Elisabeth von Wedel

Elisabeth von Wedel. Bild: ARD

Elisabeth von Wedel (geb. 1963) ist eine Heilpraktikerin aus Jever bei Wilhelmshaven, die sich aktiv für die Verbreitung der Homöopathie einsetzt. Sie ist Gründungsmitglied des Vereins Homöopathen ohne Grenzen und war bis 2016 Vorsitzende des Vereins, dessen Ziel die Einführung der Homöopathie in Krisengebieten und Regionen mit schlechter medizinischer Versorgung ist. Seit 1992 betreibt von Wedel eine Praxis für klassische Homöopathie in Jever und seit 2012 eine weitere in Oldenburg.

Von 1986 bis 1989 besuchte von Wedel die Heilpraktikerschule Joseph Angerer in München. Sie wirbt außerdem mit einem Universitätsabschluss (MSc, Master of Science) in Homöopathie der University of Central Lancashire UCLAN in Preston, England, aus dem Jahr 2009. Hierbei handelt es sich um ein Fernstudium (e-Learning). Kritiker bemängelten bei diesem Studiengang Unwissenschaftlichkeit und fehlende Transparenz, woraufhin er im Sommer 2008 von der UCLAN ausgesetzt wurde. Seit 2010 wurde er aber wieder angeboten. Prüfungen sind nicht vorgesehen.

Position zu Impfungen

Von Wedel ist Impfgegnerin. Sie bestreitet, dass Impfungen einen sicheren Schutz gegen Infektionskrankheiten bieten und behauptet, "dass ungeimpfte Kinder sich einer stabileren Gesundheit erfreuen als geimpfte", was angeblich durch "etliche klinische Studien" belegt sei. Masern seien wie Mumps, Röteln oder Windpocken "noch immer keine lebensbedrohlichen Infekte, sondern Kinderkrankheiten". Den Nutzen einer hohen Durchimpfungsrate bestreitet sie ebenfalls: "Für mich gehört das in den Bereich der Sagen, zu sagen: Impfen wir doch alle einfach durch, und dann haben wir das Problem mit den Masern ein für alle Mal besiegt. Sie versucht das u.a. mit der Behauptung zu begründen, dass China eine 99%ige Durchimpfungsrate habe und es dort dennoch Masernepidemien gebe. Tatsächlich ist die Impfrate in China regional unterschiedlich und noch weit von den behaupteten 99% entfernt.

Im Zusammenhang mit der Häufung von Masernfällen Anfang 2015 in Berlin erklärte von Wedel im März 2015 in der ARD-Sendung hart aber fair, das Problem sei "hausgemacht", weil Mütter die Krankheit infolge von Impfungen nicht mehr durchgemacht haben und daher keinen Nestschutz (eine vorübergehende natürliche Immunisierung von Neugeborenen) an ihre Kinder weitergeben könnten. Als positives Gegenbeispiel nannte sie ihre eigene erwachsene Tochter, die nicht geimpft wurde und im Kindesalter Masern durchmachte. Das Argument ist unsinnig. Erstens geben auch geimpfte Frauen an ihre Kinder Antikörper weiter (wenngleich dieser Schutz schwächer ist, als wenn die Mutter eine "echte" Maserninfektion durchlebt hat). Zweitens handelte es sich bei der Masernepidemie in Berlin nicht um ein Problem der Infektion von Neugeborenen, sondern des fehlenden Impfschutzes bei älteren Personen.

Kurse

Seit 2011 bietet von Wedel zusammen mit dem Heilpraktiker Kai Lindner (geb. 1961) aus Bremen eine "zertifizierte Ausbildung zur klassischen Homöopathie" an. Die Zertifizierung wurde von der Stiftung Homöopathie-Zertifikat (SHZ) vergeben (siehe Jörg Wichmann). Darüber hinaus wirbt von Wedel damit, auf Anfrage als Dozentin für "Selbsthilfegruppen, Kindergärten oder auch andere Kreise die sich mit Gesundheit im weitesten Sinne auseinandersetzen möchten" zur Verfügung zu stehen, z.B. zu den Themen:

• "Homöopathie in der Altersheilkunde - was die sanfte Medizin in unserem letzten Lebensjahrzehnt leisten kann"
• "ADHS und Wahrnehmungsstörungen aus der Sicht der Homöopathie"
• "Homöopathie in der Kinderheilkunde: kleine Globuli ganz groß!"
• "Impfungen aus der Sicht der Naturheilkunde"
• "Die Erfolge der Homöopathie bei Posttraumatischen Störungen"
• "Rheumatische Erkrankungen - was hat die Homöopathie und die Naturheilkunde zu bieten?"