Christoph Kastius

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Christoph Kastius mit Axt
Christoph Kastius droht am 31.7.2020 mit Kettensägen-Angriff am Folgetag
Christoph Kastius mit Xavier Naidoo im Jahre 2015
Christoph Kastius mit Fahne des KRR-Projekts Fürstentum Germania

Christoph Kastius (geb. 20. Oktober 1976) ist ein deutscher rechtsgerichteter KRR-Aktivist, Verbreiter von Verschwörungstheorien und bezeichnet sich als Journalist. Kastius ist für verschiedenste Versuche bekannt, Beachtung für eigene Aktivitäten und Ansichten in den Medien zu finden.

Auf sich aufmerksam machte Kastius etwa durch einen 2002 von ihm initiierten "Teuro-Kaufstreik". Kastius ist auch als Aktivist des gescheiterten KRR-Projekts Fürstentum Germania in Erscheinung getreten.

Als Impressum für seinen eigenen Webauftritt gibt Kastius folgende Adresse an: Christoph Kastius Brieffach 420 502 12065 Berlin Konzentrationslager BRD.[1]

Kurzbiographie

Kastius wurde 1976 in Greifswald geboren. Laut Kastius sei er in seiner Kindheit Misshandlungen ausgesetzt gewesen und habe "psychische Probleme" zu ertragen gehabt.

Aktivitäten

Jo Conrad und Christoph Kastius bei Reichsbürger-Kundgebung in Berlin 2007
Christoph Kastius mit Verschwörungstheoretiker Jessie Marsson
EAN-Strichcode-Dekodierung auf Kastius-Webseite mit "Heil Hitler"
"Regierungsprogramm" von Christoph Kastius für den von ihm geplanten "Sturm aufs Bundeskanzleramt"[2]

Nachweisbare öffentliche Beachtung erfuhr Christoph Kastius erstmals im Verlauf des Jahres 1997. Er erregte durch das massive Versenden von Spam großen Unmut in verschiedenen deutschen Newsgroups. Dabei trat er als Journalist und Radioredakteur eines nicht existierenden Senders Radio Weekend auf. Weitaus größere öffentliche Aufmerksamkeit erregte Kastius im selben Jahr, als es in der Berliner Boulevardzeitung B.Z. hieß, er habe sich als Fluthelfer mit Typhus infiziert. Die Typhusinfektion erwies sich später jedoch als fiktiv. Im November 1998 verbreitete Christoph Kastius selbst im Namen seines inexistenten Radiosenders die Meldung seines angeblichen Unfalltodes.

Im Jahr 1999 rief Kastius die heute (Stand: 08.02.2017) nicht mehr erreichbare, wenngleich noch auf ihn registrierte Webseite Suchhotline.org ins Leben, deren Zweck die Wiederzusammenführung der Opfer von Naturkatastrophen war. Die Seite, deren tatsächlicher praktischer Nutzen unklar ist, erfuhr mehrfach positive Berichterstattung in den Medien. Jedoch konnte er die Kosten für den Betrieb der Seite bald nicht mehr bestreiten. Im Oktober 1999 drang er mit einer ungeladenen Schreckschusspistole bewaffnet in das Studio des Fernsehsenders n-tv ein und drohte, sich vor laufenden Kameras zu erschießen, sollte die Telekom ihm seine Schulden nicht erlassen. Dabei wurde ihm nicht bewusst, dass die Kameras schon wenige Sekunden nach seinem Erscheinen abgestellt worden waren. Die Polizei konnte ihn nach einer Stunde ohne weitere Zwischenfälle festnehmen.

Nachdem am 26. April ein Schüler des Erfurter Gutenberg-Gymnasiums 16 Menschen und sich selbst bei einem Amoklauf getötet hatte, rief die Entdeckung der angeblichen Webseite des Amokläufers ein großes Medienecho hervor. Wenig später war diese Seite verschwunden, vorgeblich von einem Hacker mit Ethik gelöscht. Ein zurückgelassener Link verwies auf Christoph Kastius als Hacker, was ihm umgehend die Aufmerksamkeit der Medien verschaffte. Jedoch musste er bald eingestehen, die Webseite nicht selbst gelöscht, sondern nur seine Spuren auf der bereits vorher von Unbekannten gehackten Seite hinterlassen zu haben.

Im Mai 2002 startete Christoph Kastius mit dem Aufruf zu einem bundesweiten Kaufstreik seine bislang umfassendste öffentliche Aktion. Angeregt durch Klagen über willkürliche Preiserhöhungen im Gefolge der Euro-Einführung, verbreitete Christoph Kastius durch den massiven Versand von anonymen E-Mails einen Aufruf zu einem eintägigen totalen Konsumboykott am 1. Juli 2002. Nachdem dieser Aufruf ein erstes Medienecho zeitigte, gab sich Kastius als Initiator zu erkennen und lenkte das wachsende Interesse von Presse und Fernsehen auf sich selbst. Am 1. Juli 2002 jedoch zeigte sich jedoch, dass keinerlei wahrnehmbarer Kaufboykott stattfand.

