Biophotone Audio
Biophotone Audio ist der Name eines deutschen Herstellers für Zubehör von HiFi-Anlagen, die dem Bereich Hifi-Voodoo zuzuordnen sind. Die Firma ist im bayrischen Haldenwang ansäßig. Als Geschäftsführerin wird auf der Webseite Helga Rinaldi[1] genannt, die offenbar die Ehefrau des Entwicklers Oliver Rinaldi ist.
Typische Produkte sind Metall-, Holz oder Glaskörper, die zum Teil an Objekte oder Kunstgegenstände aus dem Bereich der Wohnzimmerdekoration, an einfache Türstopper oder an Hilfsmittel des Sportlerbedarfs erinnern. Aber auch "informierte" Edelstahlronden, Metallstäbe, Blindstecker sowie Aufkleber gehören zum Produktportfolio.
Laut Angabe in diversen Hifi-Magazinen [2], werden die Produkte über die Firma HiFi-Bauernhof in Altusried (Bayern) vertrieben.
Unterstellte Wirkungsweise
Laut Amre Ibrahim, Image Hifi 6/2015 soll das System wie folgt funktionieren:[2]
- "Auf der CD befinden sich Daten, also Informationen, die davor auf völlig unmythische Weise auf den Rohling übertragen worden sind. Aus Sicht der Quantenphysik werden diese Informationen beim Auslesen zu nichts anderem als Lichtquanten, also einem definierten Schwingungsspektrum. Das Übertragen von Informationen ist also im Prinzip nichts anderes als das "Überspielen" von definierten Schwingungssprektren. Dieser Vorgang erfolgt bei Biophotone Audio mittels Hohlraumresonatoren (Anmerkung: Es soll ein "original Lakhovsky-Oszillator" zum Einsatz kommen [3]) und ist kein Hokuspokus, sondern erfolgt einem bekannten physikalischen Prinzip. Vereinfacht ausgedrückt: Ein "informiertes" Produkt kann man als Rohling betrachten, auf dem ein spezifisches Schwingungsspektrum überspielt worden ist.
Alle Produkte von Biophotone Audio werden mit dem gleichen "Basis-" Schwingungs- bzw. Resonanzspektrum informiert: mit dem von Licht, Sauerstoff, Negativ-Ionen und der Schumann-Frequenz. Produktspezifisch werden dann zusätzliche Informationen, über deren genaue Zusammensetzung sich der Hersteller bedeckt hält, angereichert - je nachdem, welche Aufgabe das Produkt erfüllen soll."
Entwickler Oliver Rinaldi
Der Entwickler der Biophotone Audio Produkte gibt auf seiner eigenen Webseite an, als Drehbuchautor, Trainer und Schriftsteller zu arbeiten[4] So ist von ihm im Grasmück-Verlag das Buch "Das göttliche Resonanzgesetz / Wünsch es dir - und zwar richtig!" erschienen. Laut dem Autoren-Portrait auf der Webseite dieses Verlags [5] studierte er Betriebswirtschaft und bekleidete verschiedene Führungspositionen in der Industrie. Wo und wann das gewesen sein soll, bleibt offen. Aktuell gäbe er "Kurse und Trainings in Kommunikation, Rhetorik, Motivation und Creative Writing".
Im Zusammenhang mit Biophotone Audio behauptet er von sich selbst[1]: Zitat: "Seit mehr als 20 Jahren forsche ich nun schon bereits auf dem Gebiet der Schwingungsübertragung, bin langjähriges Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Energetische- und Informationsmedizin (siehe: DGEIM) (im Bereich Informationsmedizin nahm alles ihren Anfang) und bin doch immer wieder erstaunt, was sich alles mit der Übertragung von Schwingungs-/Frequenzspektren erreichen lässt."
Ausgewählte Produkte
Im folgenden werden einige der Produkte von Biophotone Audio näher betrachtet, die in Artikeln von HiFi-Magazinen als auf das Klangerlebnis positiv wirksam besprochen worden sind. Garniert werden die Artikel mit Genre üblichen Floskeln, die die angeblich hörbaren Effekte beschreiben sollen. In keinem Fall ist eine technisch-physikalische Untersuchung von unabhängigen und anerkannten Instituten nach wissenschaftlichen oder technischen Kriterien erfolgt. Die Autoren verlassen sich ausschließlich auf das, was sie gemeint haben zu hören. Wahrscheinlicher ist, dass der Placebo-Effekt beziehungsweise Autosuggestion die entscheidende Rolle bei der Beurteilung der klanglichen Wirkung gespielt haben.
- Magic Akasha Quantum Power Plug ist ein Blindstecker, der in einen freien Steckplatz einer Steckernetzleiste gesteckt wird, die die Stereoanlage mit Spannung versorgt. Laut dem Autor ist dieser Stecker mit "reinem schwarzen Turmalin" gefüllt, um den Stromfluss zu harmonisieren. Damit soll verhindert werden, dass die Elektronen ohne ordnende Sequenz in ungeordneter und chaotischer Weise schwingen. Das würde man als Störfelder und Elektrosmog empfinden.
