Helmut Wandmaker

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Helmut Wandmaker

Helmut Wandmaker (9. November 1916, Schalkholz, Dithmarschen - 19. Juli 2007, Tellingstedt) war ein deutscher Unternehmer, Rohkostpionier und Buchautor.

Leben

Helmut Wandmaker kam als Sohn eines Kapitäns und einer Gemischtwarenhändlerin 1916 zur Welt. Nach dem Abitur studierte er Maschinenbau. Von 1941 bis 1945 war er Offizier an der Ostfront. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war er Major der Reserve und Kommandeur des Panzergrenadierregiments 76. Er leugnete sämtliche Verbrechen der Wehrmacht und kritisierte deshalb die Wehrmachtsausstellung massiv. In der Broschüre Die Reemtsma-Ausstellung der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft veröffentlichte er 1999 einen Artikel gegen die Wehrmachtsausstellung. 1946 heiratete Wandmaker Lore Behnke, deren Eltern einen Laden in Tellingstedt hatten. Er führte diesen und übernahm zusätzlich das Geschäft seiner Mutter in Schalkholz. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

Wandmaker baute eine Supermarktkette (WANDMAKER-Verbrauchermärkte) auf, die bis zu 43 Märkte umfasste. 1975 verkaufte Wandmaker sein Unternehmen an die damalige Hussel AG, die zur Coop Kiel gehörte und die Märkte später an diese abtrat. Bis 1982 blieb er Geschäftsführer.

Ernährungslehre

Helmut Wandmaker propagierte eine äußerst umstrittene Ernährungsform und war selbst Rohköstler, jedoch kein Veganer, auch wenn dies oft fälschlich behauptet wurde (sowohl von Rohkost-/Wandmaker-Anhängern als auch von Veganismuskritikern), sondern Laktovegetarier. Er gründete 1947 die WANDMAKER-Verbrauchermärkte, eine Einzelhandelskette, die seit 1988 zur coop eG gehört. Ab Anfang 2006 wurden die Wandmaker-Märkte von der coop eG nach und nach auf SKY umgeflaggt.

Im Gegensatz zum Angebot seiner Supermarktkette propagierte Wandmaker eine Ernährungsform, die zum Großteil auf Obst basiert und gekochte Mahlzeiten vollkommen ablehnt. "Unsere Abstammung kennzeichnet uns als Früchteesser", lautete eines der Credos Wandmakers und: "Nur drei Dinge solltest Du zu Dir nehmen: Reine Luft, sauberes Wasser und frische Nahrung, an die unser Körper seit Millionen von Jahren angepasst ist. Sie besteht vorwiegend aus Früchten und Grünblattgemüse."

Wandmaker war auch überzeugt, dass "gezüchtete Pflanzen" wie Getreide oder Äpfel in gesundheitlich bedenklicher Weise zu wenige "Wirkstoffe" enthielten. Der Konsum von Kräutern wurde von Wandmaker kritisiert ("Nur keine Kräuter essen - schädlich für Deinen Körper!"). Auch lehnte er Salz und Zucker ab ("Natürlich sind Salz und Zucker heute auch erst einmal "künstlich" und tabu!"). Er veröffentlichte drei Bücher zu dieser Thematik, die durch einen eigenartigen Schreib- und Argumentationsstil gekennzeichnet sind, der an die Sprache religiöser Gemeinschaften erinnert. Sie spiegeln ein Weltbild wider, in dem es nur Erlöste gibt, d.h. Rohköstler, die Wandmakers Richtung strikt befolgen, und Verdammte, also diejenigen, die einer anderen Richtung anhängen oder sich gar nicht von Rohkost ernähren. Da er wegen Eiweißmangel ins Krankenhaus musste, verabschiedete er sich aber von der Nur-Obst-Rohkost und empfahl Fleisch in kleinen Mengen, möglichst unerhitzt oder luftgetrocknet.

17 Jahre lang soll sich Wandmaker nach den Regeln der Waerlandkost nach Are Waerland ernährt haben.

Bezüglich Ernährungsempfehlungen geriet Wandmaker in Streit mit Max Otto Bruker[1].

Veröffentlichungen

  • Willst Du gesund sein? Vergiß den Kochtopf! Waldthausen, Ritterhude 1988, ISBN 3-926453-04-4.
  • Dick + krank oder schlank + gesund. Waldthausen, Ritterhude 1992, ISBN 3-926453-68-0.
  • Rohkost statt Feuerkost. Wahre Gesundheit durch natürliche Nahrung. Goldmann, München 1996, ISBN 3-442-13912-0.

Weblinks

Quellennachweise

Dieser Artikel basiert auf dem gleichnamigen Artikel im Antivegan-Wiki.