House of Numbers
House of numbers – Die AIDS-Verschwörung ist ein Propaganda-Video zur Leugnung des Zusammenhangs zwischen HIV-Infektion und AIDS-Erkrankung des aus Kanada stammenden Filmemachers Brent W. Leung aus dem Jahre 2009. Filmautor Leung beschreibt seinen Film selbst als eine "objektive Untersuchung" der Hypothese, dass das HI-Virus AIDS verursache.
Interessant ist an dem Film auch der Umstand, dass bis heute nicht bekannt ist wer den Film finanzierte. Eine deutsche Version des Film ist als DVD im Kopp-Verlag erhältlich.
Film "House of Numbers"
Der Name des Films (Haus der Zahlen) leitet sich aus Leungs Ansicht ab, dass statistische Zahlen zur HIV-Infektion und AIDS-Kranken durch eine internationale Verschwörung fingiert und manipuliert seien. Eine Diskussion zum Zustandekommen der WHO-Zahlen unterbleibt jedoch. Nach Leungs Meinung würde die Bedeutung der weltweiten Armut unterbewertet, da diese der eigentliche Grund für die AIDS-Todesfälle sei. Auch (ältere) AIDS-Medikamente wie AZT wären seiner Leienmeinung nach einer der Gründe für den Tod von HIV-Infizierten. Des weiteren lässt der Filmemacher durchblicken, dass er Zweifel daran habe, ob es das HI-Virus überhaupt gebe.
Im Film sind Interviews mit verschiedenen Forschern, "AIDS denialists" und ausgesuchten AIDS-Patienten zu finden. Mehrere im Film interviewte Personen erklärten nach Veröffentlichung unter falschen Angaben zum Interview bewogen worden zu sein, und dass der Film selbst Pseudowissenschaft fördern würde.[1]
Eine der interviewten Personen ist Christine Maggiore, eine HIV-positive Frau, deren dreijährige Tochter Eliza Jane Scovill an unbehandeltem AIDS starb. Maggiore starb am 27. Dezember 2008 ebenfalls an AIDS, und zwar ein halbes Jahr bevor der Film "House of Numbers" am 21. Juni 2009 herauskam. Dieser Umstand wird im Film nur im Abspann in kleiner Schrift schriftlich erwähnt, unter dem falschen Angabe, dass sie nicht an AIDS gestorben sei, sondern an einer anderen Ursache. Maggiore starb an einer Lungenentzündung, sowie weiteren, typischen Begleiterkrankungen von AIDS.
Rezeption
Der Film wurde allgemein kritisch bewertet. Insbesondere wurde Leungs Behauptung zurückgewiesen, er hätte sich aus "objektiver Sicht" dem Thema genähert. Mehrfach wurde der Film als ein Mix aus AIDS-Leugnung und Verschwörungstheorien bezeichnet. In diesem Sinne äusserte sich die renommierte Fachzeitschrift "The Lancet".[2] In der New York Times war von einem "weaselly support pamphlet for AIDS denialists" die Rede.[3] Im "The Wall Street Journal" war von Verschwörungstheorien die Rede und von "Personen die die Wahrheit hinter allem wüssten".[4] Autor und Arzt Ben Goldacre schrieb in "The Guardian" dass der Film "House of Numbers" eine "AIDS-denialist Propaganda" wäre.[5] Dem Filmemacher Leung wurde vorgeworfen sich auf "unehrliche Weise" auf anekdotische Berichte zu berufen, selektiv Material ausgewählt zu haben und zu seinen Ansichten unpassende Fakten ignoriert zu haben.
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ Catsoulis, Jeanette: Artikel "AIDS Seen From a Different Angle" in der "New York Times" vom 4.9.2009. [1]
- ↑ Burki T (2009). "House of Numbers". Lancet Infect Dis 9 (12): 735. doi:10.1016/S1473-3099(09)70316-0. [2]
- ↑ Catsoulis, Jeanette: Artikel "AIDS Seen From a Different Angle" in der "New York Times" vom 4.9.2009. [3]
- ↑ David Aaronovitch, "A Conspiracy-Theory Theory. How to fend off the people who insist they know the 'real story' behind everything", "The Wall Street Journal", 21.12.2009. [4]
- ↑ Ben Goldacre: "House of Numbers". The Guardian, 26.9.2009. [5]