Hevert Arzneimittel
Die Hevert Arzneimittel GmbH & Co. KG ist ein deutsches Pharmaunternehmen aus D-55569 Nußbaum. Hevert stellt über 100 Arzneimittel her. Es handelt sich dabei vorwiegend um Heilmittel aus der Naturheilkunde und Homöopathie (Homöopathika). Allerdings bietet Hervert auch Mittel wie "Hevert Dorm Tabletten" an, die das Antihistaminikum Diphenhydramin enthalten.
Nach eigenen Angaben gehört das Familienunternehmen Hevert zu den "zehn bedeutendsten Homöopathie-Herstellern". Auch gehöre das Unternehmen zu den "führenden deutschen Hersteller von homöopathischen und pflanzlichen Arzneimitteln sowie hochdosierten Vitaminpräparaten".
Gegründet wurde Hevert im Jahre 1956 durch Dorothea und Emil Hevert. Nach Leitung durch Wolfgang Hevert wird das Unternehmen heute in dritter Generation von Mathias Hevert geführt.
Firmensitz ist Nussbaum in der Nähe von Bad Sobernheim.
Die Hevertoplex-Reihe
Hevert bietet insbesondere Heilmittel der Hevertoplex-Reihe an. Es handelt sich dabei um Mittel aus der Komplexmittelhomöopathie.
Berufung auf Lehmpastor Felke
Eine große Anzahl der Rezepturen, die den Hevert Arzneimitteln zugrunde liegen, entstammt Ideen von Schülern des protestantischen Pastors Erdmann Leopold Stephanus Emanuel Felke (1856 - 1926), der als "Lehmpastor" bekannt wurde und auch in Bad Sobernheim wirkte. Medizinlaie Felke war Mitinitiator der Komplexmittelhomöopathie und Praktiker einer pseudomedizinischen Augendiagnostik, der Iridologie, die bereits zu Lebzeiten kritisiert wurde und für in späteren Studien kein Nachweis einer Eignung erkannt werden konnte. Seit 1984 gibt es es auch ein Felke-Institut für Iridologie. Felke wurde in insgesamt 16 Prozessen wegen Körperverletzung und zuletzt sogar wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, aber immer stets freigesprochen. Im Dorf Repelen, später ebenso in Bad Sobernheim, zog er einen regelrechten Kurbetrieb im Rahmen einer "Felke-Bewegung" und "Jungbornbewegung" auf. Kurende bewegten sich nach der Lehre unbekleidet, was zu Irritationen in der Umgebung und zum Vorwurf der "Gefährdung der Sittlichkeit" und zu einer angeordneten Schliessung 1899 führte. Felke geriet auch in die Kritik von Kirchenoberen und musste wegen eines "Seitensprungs" später sein Pastoramt 1912 aufgeben.