Toni Müller

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Toni Müller beim Rutengehen

Anton "Toni" Müller ist pensionierter Industriekaufmann, Rutengänger und Inhaber der Firmen Toni Müller GmbH & Co.KG[1], Toni Müller Verwaltungs- und Vertriebs GmbH sowie des Remo Reifenerneuerungswerks Anton Müller GmbH & Co. mit Sitz iim oberschwäbischen Ostrach.

Seine Firma Toni Müller GmbH&Co.KG vertreibt unter dem Namen remo-erdstrahlenline Abschirmvliese gegen angebliche Erdstrahlen und Elektrosmog. Auf diese Matten, die unter der Matratze ausgerollt werden sollen, hat Toni Müller am 13.02.2009 ein Gebrauchsmuster beim Patent- und Markenamt eintragen lassen. Zusätzlich hat er ein Prüfzertifikat nach Öko-Tex Standard 100 erwirkt.

Werden und Wirken des Rutengängers

Das Unternehmen Toni Müller in Ostrach

Werdegang

Anton Müller erfuhr seine Berufung bei Ernst Hartmann (Erfinder des Hartmanngitters) am Bodensee. Ferner vertrieb er NC-Batterien als Flugzeugbatterien. Bei der Überladung von Akkus stellte er eine Beschädigung der Zellen fest. Auf der Grundlage einer nicht näher ergründbaren Herleitung stellte er nun eine Analogie zum menschlichen „Akku“ und dem Einwirken einer Überdosis Erdstrahlen her.

Auszug 1 remo-erdstrahlen.de

"Herr Müller stellte in seinem Betrieb auf dem Flughafen Frankfurt, bei der Erneuerung der NC Zellen fest, dass beim Aufladen dieser Zellen mit äußerster Vorsicht gearbeitet werden muss, da bei einer Überladung die Sinterplatten platzen und bröseln und somit defekt gehen. Bei diesem Ladevorgang spielt sich ein ähnlicher Prozess ab wie im menschlichen Akku, wenn durch die Überdosis der Erdstrahlen, die Zellen platzen, verknoten, oder die Blutblättchen sich verkleben. Das ist der Beginn von vielerlei Krankheiten.
"Um eine Präzise übersicht zu bekommen, hatte Herr Müller begonnen mit diesen Messinstrumenten seine Körperelektrizität zu messen, die je nach Witterung und Mondphase zwischen 150 und 900 Millivolt lagen, ebenso die der Erdstrahlen."[2]

Nach eigener Aussage mutete er im Bauhaus mehrere Matten und Vliese mit seinen Ruten und fand so ein abschirmendes Material.

Auszug 2 remo-erdstrahlen.de

"Die körpereigene galvanische Elektrizität wird tagsüber im Aktivzustand durch diese Erdstrahlen aufgeladen. Es wird automatisch nur so viel aufgeladen, bis der natürliche Bedarf gedeckt ist. Unsere Körperfunktionen werden im Gehirn gesteuert und durch diese Elektrizität in Lichtgeschwindigkeit ausgeführt. Wenn jedoch der Mensch im Schlafzustand ist, sind die Abwehrkräfte ebenso abgeschaltet. Wenn die Schlafstelle jedoch auf einer solchen Strahlenzone (Wasserader) steht, dann wirken diese Strahlen voll auf den Körper ein. Bei einer solchen Strahlenbelastung von täglich 6 bis 8 Stunden wird der menschliche Akku überladen. Die Folge ist eine Zellverknotung oder gar eine Zellenteilung - das ist der Anfang von Krebs."
"Kopfweh, Migräne, Unwohlsein und viele andere Krankheitsbilder sind die Folgen. Der weltbekannte Tumor- und Krebsforscher Dr. med. Ulrich Kübler (München) empfiehlt, daß das Abschirmvlies remo-erdstrahlenline® zu jeder Bettausstattung gehören müsste. remo-erdstrahlenline® gehört in jedes Bett, nicht erst dann, wenn die Krankheit schon ausgebrochen ist, so reden Fachärzte.[...]"
"Was können diese Erdstrahlen aus Wasseradern verursachen?"
"Kopfschmerzen, Migräne, Unwohlsein, gerädertes Gefühl, schwaches Denkvermögen, Konzentrations-schwierigkeiten bis hin zur Depression und bei Frauen eine überstarke und unregelmäßige Menstruation."
"Diese Beschwerden können entstehen, wenn die Erdstrahlen aus Wasseradern den ruhenden Körper im Schlafbereich durchqueren."
"Im aktiven Körperzustand lösen derartige Erdstrahlen im Regelfall wenig Nebenwirkungen aus. Jeder Mensch braucht zur Aufladung seiner Energie immer eine gewisse Portion Erdstrahlen, die er tagsüber auch aufnimmt."[3]

