen „Bildung einer faschistischen Verschwörung“ verhaftet, dann jedoch freigesprochen. In den 1980er Jahren galten Evolas Thesen und Forderungen rechtsextremen italienischen Terroristen als ideologische Grundlage.
Heute ist Evola neben Savitri Devi, Miguel Serrano und Jan Udo Holey der wichtigste Autor für jene Kreise, die Esoterik und Neonazismus miteinander verbinden wollen (Braune Esoterik der Gegenwart).
Evola wurde noch lange nach seinem Tod durch eine Evola-Stiftung gefeiert. Im Namen von Evola werden Seminare durchgeführt.