Später versuchte Kastius die Aufmerksamkeit der Medien dadurch auf sich zu lenken, dass er eine BürgerPartei des Volkes (BPdV) gründete, aus der er jedoch später ausgeschlossen wurde.

Ein über Inforiot [2] publik gewordenes Foto zeigt Kastius zusammen mit dem Braunesoteriker Jo Conrad im Juni 2007 auf einer "Reichsbürger"-Kundgebung in Berlin. In einem Aufruf zu dieser Kundgebung hatte es in klassischer antisemitischer Diktion geheißen: Die 'Niedermachung' und Ausplünderung Deutschlands hat System. Sie verläuft unverkennbar nach einem Menschen verachtenden Plan, der unter der Überschrift Protokolle der Weisen von Zion bekannt ist.

Kastius war regelmäßiger Telefongast in Jo Conrads Videoauftritten zum Fürstentum Germania, wurde dann jedoch nur mit seinem Vornamen angesprochen, so z.B. am 3. März 2009. Der Nachname wurde den Zuschauern wohlweislich vorenthalten. Insider wussten jedoch, wer gemeint war. Zu Kastius existiert ein Eintrag bei KRR-Faq [3]. Ende Juni 2007 veröffentlichte Kastius in seinem Blog eine Liste der so genannten Feinde des deutschen Volkes, die Namen und Anschriften angeblicher "Antifa"-Mitglieder enthielt. Auf seiner inzwischen (Stand: 08.02.2017) nicht mehr erreichbaren Homepage kastius.ch bot Kastius die letzte SCHMAZ-Ausgabe des Zossener Holocaustleugners Rainer Link zum Download an. In der Textübersetzung des PDF-Dokuments ist statt eines EAN-Strichcodes die Wortfolge "Heil Hitler" zu lesen, was nach geltenden Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland einen Straftatbestand nach §86a StGB (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) darstellt.[3][4] Als Kastius im März 2009 eine intern erlangte Adressenliste von Fürstentümlern benutzte, um eigene Rundschreiben mit einer Einladung zur Deutschen Nationalversammlung per Post zu verschicken, wurde er aus dem Germania-Internetforum ausgeschlossen.

Wie der Berliner "Tagesspiegel" vom 22.04.2011 berichtete, hatte Kastius im April 2011 mit einer Axt bewaffnet ein Berliner Jobcenter betreten und dort mit Axthieben Computer, Bildschirme und Glastüren zerstört. Außerdem habe er mit der Axt auch Personen bedroht. Einem Wachmann erzählte er laut Tagesspiegel, dass er mit einer Maschinenpistole zurückkehren werde. Anlass war offenbar eine abgelehnte Umzugsbeihilfe. Ein Spezialkommando der Polizei stürmte Kastius’ Wohnung, fand jedoch keine Waffe. Kastius selbst wurde einem Amtsarzt vorgeführt.[5][6]

Am 6.12.2015 wurde Kastius vor dem Reichstag festgenommen, nachdem er am Vortag dazu aufgerufen hatte, das Bundeskanzleramt mit Waffengewalt zu stürmen um Angela Merkel zu entmachten. Da er jedoch unbewaffnet war, wurde er am Abend des selben Tages wieder entlassen. [2]

Wetterstation Greifswald

Im Jahr 2013 verbreitete Kastius Twitter-Nachrichten unter dem Absender "Wetterstation Greifswald" (twitter: wetterhgw).[7] Die Messdaten seiner privaten Wetterstation werden von "pegelmv.de" übernommen. Verbreitet werden von Kastius aber nicht nur Wettermeldungen zu Windstärke, Luftdruck und anderen Parametern, sondern auch Anfeindungen gegen Kommentatoren wie "@Afelia Glaubst du eigentlich den Scheiss, den Du hier postest? Oder ist das wieder ein Versuch die jüdische Weltherrschaft zu erlangen?"[8]

Verschwörungstheorien

Kastius ist Verbreiter verschiedener Verschwörungstheorien, die Anklang und Resonanz in der rechten Szene fanden. So engagierte er sich für den Janett-Seemann-Fake und verbreite Theorien um eine angebliche Ermordung von Jörg Haider.

Zitate

  • ..Was ich mir vor allem zum 1. Mai wünschen würde, wäre wenn sich links und rechts endlich mal zusammen schliessen..[9]

Weblinks

Quellennachweise