Das Vlies seiner Wundermatte besteht aus 40% Polyamid (PA), 30% Cushion Vinyl (V) und 30% Polyester (PES) und wird in der Größe 90cm X 200 cm für 127 € vertrieben. Die Matten haben einen Baumarktverkaufswert von 10 € ohne den remo-Stempel. Polyamid ist Bestandteil von Nylonstrümpfen; Cushion Vinyl war Bestandteil von asbesthaltigen Boden- und Wandbelägen und Polyester gehört zu den profanen Kunststoffen, die Bestandteil von Folien sind. Alle diese Stoffe haben nur dielektrische Wirkung und sind Nichtleiter, also auch nicht abschirmend.

PSI-Test der GWUP Juli 2012

An der Universität Würzburg konnte Müller seine Gabe vor Wissenschaftlern der GWUP und dem Fernsehsender RTL am 26. Juli 2012 zum Test vorführen. Dabei hatte er die Möglichkeit, vor und nach dem Test seine Fähigkeiten zu zeigen. Bei den unverblindeten Tests vor und nach dem wissenschaftlichen Test erreichte er eine Trefferquote von 100%. Nach dem Verblinden kam er bei 50 Versuchen auf 24 Treffer und lag somit unter der Zufallswahrscheinlichkeit. Er hätte auch eine Münze werfen können und hätte vielleicht sogar mehr Treffer erzielt.[4] [5]

Gebrauchsmusterschutz des Vlies

Das Patent- und Markenamt prüft bei einem Gebrauchsmuster nicht die sachlichen Voraussetzungen. Eine technische und wissenschaftliche Prüfung entfällt. Voraussetzung ist die Neuheit der Erfindung und die gewerbliche Anwendbarkeit. Scharlatanerie ist bei einem Gebrauchsmuster grundsätzlich kein Prüfkriterium.

Zertifikat Oeko-Tex Standard 100 des Toni Müller

Die Schadstoffprüfungen umfassen gesetzlich verbotene und reglementierte Substanzen, bekanntermaßen gesundheitsbedenkliche Chemikalien sowie Parameter zur Gesundheitsvorsorge. Diese Prüfung sagt nichts über die Wirksamkeit gegen Erdstrahlen aus.

Wissenschaftliche Aussagen zu Müllers Theorie

Die Störzonen, in denen Erdstrahlen entstehen, befinden sich nicht in der Erde, sondern im Kopf. Das Verwerfliche ist nicht der Glaube an Absurditäten wie das Rutengehen, sondern das Geschäft mit einer künstlich erzeugten Angst.[6]

Auszug Uni Hohenheim:

"Die weit verbreitete Vorstellung von Wasseradern, die unter der Erde in kanalartigen Gebilden Wasser führen, stimmt mit geologischen Erkenntnissen nicht überein. Wasser ist fast überall flächig- und nicht etwa in „Adern“- als Grundwasser anzutreffen und bewegt sich im Gesteinskörper meist nur langsam."[7]

An der Uni Erlangen gab es umfangreiche Versuche mit Wünschelrutengängern. Auch hier wurde der seit über 100 Jahren bekannte Carpenter-Effekt bestätigt.

Auszug Uni Erlangen:

"Fazit: Wenn Sie nach Studium der hydrogeologischen Karten feststellen, sich in einer grundsätzlich günstigen Gegend zu befinden und zusätzlich Talgründe mit feuchtigkeitsanzeigenden Pflanzen vorliegen, dann müßten Sie schon sehr viel Pech haben, bei einer ausreichend tiefen Bohrung nicht auf Grundwasser zu stoßen…"[8]

Bis heute gibt es keinerlei wissenschaftliche Beweise für geopathische Störzonen. Beim Wünschelrutengehen wird der menschliche Körper als physikalisches Messgerät eingesetzt und dient als spirituelles Medium, der das Pendel oder die Wünschelrute in Bewegung setzt.

Literatur

  • Knoblauch Hubert: Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler. Campus Verlag Frankfurt 1991
  • Danielewski, G.: Geschäft mit der Angst - Baubiologie zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Beton-Verlag 1981

Quellen