Werner Kirstein
Werner Kirstein (geb. 1946 in Niederkrüchten) ist ein emeritierter Geograf der Universität Leipzig, der durch Behauptungen zur globalen Klimaerwärmung und als Kritiker der deutschen öffentlich-rechtlichen Medien in Erscheinung tritt. Kritiker warfen Kirstein irreführende Angaben in Vorträgen zum Thema der so genannten Klimalüge vor. Seine Ausführungen zur Klimalüge sind teilweise von persönlichen Diffamierungen gekennzeichnet. Dem Klimaforscher Joachim Schellenhuber warf er beispielsweise eine “Gezielte Volksverhetzung” vor. Seine Ausführungen führten zu mindestens vier Auftritten bei der deutschen Trutherplattform Nuoviso. Auch wurden Ausführungen von Kirstein lobend bei der Plattform "Sauberer Himmel" des Chemtrail-Aktivisten Dominik Storr zitiert, wie auch bei Kla tv. 2018 trat Kirstein beim Propagandaprojekt AZK des Schweizer Sektenführers Ivo Sasek auf und hielt einen Vortrag über "politogenen Klimawandel". Kirstein wurde durch die Reporterin Maria Janssen vom russischen Staatssender RT Deutsch interviewt.
Kurzbiographie
Kirstein wurde 1946 geboren und legte das Abitur am Abendgymnasium für Berufstätige der Stadt Würzburg ab. Danach studierte er Physik und Geografie an der Universität Würzburg. Er promovierte 1981 und war danach am Forschungszentrum Jülich tätig. 1992 erwarb er die Lehrberechtigung an Hochschulen und Universitäten und war ab 1997 an der Universität Leipzig Professor für Geographie und Geoinformatik.
Behauptungen zur globalen Klimaerwärmung und der "Klimalüge"
Insbesondere behauptete Kirstein, dass auf der Erde eine globale Abkühlung der Temperaturen vorherrsche und der Erde eine Abkühlung in der Zukunft drohe.
- "Wir erleben jetzt auch sehr wahrscheinlich den Beginn einer neuen Kaltzeit. Viele Geologen sind sich da ganz sicher. Der ganze Schwindel der Erwärmung ist ja auch durch Klima-Gate aufgeflogen... In Wirklichkeit befinden wir uns aber in einer Warmzeit. Warmzeiten und Kaltzeiten haben sich schon immer ohne Einfluss des Menschen abgewechselt. Man hat inzwischen nachweisen können, dass es in Wirklichkeit umgekehrt ist: Nach einem Temperaturanstieg steigen die CO2-Konzentrationen, nicht umgekehrt. Wenn es wärmer wird, geben die Ozeane nämlich mehr CO2 ab. Wird es kälter, speichern sie mehr. Wir erleben jetzt auch sehr wahrscheinlich den Beginn einer neuen Kaltzeit. Viele Geologen sind sich da ganz sicher. Der ganze Schwindel der Erwärmung ist ja auch durch Klima-Gate aufgeflogen... Ich selbst habe mit über 300 Kollegen einen offenen Brief an Kanzlerin Angela Merkel geschrieben, in dem wir sie aufgefordert haben, von der Pseudoreligion des anthropogenen Klimawandels abzulassen."
Seine Angaben zu einer angeblichen Abkühlung des Klimas werden von der amerikanischen GISS-Datenreihe, der englischen HADCRU-Datenreihe sowie den UAH- und RSS-Satellitendaten widerlegt. Hypothesen zu einer globalen Erwärmung der Erde stammten nach Kirstein hingegen von Atomenergiebefüwortern.
Auch sei Grönland im 11. und 12. Jahrhundert "zu großen Teilen eisfrei" gewesen. Eisbohrkerne aus Grönland widerlegen Kirsteins Behauptungen allerdings auf einfache Weise. Kirstein behauptet auch, dass “[d]ie Mehrheit der Wissenschaftler glaubt, dass Temperatur und CO2 nur zufällig korrelieren”, was sich aber ebenfalls durch Eisbohrkerne aus der Antarktis widerlegen lässt. Bei anderer Gelegenheit verwischt Kirstein in einem an Laien gerichteten Vortrag den Unterschied zwischen Wetter und Klima: „Es gab ein paar kalte Winter. Und da reden die Klimawandler von “Erderwärmung.””
Kirstein bezieht sich auch auf das "Treibhausgas" CO2 und leugnet einen Einfluss dieses Gases auf das Erdklima:
- “Wir wissen es ja inzwischen, viele wissen es, dass CO2 gar nichts zu tun hat mit der Erderwärmung.”[1]
Der Treibhauseffekt bestimmter Gase sei in Wirklichkeit “[r]eine Erfindung der Klimawissenschaft.” Indirekt behauptet Kirstein einen positiven Effekt zunehmender CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre. Demnach fungiere Kohlendioxid als eine Art Dünger und mildere beispielsweise negative Effekte durch ausgedehnte Rodungen in Regenwaldgebieten ab. Der weltweit zu beobachtende Rückgang von Gletschern wird ebenfalls geleugnet: “Es wird immer erzählt, die Gletscher wandern zurück... Dass die Gletscher schon vorher vor- und zurück gewandert sind, ist ein altbekanntes Phänomen, wird aber in der Öffentlichkeit nicht publiziert”."
Der zu messende Anstieg des Meeresspiegels wird von Kirstein als Auswirkung plattentektonischer Bewegungen erklärt und nicht durch den Klimawandel.
Medienkritik
Die klimaskeptische Einstellung erweitert Kirstein auch in Richtung der Berichterstattung deutscher öffentlich-rechtlicher Medien:
- „Die Tagesschau wie auch die Klimawissenschaft ist reine Propaganda.”[2]
Dem Journalisten Klaus Kleber („Der Herr Kleber vom HeuteJournal lügt bewußt die Zuschauer an...”) warf Kirstein vor, keine Angaben zu seinem Gehalt beim ZDF zu mitzuteilen.