Zitat: "Unabhängig vom Musikmaterial halte ich die feine Festigung und Klärung des Bassfundaments nach Einsatz des Power Plugs wesentlich für die Gesamtwirkung. Damit einher geht eine deutliche Zunahme an Räumlichkeit, Trennschärfe und Feindynamik."[6]
- Magic Akasha X-Plosion gehört zur Gruppe der im HiFi-Voodoo-Bereich bekannten "Demagnetizer", denen nachgesagt wird, dass sie "Störfelder" zum Beispiel von CDs entfernen können. Im Fall des X-Plosion wird die CD auf die zylinderförmige Edelstahlronde gelegt. Nach einer Einwirkzeit von ein paar Minuten war, laut Aussagen der Befürworter "der Zugewinn an Detailauflösung und Grobdynamik erheblich. [...] Es scheint, dass das zusätzliche angereicherte Schwingungsspektrum von Tansanit, Tungsten [Anmerkung: englischer Name des Metalls Wolfram] Pyrit und schwarzem Turmalin - zusammen mit dem Basis-Schwingungsspektrum - für eine Entstörung der kritischen Felder durch Elektrosmog, Magnete et cetera sorgt." Auch auf HiFi-Komponenten wie Verstärkern oder CD-Spielern aufgestellt kann der "X-Plosion" nach mehreren Tagen Einwirkzeit seine angeblich seine wohltuende Wirkung entfalten. Die Klangwirkung wird unter anderem als Zitat: "spritziger, lebendiger und offener" beschrieben.[2] Das Produkt wurde 2016 von der Zeitschrift Image Hifi mit dem einmal im Jahr vergebenen "Image Award" besonders ausgezeichnet.[1]
- ESE 401 Quantum Power Cable Sleeves sind mit Edelstahl gefüllte Gewichtsmanschetten wie sie Sportler als Zusatzgewichte zu Trainingszwecken gerne verwenden, die um die diversen Kabel gelegt werden. Dort sollen sie angeblich einerseits den negativen Einflüssen von Trittschall und den schädlichen Kabelvibrationen Einhalt gebieten, andererseits die Leiter im Kabel von Zitat: "äußeren und innere "Verschmutzungen" reinigen. Dies geschähe mit den zusätzlichen übertragenen Schwingungsspektren von Seltenen Erden, Gold, Silber und Germanium. Laut dem Autor wirken die ESE 401 Quantum Power Cable Sleeves Zitat: "... wie ein Katalysator für Transparenzsteigerung." [2]
- MA Sound Chips sind silberfarbene Aufkleber, die an allen nur denkbaren Stellen wie HiFi-Komponenten, Steckerleisten oder sogar Stromverteilerkästen aufgeklebt werden können, wo sie ihre Klang steigernde Wirkung entfalten sollen. Angeblich bestehen sie aus eine gezielt ausgewählten Legierung von 97 % Aluminium und 3 % Silber, auf der unter anderem Schuhmann-Frequenzen übertragen wurden.
Die Anbieter behaupten: "Selbst an einem einfachen Soundbar wie dem LG NB4540, der den Klang meines TVs zumindest etwas aufmotzt, funktionieren die Chips wunderbar. Einer auf dem Netzteil und zwei links und rechts an der Unterseite des Soundbars führen fast augenblicklich zu mehr Tiefe und mehr Details, getestet mit den Netflix-Titelsongs von "Daredevil" und "Orange Is the New Black". Und da ich vom Test der RCA-Caps von Phonosophie weiß, dass sich auch das TV-Bild mit dem richtigen Zubehör etwas verbessern lässt, klebe ich noch drei Chips auf die Rückseite meines Panasonics. Und tatsächlich: Auch die Sound Chips führen zu etwas mehr Kontrast, mehr Schärfe und mehr Plastizität - nicht gravierend, aber so, dass man sich drüber freuen kann. [...] Die Sound Chips sind einfach genial! Sie halten nicht nur alle Versprechungen, sie überbieten sie sogar. Wer skeptisch ist, fängt einfach mit einem Viererset an. Aber ich wage vorauszusagen: Dabei wird es nicht bleiben. Die Sound Chips sind überragend gut und gleichzeitig preiswert. Von daher kann das Fazit nur lauten: Goldmedaille für die Silberplaketten."[6]
Quellennachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Webseite des Herstellers: www.biophotone-audio.com
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 z. B. Amre Ibrahim, Image Hifi 6/2015
- ↑ Daniel Plaßmann, Audiophil-Online, 2016: www.audiophil-online.de/hifitest/energiewirbel/biophotone-sound-chips.html
- ↑ Webseite von Oliver Rinaldi: www.oliver-rinaldi.de/
- ↑ www.grasmueck-verlag.de/portrait_rinaldi.htm
- ↑ 6,0 6,1 Alexander Weinreuter, Hörerlebnis 05/2015