APST

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APST ist das Akronym für Action Potential Simulation Therapy (dt. "Aktionspotenzial-Simulationstherapie"), eine patentierte pseudomedizinische Methode des südafrikanischen Unternehmers, Nachtclub-Betreibers[1] und Erfinders "Professor" Gervan Anton Lubbe aus Pretoria.

Analog zur bekannten TENS-Technik und ähnlich den Zappern werden dem Patienten bei dieser Methode schwache elektrische Ströme über Hautelektroden zugeführt, hier allerdings im Mikroampere-Bereich. Vermarkter und Anwender der Methode behaupten therapeutisch wirksame Effekte bei einer Vielzahl von Erkrankungen. Die Methode wurde 1992 erfunden. APST-Geräte werden auch im deutschsprachigen Raum angeboten, z.B. von einer Hansjörg Derx GmbH in Bad Aibling.

Die Methode

Ein batteriebetriebenes Gerät soll schwache elektrische Mikroimpulsströme im Millionstel-Ampere-Bereich über auf die Haut geklebte Elektroden abgeben. Die Ströme sollen:

  • die Leistungsfähigkeit von Nerven und Hormonen günstig beeinflussen,
  • die eigene Produktion von ATP um bis zu 500% steigern,
  • Eiweißverbindungen fördern,
  • eine Abfallbeseitigung aus dem Körper fördern,
  • einen körpereigenen Biostromfluss verstärken.

Geschädigte Körperteile sollen ihre "Kapazität" wiedererlangen. Entsprechend den Zehn Indizien für Quacksalberei soll die APST bei nahezu allen chronischen und akuten Krankheiten hilfreich sein.[2] Zu den behaupteten Wirkungen liegen keine seriösen Berichte vor. Wissenschaftliche Studien zum Thema fehlen.

Gervan Lubbe

Gervan Lubbe
Malaria-Monitor

Erfunden wurde das Gerät 1992 von einem Dr. h.c. Gervan Lubbe aus Pretoria, der die Methode über seine Firma Tech Pulse (Pty) Ltd vermarktete. 1999 wurde diese in A·P·S·T Technologies Limited umbenannt.

Lubbe selbst ist Inhaber obskurer Ehrungen und Auszeichnungen, beispielsweise des TOYP-Preis einer Junior Chamber International für "die außergewöhnlichste junge Person der Welt" 1998 in Manila. Eine derartige Anerkennung sei nach Aussagen der APST-Vermarkter bisher nur hochgeachteten Personen wie etwa John F. Kennedy oder Henry Kissinger verliehen worden.

Lubbe gilt als Anhänger des unwissenschaftlichen Kreationismus.[3] Er behauptete auch, "Professor in Biowissenschaften" an einer neuseeländischen Universität (University of Canterbury in Christchurch, New Zealand) zu sein. Die Universität erklärte jedoch inzwischen, Lubbe überhaupt nicht zu kennen.[4]

2007 wurde Lubbe in Port Elizabeth wegen Betrug festgenommen. Er hatte in betrügerischer Absicht für eine Art Armbanduhr zur angeblichen Malariaerkennung als Malaria Monitor Millionen Rand von Anlegern angenommen.[5] Die Malaria-Monitor-Uhr sollte im Februar 2006 auf den Markt kommen. Sie war angeblich mit einer kleinen Nadel ausgestattet, die viermal am Tag einen winzigen Stich am Handgelenk anbringe, wonach die Uhr das Blut automatisch auf Malaria-Erreger testen sollte. Sei ein bestimmter Grenzwert erreicht, sollte ein Alarm erklingen und auf dem Zifferblatt das Bild einer Malariamücke erscheinen. Lubbe wurde vorgeworfen, mehr als 11 Millionen Rand ausgegeben zu haben, ohne dass es zu Einnahmen gekommen sei. Zuvor war von Lubbe das Gerücht gestreut worden, es lägen bereits 121.000 Bestellungen für seinen Malaria-Monitor vor. Hinzu kamen Anzeigen von Seiten mehrerer Mitarbeiter wegen seiner wirkungslosen APST-Geräte. Die Lubbe-Firma Germans Trading wurde geschlossen [6], seine Webseite inzwischen gesperrt. Nach Presseberichten aus Südafrika sei er auch nicht in der Lage gewesen, wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu seinen Produkten zu nennen.[7]

Quellennachweise