Biologische Heilmittel Heel GmbH
Die Biologische Heilmittel Heel GmbH ist eine deutsche Pharmafirma und Hersteller von homöopathischen Präparaten aus Baden-Baden[1]. Sie ist eine Tochtergesellschaft der "DELTON AG" aus Bad Homburg. Die 1936 gegründete Heel ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für homöopathisch hergestellte Kombinationspräparate. 90 Prozent der Produkte werden in Deutschland hergestellt.
Der Hauptsitz der Firma ist in Baden-Baden. Daneben verfügt Heel über weitere zehn ausländische Vertretungen und Filialen in Belgien, Brasilien, Chile, Kanada, Kolumbien, Niederlande, Polen, Spanien, Südafrika und den USA. Die Zahl der Mitarbeiter beträgt weltweit 1250-1300, davon rund 700-800 in Deutschland[2]. In den USA war die Heel Inc. in Albuquerque vormals als "Biological Homeopathic Industries" (BHI) eingetragen und geriet wegen des Abverkaufs unwirksamer Mittel in die Kritik der Regulierungsbehörde FDA.[3][4][5] Nach Reckewegs Tod wurde die BHI in Heel Inc. umfirmiert.
2010 setzte Heel 184 Millionen Euro um, davon 70 Prozent außerhalb Deutschlands.
Der Name Heel leitet sich von den Anfangsbuchstaben des lateinischen Satzes Herba est ex luce (die Heilpflanze entstammt dem Licht) ab.
Produkte
Heel stellt Mittel aus der Komplexmittelhomöopathie und Homotoxikologie her. Eines der bekanntesten Mittel der Firma Heel ist "Traumeel" mit einem Umsatz von über 50 Millionen Euro weltweit sowie Euphorbium comp Nasentropfen, Neurexan und Vertigoheel.
Geschichte
Heel wurde 1936 in Berlin von dem Arzt Hans-Heinrich Reckeweg (1905–1985) gegründet.
Hans-Heinrich Reckeweg Preis (award)
Jährlich spendet die Firma Heel 15.000 Euro zur Auszeichnung von Personen, die sich um die Homotoxikologie verdient gemacht haben sollen. Der Preis wird als Hauptpreis (10.000 Euro) und als Förderpreis (5.000 Euro) vergeben.
Im Jahre 2004 erhielten drei Forscher der Universität Leipzig den Reckeweg-Preis, weil es ihnen angeblich gelungen sei, die Wirksamkeit homöopathischer Verdünnungen von "Belladonna" (Atropin, ein Extrakt aus der Tollkirsche Atropa belladonna) auf Froschmuskel nachzuweisen, und dies unter Bedingungen, bei denen die Lösungen so weit verdünnt waren, dass keine Wirkstoffmoleküle mehr vorhanden sein konnten. Eine Veröffentlichung fand in Internationale Zeitschrift für Biomedizinische Forschung und Therapie (Biologische Medizin) statt, einer Zeitschrift, die der Homotoxikologie zuzuordnen ist.[6] Die Preisträger waren Franziska Schmidt, Wolfgang Süß und Karen Nieber. Die Ergebnisse der Leipziger Belladonna-Forschung gerieten in die Kritik, alleine wegen der Nichtbeschaffbarkeit von Wasser, das die geforderte Belladonna-Freiheit haben sollte und aufgrund fehlender Kontrollexperimente.[7] Die Herstellung von reinen Hochpotenzen irgendwelcher Substanzen ist also aus prinzipiellen Gründen unmöglich.
Karen Nieber hat im November 2005 den Reckeweg-Preis zurückgegeben und die Arbeit in der Zeitschrift Biologische Medizin zurückgezogen.
Umgang mit Kritikern
Offenbar reagiert die Firma Heel sehr empfindlich auf vorgebrachte Kritik. Ein Autor der englischsprachigen Wikipedia berichtet im Jahre 2008 darüber, dass ihm bekannt geworden sei, dass die in Deutschland ansässige Heel-Zentrale Akten über Kritiker anlege.[8]
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ Biologische Heilmittel Heel GmbH, Dr. Reckeweg-Str. 2-4, 76532 Baden-Baden
- ↑ Eigendarstellung Heel GmbH, Stand: 16. August 2008
- ↑ FDA. Michels, D., Regulatory letter to Dr._Hans Heinrich Reckeweg, 11.12.1984
- ↑ Barrett, Stephen, "Heel-BHI: The World's Most Outrageous Homeopathic Marketer," 5.5.2003. [1]
- ↑ Biological Homeopathic Industries U.S. Food and Drug Administration warned Biological Homeopathic Industries (BHI) 1984
- ↑ Schmidt, F.; Süß, W. G.; Nieber, K. (2004): In-vitro-Testungen von homöopathischen Verdünnungen. Biologische Medizin 33, 32-36.
- ↑ Gerhard W. Bruhn, TU Darmstadt: Wirksamkeit der Homöopathie in Leipzig bewiesen?
- ↑ http://rationalwiki.org/w/index.php?title=Talk:Heel&oldid=151083