Demeter

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Siegel des Demeter-Verbandes
Demeter-Werbung
Aussagen zu Biodynamischen Präparaten in einer Imagebroschüre von Demeter e.V.[1]

Demeter nennt sich ein deutscher Bio-Anbauverband, dessen Name 1932 in München für bio-dynamische Produkte geschützt wurde. Unter dem eingetragenen Warenzeichen Demeter werden Lebensmittel vermarktet, die auf biologisch-dynamischer Grundlage, also nach anthroposophischen Glaubensgrundsätzen, erzeugt wurden. Die Rechte am Markennamen Demeter hält der Demeter-Bund e.V. Konkurrierende Verbände sind Naturland und Bioland. Bis zum Jahr 1963, wurde das „hellseherische Leitbild“ (Wikipedia) von Demeter 40 Jahre lang geheim gehalten.

Demeter ist heute (Stand: 2020) der drittgrößte Bio-Anbauverband und ist mit über 6000 Betrieben in mehr als 60 Ländern vertreten. Fast alle großen Bio-Verbände akzeptieren Demeter-Methoden bei sich, kleinere Anbauverbände wie GÄA oder EcoVin arbeiten teils nach identischen Vorgaben.

2018 erhielt Demeter den Negativpreis das goldene Brett in der Rubrik „Lebenswerk“. In der Begründung heißt es: Wer Demeter-Produkte kauft, meint wohl oft, der Umwelt etwas Gutes zu tun – in Wahrheit wird damit ein vorwissenschaftlich-magisches Weltbild gefördert, mit fragwürdigen Ritualen, willkürlich erfunden vom Esoteriker Rudolf Steiner.

Demeter-Produkte werden meist in Naturkostläden zu höheren Preisen als die dort üblicherweise vorhandenen Waren angeboten und sind am Demeter-Siegel erkennbar. Außer Lebensmitteln werden damit auch Kosmetika und Modeartikel verkauft. Das Symbol existiert seit 1928 und wird seit seinem Bestehen kontrolliert. Es dürfen nur Produkte unter diesem Label verkauft werden, deren Hersteller Vertragspartner des Demeter-Verbandes sind und die spezielle Anbau- und Herstellungsauflagen[2] erfüllen. Eigentümer der Marke Demeter in Deutschland und vielen weiteren Ländern ist der Forschungsring für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise e.V., die älteste Organisation für biologisch-dynamischen Landbau in Deutschland.[3][4] Der Name Demeter stammt aus der altgriechischen Mythologie und bezeichnet eine ursprünglich aus dem griechisch-kleinasiatischen Raum stammende Fruchtbarkeitsgöttin.[5]

Neben den allgemein für den Öko-Landbau geltenden Richtlinien nach der EG-Öko-Verordnung gelten für Demeter-Erzeugnisse noch die weiter gehenden Anforderungen der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, welche die esoterische Gedankenwelt Rudolf Steiners und der von ihm erfundenen Anthroposophie beinhalten und der anthroposophischen Ernährungslehre genügen sollen. Vom Demeter-Verband heißt es in einer Broschüre:

Steiner war davon überzeugt, dass Lebensmittel nur dann die Qualität erlangen, die Menschen eine Weiterentwicklung ermöglicht, wenn bei ihrer Erzeugung sämtliche Einflussfaktoren beachtet werden: kosmische Rhythmen, der Boden als Verdauungsorgan der Pflanze oder seelische Kräfte des Tieres. Um all diese Wirksamkeiten zusammenzubringen und zu ordnen, hat er die biodynamischen Präparate eingeführt.
Dadurch angeregt und anknüpfend an goetheanische Naturerkenntnis betrachten Demeter-Bauern ihren Hof als einen lebendigen, einzigartigen Organismus. Dieses Ideal geht über das Bild des geschlossenen Hofkreislaufs hinaus. Ein Organ braucht das andere. Jedes Teil dient dem Ganzen. Mensch, Pflanze, Tier und Boden wirken zusammen. Biodynamiker haben dabei nicht allein Substanzen im Blick, sondern auch gestaltende Kräfte des Kosmos und rhythmische Lebensprozesse.[1]

Dem Verbraucher werden allerdings vorrangig die "ökologischen" Qualitäten der Erzeugnisse angepriesen, von dem ideologischen Hintergrund erfährt er nur bei genauerem Hinsehen.

2013 wurde bekannt, dass in Demeter Bio-Babykost-Gläschen "Brokkoli mit Vollkornreis“ Tester von ZDF-WISO gentechnisch verändertes Gemüse fanden, das mit Hilfe eines Zellfusionsverfahrens hergestellt wurde, obwohl die Hersteller das ausdrücklich verbieten. Gefunden wurden CMS-Hybride. Die Abkürzung CMS bedeutet „Cytoplasmatische Männliche Sterilität“. Mit CMS werden männliche Pflanzen steril gemacht, was die Ernteerträge drastisch erhöht. Demeter stuft die CMS-Technik selbst als eine Form der Gentechnik ein.[6][7]

Weblinks

Quellenverzeichnis