Kohnstamm-Effekt
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Der Kohnstamm-Effekt (oder Kohnstamm-Phänomen) ist ein Phänomen aus der Neurologie und geht auf den deutschen Neurologen und Psychiater Oskar Kohnstamm (1871-1917) zurück, der dieses 1915 entdeckte. Der Kohnstamm-Effekt beschreibt eine unwillkürliche Anspannung der Muskulatur nach vorheriger intensiver Muskelanspannung und nachfolgender Entspannung. Die Erscheinung kann sehr beeindruckend sein, zumal sie nicht sofort nach der Entspannung eintritt, sondern mit einer Verzögerung von etwa zwei Sekunden.
Der Kohnstamm-Effekt kann bei Bewegungen von Wünschelruten eine Rolle spielen, in Ergänzung zum überwiegend zur Erklärung herangezogenen Carpenter-Effekt.
Literatur
- Kohnstamm, O. Demonstration einer katatonieartigen Erscheinung beim Gesunden (Katatonusversuch). Neurol. Zentral B1 34S: 290-291, 1915
- Donald M. Krus, Seymour Wapner, Heinz Werner: Studies in Vicariousness: Effect of Muscular Involvement on Visual Threshold, The American Journal of Psychology, Vol. 71, No. 2 (Jun., 1958), pp. 395-398
- Duclos C, Cerebral correlates of the "Kohnstamm phenomenon": An fMRI study, NeuroImage Vol 34, Issue 2, 15 January 2007, Pages 774-783
- Wright WG, Interaction of involuntary post-contraction activity with locomotor movements, Exp Brain Res. 2006 Feb 169(2): 255–260
- Mathis J, Facilitation of motor evoked potentials by postcontraction response (Kohnstamm phenomenon), Electroencephalogr Clin Neurophysiol. 1996 Aug
- Rudolf Oeller: Die Mechanik der Wuenschelrute (Quelle: www.ta7.de/txt/mystik/myst0037.htm)